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# taz.de -- Opposition in Belarus: Untersuchungshaft verlängert
> Maria Kolesnikowa bleibt im Gefängnis. Ein Antrag, die U-Haft in
> Hausarrest umzuwandeln, scheitert. In Minsk gibt es weitere Festnahmen.
Bild: Maria Kolesnikowa (r.) mit Swetlana Tichanowskaja und Veronika Tsepkalo b…
Mönchengladbach taz | Die inhaftierte [1][belarussische Oppositionsführerin
Maria Kolesnikowa] muss für weitere zwei Monate bis zum 8. März in
Untersuchungshaft bleiben. Dies berichtet das belarussische Portal
Belrynok.by unter Berufung auf den Telegram-Kanal von
Ex-Präsidentschaftskandidat Viktor Babariko. Die Anwälte Kolesnikowas waren
mit ihrem Antrag an das Gericht in Schodino, die Untersuchungshaft in
Hausarrest umzuwandeln, gescheitert.
Kolesnikowa, die vor der Präsidentschaftswahl im August vergangenen Jahres
den Wahlstab des oppositionellen Kandidaten Babariko geleitet hatte, war
zusammen mit der ehemaligen Präsidentschaftskandidatin Swetlana
Tichanowskaja und der Frau des ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Valeri
Zepkalo, Veronika Zepkalo, in den Wochen nach der Wahl als
Vorstandsmitglied des Koordinierungsrates der Opposition eines der
prominentesten Gesichter der Opposition.
Das Trio kämpfte für einen Rücktritt von Präsident Alexander Lukaschenko,
freie Wahlen und die Freilassung aller politischen Gefangenen. Doch am 7.
September wurde die 38-jährige Kolesnikowa, die 13 Jahre lang in Stuttgart
als Musikerin gearbeitet hat, selbst zur politischen Gefangenen.
Sie hatte an diesem Tag ihre Abschiebung in die Ukraine durch einen Sprung
aus einem Wagen des Geheimdienstes verhindert. Die belarussische
Generalstaatsanwaltschaft wirft ihr Aufrufe zu „Handlungen vor, die die
nationale Sicherheit der Republik Belarus gefährden“ und beschuldigt sie
der „Gründung einer extremistischen Vereinigung“. Seit dem 11. September
sitzt sie in Schodino in Untersuchungshaft. Bei einer Verurteilung drohen
ihr bis zu fünf Jahre Haft. Ihre Kolleginnen, Swetlana Tichanowskaja und
Veronika Zepkalo haben das Land verlassen.
## Dezentrale Proteste
Auch fünf Monate nach den Präsidentschaftswahlen vom 9. August ebben die
Proteste nicht ab. Bislang wurden 30.000 Belaruss*innen bei diesen
Protesten festgenommen, hunderte in Gefängnissen misshandelt und gefoltert.
Im Gegensatz zu den Wochen nach der Wahl finden die Proteste nun vor allem
dezentral und in Hinterhöfen statt.
Am vergangenen Dienstag wurden bei derartigen Protesten in Minsker Höfen 25
Personen festgenommen, berichtet das Portal tut.by. Der Regierung sind
[2][diese Proteste in den Hinterhöfen] ein Dorn im Auge. Derartige
„Performances in den Höfen“, so das belarussische Innenministerium am
Mittwoch, „stören die Ruhe der Mitbürger und werden als Organisation nicht
genehmigter Veranstaltungen mit nicht registrierter Symbolik gewertet“.
Dies gelte auch dann, wenn diese Veranstaltungen als „Teeparties“
bezeichnet würden.
7 Jan 2021
## LINKS
[1] /Opposition-in-Belarus/!5708115
[2] /Widerstand-in-Belarus/!5737122
## AUTOREN
Bernhard Clasen
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