# taz.de -- Interaktive Grafik: Neue Wege nach Europa | |
> Aktuelle Daten des UNHCR zeigen, dass sich eine neue Fluchtroute | |
> etabliert. Wie eine Balkanroute über Bulgarien entsteht. | |
Bild: Die alte Balkanroute | |
BERLIN taz/dpa | Die Wege nach Europa ändern sich: Das zeigen auch [1][die | |
neuen Daten der taz-Grafik], die die Zahlen der ankommenden Flüchtlinge in | |
Europa erfasst. Seit Mazedonien die Grenze zu Griechenland geschlossen hat | |
und das Abkommen mit der Türkei in Kraft getreten ist, kommen deutlich | |
weniger Flüchtlinge in Europa an. Doch ein Blick in die Statistik zeigt, | |
dass viele Flüchtlinge bereits neue Wege gefunden haben. Ein Überblick auf | |
die Verschiebung der Routen. | |
Die neue Balkanroute: Die Zahl der in Mazedonien eingereisten Flüchtlinge | |
liegt für April bei null, die alte Balkanroute ist somit geschlossen. | |
Trotzdem kommen weiterhin Flüchtlinge in Serbien (1.088) und Ungarn (3.947) | |
an. Vieles spricht dafür, dass sie von Griechenland zunächst nach Bulgarien | |
fliehen und so die geschlossene mazedonische Grenze umgehen. Zwar gibt es | |
für den April bisher keine Zahlen für ankommende Flüchtlinge in Bulgarien. | |
Doch die Zahlen aus dem März und [2][Berichte von vor Ort] deuten auf diese | |
Verschiebung hin. | |
Italien wieder im Mittelpunkt: Ein Anstieg ist bei den in Italien | |
ankommenden Flüchtlingen zu beobachten. Laut UNHCR kamen im April über | |
9.000 Flüchtlinge in Italien an. Das sind mehr als zweieinhalb Mal so viele | |
Neuankömmlinge wie in Griechenland. Bisher waren die meisten Menschen, die | |
in diesem Jahr in Italien angekommen sind, laut der Internationale | |
Organisation für Migration (IOM) aus afrikanischen Staaten geflohen. Die | |
italienische Küstenwache hat am Donnerstag 800 Flüchtlinge vor Sizilien aus | |
Seenot gerettet. Die ersten 342 Migranten seien bereits im sizilianischen | |
Hafen von Augusta angekommen. Entgegen zunächst anderslautenden Berichten | |
sei nur ein Syrer darunter. Bei den anderen handele es sich um Ägypter, | |
Somalier und Sudanesen, sagte ein Sprecher der IOM der Deutschen | |
Presse-Agentur. | |
Die taz-Grafik zu den Fluchtrouten berücksichtigt Zahlen der Länder, des | |
UNHCR und der IOM. Die Grafik wird monatlich aktualisiert und zeigt, wie | |
sich Fluchtrouten durch politische Entscheidungen verändern. | |
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes wurde | |
gemeldet, dass sich unter den 800 in Seenot geratenen Flüchtlinge viele | |
Syrer befanden. | |
13 May 2016 | |
## LINKS | |
[1] /fluchtrouten/ | |
[2] /!5297523/ | |
## AUTOREN | |
Kersten Augustin | |
## TAGS | |
EU-Flüchtlingspolitik | |
Europa | |
Fluchtrouten | |
Schwerpunkt Flucht | |
Schwerpunkt Flucht | |
Ungarn | |
Schwerpunkt Flucht | |
Schwerpunkt Filmfestspiele Cannes | |
Schwerpunkt Flucht | |
Schwerpunkt Flucht | |
Schwerpunkt Flucht | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Asylsuchende protestieren in Serbien: Flüchtlinge erreichen Ungarns Grenze | |
Seit der Schließung europäischer Grenzen sitzen viele Geflüchtete in | |
Serbien fest. Mit dem Marsch in Richtung Ungarn machen sie auf ihre | |
Situation aufmerksam. | |
Flüchtlings-Referendum in Ungarn: Eine Quote oder keine Quote? | |
Die ungarische Regierung lehnt eine quotierte Verteilung von Flüchtlingen | |
in der EU ab. Anfang Oktober soll in einem Referendum die Bevölkerung dazu | |
befragt werden. | |
Büro für Reintegration: Eleganter als abschieben | |
In Bayern hilft das Büro für Reintegration Flüchtlingen, in ihre Heimat | |
zurückzukehren. Nun wollen Berlin und Niedersachsen folgen. | |
Susan Sarandon über Flüchtlingshilfe: „Es ist eine moralische Frage“ | |
Die Oscar-Preisträgerin Susan Sarandon besucht eine Flüchtlingsunterkunft | |
in Berlin. Dort lobt sie die deutsche Asylpolitik – und wirbt für | |
Ping-Pong-Clubs. | |
Flüchtlinge in Griechenland: Verzweifelter Protest | |
Einige Flüchtlinge in Griechenland treten in den Hungerstreik. Andere | |
wollen sogar zurück zur türkischen Küste schwimmen. | |
Fluchtwege nach Europa: Balkanroute noch gefährlicher | |
Noch immer sind tausende Migranten auf dem Balkan unterwegs. | |
Grenzschließungen zwingen sie, auf riskantere Routen über Bulgarien | |
auszuweichen. | |
Weniger Geflüchtete kommen neu an: Helfer fürchten um ihre Jobs | |
Viele ankommende Geflüchtete sorgen für viele neue Jobs. Nun leeren sich | |
die Notunterkünfte wieder und die Helfer wissen nicht, wie es weitergeht. |