# taz.de -- Personaleskapaden in der Innenverwaltung: Frau Spranger hat immer e… | |
> Nach dem Rauswurf von Sport-Staatssekretärin Nicola Böcker-Giannini wird | |
> mit der Haushaltsexpertin Franziska Becker nun eine Nachfolgerin | |
> präsentiert. | |
Bild: Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) am Donnerstag im Abgeordnet… | |
BERLIN taz | Die SPD-Abgeordnete Franziska Becker soll Nachfolgerin der von | |
Innensenatorin Iris Spranger gefeuerten Sport-Staatssekretärin Nicola | |
Böcker-Giannini werden. Ein Sprecher der Senatsinnenverwaltung bestätigte | |
der taz am Donnerstag entsprechende Gerüchte aus der SPD-Fraktion. | |
Am Montag war bekannt geworden, dass Spranger ihrer Staatssekretärin | |
Böcker-Giannini kurz zuvor das Führen der Dienstgeschäfte verboten hatte. | |
Dem Vernehmen nach gab es für Böcker-Giannini zur Entlassung [1][ein | |
Hausverbot in Sprangers Senatsverwaltung] gleich obendrauf. Das Verhältnis | |
der beiden SPD-Politikerinnen gilt als zerrüttet. Übernächste Woche soll | |
ein Senatsbeschluss den Rauswurf Böcker-Gianninis offiziell besiegeln. | |
Wie es heißt, soll es der ausdrückliche Wunsch der Innensenatorin gewesen | |
sein, Franziska Becker als Nachfolgerin von Böcker-Giannini in ihr Haus zu | |
holen. Die in der SPD-Fraktion für die Bereiche Personal, Verwaltung und | |
[2][Haushaltskontrolle] zuständige Abgeordnete ist zwar sportpolitisch ein | |
unbeschriebenes Blatt. Auch während der Koalitionsverhandlungen mit der CDU | |
saß Becker nicht in der Verhandlungsgruppe für Sport, sondern bei der für | |
Haushalt und Finanzen. | |
## Die Senatorin und die Zahlen | |
Für Spranger dürfte das freilich kein Problem sein. „Ich bin Finanzerin. | |
Bei mir müssen Sie immer klare Zahlen nennen“, hatte die Senatorin im | |
Sommer etwa [3][gegenüber Vertreter:innen eines Reinickendorfer | |
Sportvereins] ihren Politikansatz erklärt. Mit Nicola Böcker-Giannini soll | |
sie dann auch zuletzt wegen Zahlen über Kreuz gelegen haben. Konkret ging | |
es nach übereinstimmenden Berichten über die Finanzierung der | |
Fußballeuropameisterschaft 2024 in Berlin. | |
Was die aktuelle Personalrochade in ihrem Haus betrifft, gab sich Iris | |
Spranger auch am Donnerstag weiterhin zugeknöpft. „Selbstverständlich werde | |
ich darüber hier nicht reden“, sagte sie im Abgeordnetenhaus zum Rauswurf | |
ihrer Staatssekretärin. Auch ihr Sprecher wollte sich auf taz-Nachfrage mit | |
Verweis auf die Persönlichkeitsrechte von Böcker-Giannini nicht zu der | |
Entscheidung äußern. Nur so viel: „Das ist das Schicksal von | |
Staatssekretärinnen und Staatssekretären, wenn das Vertrauen verloren | |
gegangen ist.“ | |
Die Senatorin selbst lieferte an einem späteren Punkt der Sitzung im | |
Abgeordnetenhaus immerhin noch eine interessante Selbsteinschätzung. | |
Gefragt, ob sie denn einen Plan habe, sagte Iris Spranger über Iris | |
Spranger: „Frau Spranger hat immer einen Plan.“ | |
5 Oct 2023 | |
## LINKS | |
[1] /Berlins-schwarz-roter-Senat/!5961059 | |
[2] /Parlamentsdebatte-II/!5955642 | |
[3] https://newsletter.nd-aktuell.de/muckefuck/editions/189 | |
## AUTOREN | |
Rainer Rutz | |
## TAGS | |
Innensenatorin Iris Spranger | |
Berliner Senat | |
Innensenatorin Iris Spranger | |
Innensenatorin Iris Spranger | |
Innensenatorin Iris Spranger | |
Wochenkommentar | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Iris Spranger und die Fußball-EM 2024: Richtig gut zufrieden mit Berlin | |
Die Austragung von sechs Spielen der Fußball-EM 2024 kostet Berlin | |
voraussichtlich 82 Millionen Euro – über ein Drittel mehr als ursprünglich | |
geplant. | |
Personalstreit in der Innenverwaltung: Senatoren müssen auswählen können | |
Proporz, Quoten und Machtsicherung der Parteispitze bestimmen auch bei | |
Staatssekretären oft die Auswahl. Zu selten entscheidet, ob die Chemie | |
stimmt. | |
Berlins schwarz-roter Senat: Wieder Rauswurf im Hause Spranger | |
Die SPD-Innensenatorin will ihre Staatssekretärin für Sport, | |
Böcker-Giannini, entlassen. Angeblich hat sie schon Hausverbot. Die nimmt | |
das nicht hin. | |
SPD und CDU in Berlin: Die passen sehr wohl zusammen | |
Wider alle Kritik, die SPD passe nicht zur CDU, beschließt Schwarz-Rot, | |
worüber Rot-Grün-Rot stritt. Ökologie spielt dabei nicht die größte Rolle. |