Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Personalstreit in der Innenverwaltung: Senatoren müssen auswählen…
> Proporz, Quoten und Machtsicherung der Parteispitze bestimmen auch bei
> Staatssekretären oft die Auswahl. Zu selten entscheidet, ob die Chemie
> stimmt.
Bild: Senatsmitglieder wie Iris Spranger (SPD) können oft ihre Staatssekretär…
Von Machtkämpfen ist jetzt schon die Rede. Davon, dass sich in der SPD
Gewichte verschoben hätten. Dass es nicht einfach ein Rauswurf sei, sondern
dass Innensenatorin Iris Spranger nun eine der Parteichefin Franziska
Giffey zugeordnete Staatssekretärin loswerden wolle und der
Co-Landesvorsitzende Raed Saleh das nicht verhinderte. Dass das schwindende
Führungskraft der [1][SPD-Doppelspitze] offenbare.
Hört sich alles interessant an, dürfte aber am schlichten Kern der jüngsten
Personalie in der Landesregierung vorbeigehen. Denn der ist: Damit es
vernünftig klappt in der Spitze eines Betriebs, einer Verwaltung oder eben
eines Ministeriums, muss es zwischen den führenden Leute menschlich passen.
Das war offenbar in der Innenverwaltung nicht so. Wer aus welchem Lager
oder von welchem Flügel kommt, mag in einzelnen Punkten relevant sein – im
Alltagsgeschäft aber kommt es vor allem auf die Chemie an.
Dazu muss man sich nicht innig lieben. Das dürfte sogar von Nachteil sein,
weil zu große Nähe auch schnell inhaltsferne Emotionen auslösen kann, wenn
die Dinge mal nicht gut laufen. Aber im Kern muss es einfach passen. Dazu
aber ist es wichtig, dass die Männer und Frauen an der Spitze ihre engsten
Mitarbeiter auch selbst aussuchen können.
Stattdessen ist es zu oft üblich, egal ob in SPD oder CDU, dass diese
Auswahl dazu genutzt wird, [2][Proporz und Quote] zu erfüllen: So und so
viele Staatssekretäre aus West und Ost, Frauen, Jüngere, Menschen mit
Migrationshintergrund. Möglichst jeder Kreisverband soll berücksichtigt
werden oder zumindest jeder, der die gerade amtierende Parteispitze
ordentlich unterstützt hat. Wenn es gut läuft, geht es auch noch um
Qualifikation. Eine gute Chemie spielt zu oft keine Rolle.
## Personalgezerre wirkt öffentlich ganz schlecht
Das aber wäre die Voraussetzung, um Situationen wie nun bei Spranger und
ihrer [3][Staatssekretärin Böcker-Giannini] zu vermeiden. Nicht um es den
jeweiligen Senatsmitgliedern einfacher zu machen: Es schwächt das Vertrauen
von Wählerinnen und Wählern in Institutionen noch mehr, wenn sich führende
Akteure so zerlegen.
Eine solche Wahlfreiheit nicht derart auszunutzen, alten Weggefährten
jenseits aller Qualifikation einen Job zu verschaffen, ist pure Logik: Denn
was alte, aber unqualifizierte Kumpels versaubeuteln, müssten dann die
Chefs öffentlich ausbaden und reparieren. Kein Senator und keine Senatorin
dürfte daran Interesse haben.
3 Oct 2023
## LINKS
[1] https://spd.berlin/partei/
[2] /Der-erste-PoC-Kandidat-der-Berliner-CDU/!5782602
[3] https://www.berlin.de/sen/inneres/ueber-uns/hausleitung/staatssekretaerin-n…
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Innensenatorin Iris Spranger
Berliner Senat
Innensenatorin Iris Spranger
Innensenatorin Iris Spranger
Klimaschutzziele
Kai Wegner
## ARTIKEL ZUM THEMA
Personaleskapaden in der Innenverwaltung: Frau Spranger hat immer einen Plan
Nach dem Rauswurf von Sport-Staatssekretärin Nicola Böcker-Giannini wird
mit der Haushaltsexpertin Franziska Becker nun eine Nachfolgerin
präsentiert.
Berlins schwarz-roter Senat: Wieder Rauswurf im Hause Spranger
Die SPD-Innensenatorin will ihre Staatssekretärin für Sport,
Böcker-Giannini, entlassen. Angeblich hat sie schon Hausverbot. Die nimmt
das nicht hin.
SPD-Landesparteitag: Grün, grüner, SPD
Berlins Sozialdemokraten präsentieren sich jetzt auch als Klimaschützer.
Auf dem Parteitag ging es über weite Strecken erstaunlich unkonfrontativ
zu.
Das sind die neuen Senator*innen: Wegners Frauschaft
Sieben Frauen und vier Männer werden ab Donnerstag die Hauptstadt lenken.
Die taz stellt die neuen Gesichter (und zwei alte) aus CDU und SPD vor.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.