# taz.de -- Kampf gegen das Coronavirus: Bund fördert drei Impfhersteller | |
> Rund 750 Millionen Euro sollen an die Pharmafirmen gehen. | |
> Forschungsministerin Karliczek rechnet mit der Zulassung möglicher | |
> Impfstoffe erst 2021. | |
Bild: Der Bund fördert die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus … | |
BERLIN taz | Auf der Suche nach einem Impfstoff gegen das [1][Coronavirus] | |
wird die Bundesregierung drei Pharmahersteller aus Deutschland mit | |
insgesamt bis zu 750 Millionen Euro unterstützen. Das gaben | |
Bundeswissenschaftsministerin Anja Karliczek und Bundesgesundheitsminister | |
Jens Spahn (beide CDU) am Dienstag in Berlin bekannt. Die Fördermittel | |
sollten den Firmen dabei helfen, ihre aufwändigen Studien in der dritten | |
und letzten Phase der Impfstofferprobung voranzubringen und ihre | |
Produktionskapazitäten schon jetzt auszuweiten. | |
Mit zwei Unternehmen seien entsprechende Verhandlungen bereits | |
abgeschlossen worden, sagte Karliczek. Dem Mainzer Hersteller BioNTech habe | |
die Regierung 375 Millionen Euro zugesagt, der Tübinger Firma CureVac 230 | |
Millionen Euro. Beide Unternehmen erforschen [2][Impfstoffe gegen Covid-19] | |
auf Basis so genannter messenger RNA, einer völlig neuen | |
Impfstofftechnologie. Ihre Kandidaten haben die Phase I (CureVac) bereits | |
abgeschlossen beziehungsweise befinden sich bereits an der Schwelle von | |
Phase II zu III (BioNTech). | |
Auch das Dessauer Unternehmen IDT Biologika solle gefördert werden, so | |
Karliczek, die Verhandlungen liefen allerdings noch. Die Ministerin dämpfte | |
in diesem Zusammenhang Erwartungen, dass irgendeiner der Impfstoffe sehr | |
zeitnah zur Verfügung stehen werde. Sie rechne „frühestens Mitte 2021“ mit | |
einer Zulassung. | |
Es werde keine Abstriche zulasten der Sicherheit und Sorgfalt geben, | |
betonte Spahn. Die Impfstoffkandidaten müssten zunächst „an zigtausenden | |
Probanden“ gezeigt haben, dass sie sicher und wirksam seien, bevor sie | |
genehmigt und der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden könnten. Da | |
allerdings mit der Produktion der Impfstoffe bereits vor der Zulassung | |
begonnen werde, könne man davon ausgehen, dass erste Dosen bereits | |
unmittelbar nach der Zulassung verfügbar wären. Deutschland habe sich 40 | |
Millionen Impfdosen für die Bevölkerung von den Firmen reserviert. | |
Wer als Erster vom Impfstoff profitieren solle, werde derzeit unter anderem | |
in der Ständigen Impfkommission beraten. Denkbar sei, dass ältere Menschen | |
und solche mit Vorerkrankungen bei der Vergabe bevorzugt würden, ebenso | |
medizinisches Personal. Eine Impfpflicht schloss Spahn erneut aus. | |
15 Sep 2020 | |
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## AUTOREN | |
Heike Haarhoff | |
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