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# taz.de -- Meduza-Auswahl 2. – 8. Mai: Gegen die Abwertung des Rubel
> Russland verlängert ein Dekret: Exporteure müssen ihre Devisen in Rubel
> umtauschen – zur Kursstabilisierung. Klappt das?
Bild: Julia Nawalnaja, Vorsitzende des Beirats der Anti-Korruptions-Stiftung, i…
Das [1][russisch]- und [2][englischsprachige] Portal Meduza zählt zu den
wichtigsten unabhängigen russischen Medien. [3][Im Januar 2023 wurde Meduza
in Russland komplett verboten.] Doch Meduza erhebt weiterhin seine Stimme
gegen den Krieg – aus dem Exil. Die taz präsentiert seit 1. März 2023 unter
[4][taz.de/meduza] immer mittwochs in einer wöchentlichen Auswahl, worüber
Meduza aktuell berichtet. Das Projekt wird von der [5][taz Panter Stiftung]
gefördert.
In der Woche vom 2. Mai bis zum 8. Mai 2024 berichtete Meduza unter anderem
über folgende Themen:
## Wie das „Team Nawalny“ weitermacht
[6][Das Exilmedium erzählt], wie das Team des Oppostionspolitikers Alexei
Nawalny arbeitete, während er im Gefängnis saß – und was sich seit seinem
Tod geändert hat (russischer Text). In einem großen Hintergrundbericht
wirft Meduza einen Blick auf die Arbeit der Stiftung Nawalnys zur
Korruptionsbekämpfung – und darauf, wie sie das Vermächtnis Nawalnys
künftig hochhalten will.
„Ich hoffe, dass Julija Nawalnaja eine vereinigende Führungspersönlichkeit
für die gesamte russische Opposition werden kann“, sagt Maxim Katz, ein
populärer YouTube-Blogger und russischer Oppositionspolitiker, über die
Ehefrau von Alexei Nawalny. Kats fordert Nawalnaja auf, sich auf die
Oppositionsarbeit und den Kampf gegen Putin zu konzentrieren.
Ein Mitglied einer Untergrundorganisation in Russland, das anonym bleiben
möchte, schätzt die politischen Aussichten des Team Nawalny ohne seinen
Gründer und langjährigen Kopf aber eher schlecht ein. „In der gegenwärtigen
Situation ist die Organisation leider am Nullpunkt, um es milde
auszudrücken. Alle lieben Nawalny – aber seine Stiftung zur
Korruptionsbekämpfung nicht mehr. Obwohl sie Nawalnys Lebensprojekt ist,
ist die Unterstützung für die Organisation unter den politischen Aktivisten
der Opposition in Russland stark zurückgegangen“, argumentiert er.
## Russland macht Jagd auf Künstlerinnen
Vor etwa einem Jahr, am 5. Mai 2023, schickte ein russisches Gericht die
Regisseurin Schenja Berkowitsch und die Dramatikerin Swetlana Petritschuk
in Untersuchungshaft. Der Grund: In ihrem Theaterstück und ihrer
Performance „Finist, the brave Falcon“ hätten die beiden Terrorismus
gerechtfertigt. [7][Meduza erzählt] die Geschichte der beiden Künstlerinnen
(russischer Text). Am 19. Februar 2024 genehmigte die Staatsanwaltschaft
schließlich die Anklage gegen die beiden bereits in Untersuchungshaft
Sitzenden. Der Fall wurde an das Militärgericht weitergeleitet, das für
Terrorismusfälle zuständig ist.
Im vergangenen Jahr wurde „Finist, the brave Falcon“ zu einem der
beliebtesten zeitgenössischen Theaterstücke in russischer Sprache.
Kritiker:innen, Forscher:innen und Künstler:innen sprechen zunehmend
von Berkowitsch und Petritschuk als Schlüsselfiguren der zeitgenössischen
russischen Kunst.
## Die Sprache der Kolonialpolitik
Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat das neue kirgisische
Staatssprachengesetz kritisiert, das allen Regierungsangestellten die
Beherrschung der kirgisischen Sprache vorschreibt. Es ist nicht das erste
Mal, dass sich ein russischer Beamter gegen die kirgisische Sprachenpolitik
ausspricht.
[8][Meduza berichtet], wie die russische Sprache von Moskau als Instrument
der Einflussnahme in Zentralasien genutzt wird (englischer Text).
Kirgistan und das Nachbarland Kasachstan sind unter den fünf
zentralasiatischen Ländern die mit dem höchsten Anteil an
russischsprachigen Menschen und ethnischen Russen im Land. Viele ethnische
Kirgisen und Kasachen verwenden Russisch auch deshalb als ihre Hauptsprache
– und wegen des Erbes von mehr als einem Jahrhundert Kolonialpolitik unter
dem Russischen Reich und später der Sowjetunion.
Russisch fungiert oft als praktische Lingua franca, welche die
Kommunikation zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen in beiden
Ländern erleichtert. In den großen Städten und Wirtschaftszentren
ermöglichen fließende Russischkenntnisse oft bessere Chancen auf dem
Arbeitsmarkt. Gleichzeitig haben sowohl Kasachstan als auch Kirgistan seit
ihrer Unabhängigkeit im Jahr 1991 aktiv an der Wiederbelebung ihrer
Landessprachen gearbeitet.
## Zwangsumtausch zur Stabilisierung der Währung
Ende April verlängerte die russische Regierung ein Dekret, das Exporteure
verpflichtet, den Großteil ihrer Deviseneinnahmen auf dem Inlandsmarkt in
Rubel umzutauschen. Offiziell zielen diese Maßnahmen darauf ab, „die
Stabilität des Wechselkurses zu erhalten“.
Doch trotz dieser Bemühungen zeichnen die Prognosen für den Rubel ein
düsteres Bild. Zwar hat sich die Währung bei etwa 90 Rubel pro Dollar
einigermaßen stabilisiert, doch selbst das russische Ministerium für
wirtschaftliche Entwicklung rechnet mit einer möglichen Abschwächung auf
100 Rubel pro Dollar im nächsten Jahr.
[9][Meduza erklärt], was Russland zur Bekämpfung der Rubelabwertung
unternimmt und wie Wirtschaftswissenschaftler die Wirksamkeit dieser
Maßnahmen einschätzen (englischer Text).
8 May 2024
## LINKS
[1] https://meduza.io/
[2] https://meduza.io/en
[3] /Russische-Medien-im-Exil/!5911767
[4] /Unser-Fenster-nach-Russland/!t5916992
[5] /!v=4269299f-23bb-40f2-a4ea-2b1b1ae40192/
[6] https://meduza.io/feature/2024/05/06/klyuchevoy-risk-nas-vseh-prosto-poubiv…
[7] https://meduza.io/feature/2024/05/05/zhenya-berkovich-i-svetlana-petriychuk…
[8] https://meduza.io/en/feature/2024/05/03/watch-your-language
[9] https://meduza.io/en/feature/2024/05/03/a-downward-spiral
## AUTOREN
Gemma Teres Arilla
Tigran Petrosyan
## TAGS
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Koloniales Erbe
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