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# taz.de -- Proteste auf Mallorca: Tausende gegen Massentourismus
> Nach dem Einsturz eines Standlokals haben auf Mallorca tausende Menschen
> gegen übermäßigen Tourismus protestiert. Ein Grund sind die gestiegenen
> Mietpreise.
Bild: „Euer Luxus, unsere Misere“ steht auf dem Schild einer Protestierende…
Palma de Mallorca afp | Zwei Tage nach dem Einsturz eines Standlokals haben
auf Mallorca tausende Menschen gegen den [1][Massentourismus] protestiert.
Hinter einem Banner mit der Aufschrift „Mallorca ist nicht zu verkaufen“
zogen sie am Samstagabend durch das Zentrum der Inselhauptstadt Palma de
Mallorca. Der Protest richtete sich insbesondere gegen den Anstieg der
Wohnkosten auf der spanischen Ferieninsel, für den die Organisatoren den
Massentourismus verantwortlich machen.
Auf Plakaten der protestierenden Einheimischen standen auch Parolen wie
„Wir wollen leben, nicht überleben“ oder „Stoppt missbräuchliche Mieten…
Obwohl die Kundgebung schon länger geplant war, stand sie auch unter dem
Eindruck [2][des tödlichen Unglücks an der Playa de Palma]: Am Donnerstag
waren beim Einsturz eines Lokals an der Strandpromenade zwei junge deutsche
Touristinnen, ein Senegalese und eine spanische Angestellte ums Leben
gekommen. 16 Menschen wurden verletzt, darunter nach Angaben des
Auswärtigen Amtes in Berlin mindestens drei weitere Deutsche.
## 14,4 Millionen Urlauber auf den Balearen
Spanien ist das zweitbeliebteste Urlaubsland der Welt, vergangenes Jahr
kamen laut offiziellen Statistiken 85 Millionen ausländische Touristen.
14,4 Millionen Urlauber landeten auf den Balearen, der spanischen Region
mit der zweithöchsten Touristenzahl. Die Inselgruppe ist besonders bei
deutschen, britischen und niederländischen Touristen beliebt. Dauerhaft
leben auf der größten Insel Mallorca weniger als eine Million Menschen.
Von den Balearen über die Kanarischen Inseln bis hin zu Barcelona und
Málaga gibt es in Spanien immer mehr Protestbewegungen, die sich gegen
übermäßigen Tourismus richten. Zu den von den Einwohnern vorgebrachten
Beschwerden gehören der angespannte Immobilienmarkt, die Zunahme der
Vermietung von Ferienwohnungen, die viele Einwohner zur Flucht aus den
Stadtzentren gezwungen hat, sowie die Lärm- und Umweltbelastung.
[3][Auf den Kanaren hatte es bereits im April große Proteste gegen den
Massentourismus gegeben.] Unter dem Motto „Die Kanarischen Inseln haben
Grenzen“ machten in den großen Städten der sieben Inseln zehntausende
Menschen ihrem Ärger mit Sprechchören und Trillerpfeifen Luft. Die
Organisatoren verlangten neben einem Baustopp für zwei neue Hotels auf
Teneriffa, eine Begrenzung der Touristenzahl, eine Umweltsteuer und ein
hartes Vorgehen gegen den Verkauf von Immobilien an Nicht-Insulaner.
26 May 2024
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