| # taz.de -- Meduza-Auswahl 9. – 15. Mai: Angst vor russischer Einflussnahme | |
| > Vor den US-Präsidentschaftswahlen steigt die Sorge vor Russlands | |
| > Desinformationskampagnen. Derweil ordnet Putin Nuklearübungen an. Texte | |
| > aus dem Exil. | |
| Bild: Joe Biden 2020 im Wahlkampf in Cincinnati | |
| Das [1][russisch]- und [2][englischsprachige] Portal Meduza zählt zu den | |
| wichtigsten unabhängigen russischen Medien. [3][Im Januar 2023 wurde Meduza | |
| in Russland komplett verboten.] Doch Meduza erhebt weiterhin seine Stimme | |
| gegen den Krieg – aus dem Exil. Die taz präsentiert seit 1. März 2023 unter | |
| [4][taz.de/meduza] immer mittwochs in einer wöchentlichen Auswahl, worüber | |
| Meduza aktuell berichtet. Das Projekt wird von der [5][taz Panter Stiftung] | |
| gefördert. | |
| In der Woche vom 9. Mai bis zum 15. Mai 2024 berichtete Meduza unter | |
| anderem über folgende Themen: | |
| ## Gazprom macht Verluste – zum ersten Mal seit 25 Jahren | |
| Russland hat seine Exporte nach China jüngst deutlich gesteigert. Trotzdem | |
| werden diese wohl nicht ausreichen, um die Verluste Gazproms auf dem | |
| europäischen Energiemarkt auszugleichen. Bis zum Krieg gegen die Ukraine | |
| hatte Gazprom mit Gasverkäufen nach Europa jährlich umgerechnet 10 | |
| Milliarden Dollar verdient. Ende 2023 meldete es den ersten Verlust seit | |
| fast 25 Jahren. | |
| [6][Meduza analysiert] den plötzlichen Rückgang der Einnahmen von Gazprom | |
| und wie das Unternehmen versucht, gegenzusteuern (englischer Text). Sein | |
| bisheriger Erfolg beruhte auf zwei Schlüsselfaktoren: eine gute | |
| Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen mit niedrigen Förderkosten und | |
| etablierte Verbindungen zu europäischen Abnehmern, die bis in die | |
| Sowjetzeit zurückreichen und die durch langfristige Verträge geschützt | |
| wurden. | |
| Der russische Staat kontrolliert mehr als 50 Prozent der Gazprom-Aktien. | |
| Über die Dividenden des Unternehmens landet europäisches Geld so im | |
| russischen Staatshaushalt. | |
| ## Berufung von Kara-Mursa gescheitert | |
| Der kritische Politiker und Journalist Wladimir Kara-Mursa wurde wegen | |
| „Staatsverrats“, Zusammenarbeit mit einer „unerwünschten Organisation“… | |
| Verbreitung von „Fälschungen“ über die russische Armee im Jahr 2023 zu 25 | |
| Jahren Haft verurteilt. Seine Berufung wurde in dieser Woche vom Obersten | |
| Gerichtshof Russlands abgelehnt. | |
| [7][Darüber berichtet Meduza] (russischer Text): „Das Urteil des Moskauer | |
| Stadtgerichts vom 17. April 2023 und das Berufungsurteil des Ersten | |
| Berufungsgerichts der allgemeinen Gerichtsbarkeit vom 31. Juli 2023 bleiben | |
| unverändert.“ | |
| Kara-Mursa wurde im April 2022 festgenommen. Etwa ein Jahr später wurde bei | |
| ihm eine Polyneuropathie der unteren Extremitäten diagnostiziert – eine | |
| Nervenkrankheit. Wer an ihr erkrankt ist, darf in Russland eigentlich nicht | |
| in Haft gehalten werden. Das Gericht stört das aber nicht. | |
| ## Wie russische Desinformation die USA bedroht | |
| Im Vorfeld der US-Wahlen im November 2024 leben die Ängste vor einer | |
| russischen Einflussnahme erneut auf. [8][In einer neuen | |
| Meduza-Podcastfolge] von The Naked Pravda analysiert Gavin Wilde, Senior | |
| Fellow beim Carnegie Endowment for International Peace und ehemaliger | |
| Direktor für Russland-, Baltikum- und Kaukasus beim Nationalen | |
| Sicherheitsrat der USA, die mögliche Bedrohung durch ausländische | |
| Desinformation (englischer Text). | |
| Wilde beschreibt, weshalb Desinformationsbekämpfung wichtig ist, wie | |
| wechselnde geopolitische Gegner diese beeinflussen und ab wann die | |
| Verharmlosung ausländischer Desinformation gefährlich wird. | |
| ## Nukleare Bedrohung aus dem Kreml | |
| In den letzten Tagen gab das russische Verteidigungsministerium bekannt, | |
| dass der russische Präsident Wladimir Putin Vorbereitungen für | |
| Nuklearübungen angeordnet hat. Ziel sei es, die Kampfbereitschaft der | |
| taktischen Atomwaffen Russlands zu testen. | |
| Hochrangige Diplomaten und russische Militärsprecher nannten diese Pläne | |
| eine Reaktion auf die westliche Militärhilfe für die Ukraine, die nun | |
| Waffen mit größerer Reichweite wie ATACMS und F-16 lieferte. Dies ist die | |
| erste offizielle nukleare „Drohung“ Russlands seit Februar 2022, als der | |
| Angriffskrieg auf die Ukraine begann. | |
| [9][Meduza erklärt], warum die Nuklearübungen militärisch unauffällig sind, | |
| aber dennoch eine wirksame Abschreckung für westliche Partner der Ukraine | |
| darstellen könnten (englischer Text). Ein Berater des ukrainischen | |
| Präsidenten Wolodymyr Selenskyi berichtet Meduza, dass die von den USA | |
| gelieferten ATACMS weiterhin nur eingeschränkt nutzbar sind. Doch Moskau | |
| scheint eindeutig besorgt darüber, dass Kyjiw mit solchen Waffen auch Ziele | |
| weit innerhalb Russlands treffen könnte. | |
| 15 May 2024 | |
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| [6] https://meduza.io/en/feature/2024/05/09/a-shrinking-giant | |
| [7] https://meduza.io/news/2024/05/14/verhovnyy-sud-ostavil-v-sile-prigovor-vla… | |
| [8] https://meduza.io/en/episodes/2024/05/10/how-russian-disinformation-really-… | |
| [9] https://meduza.io/en/feature/2024/05/08/russia-s-tactical-nuke-drills-are-p… | |
| ## AUTOREN | |
| Gemma Teres Arilla | |
| Tigran Petrosyan | |
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