| # taz.de -- Gebäudeenergiegesetz im Bundesrat: Länder wollen soziale Heizungs… | |
| > Der Bundesrat übt scharfe Kritik am Gebäudeenergiegesetz. Die Länder | |
| > fordern mehr soziale Absicherung und Technologieoffenheit. | |
| Bild: Insbesondere die SPD-regierten Länder fordern eine stärkere Abfederung … | |
| Berlin taz | Der Bundesrat fordert zahlreiche Änderungen an den | |
| Heizungsplänen der Bundesregierung. So wollen die Länder die staatliche | |
| Förderung zum Heizungseinbau für Bedürftige stärker staffeln, abhängig von | |
| Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Es soll auch erwogen werden, die | |
| Altersschwelle, ab der Eigentümer von der Pflicht zum Einbau einer | |
| klimafreundlicheren Heizung ausgenommen sind, auf das Renteneintrittsalter | |
| von 65 Jahren abzusenken. Nach dem bereits vom Kabinett verabschiedeten | |
| Gesetzentwurf liegt die Grenze bei 80 Jahren. | |
| Zudem verlangen die Länder, kommunale Wärmenetze sowie die Geothermie beim | |
| Klimaschutz stärker zu berücksichtigen. Sie sprachen sich weiter für mehr | |
| Technologieoffenheit bei neuen Heizungsanlagen aus. Anträge, die das | |
| Gebäudeenergiegesetz (GEG) grundsätzlich infrage stellten, fanden | |
| allerdings keine Mehrheit. | |
| Die erfolgreichen Änderungsanträge gingen maßgeblich auf eine Initiative | |
| der fünf norddeutschen Bundesländer zurück, die bis auf das CDU-geführte | |
| Schleswig-Holstein von der SPD regiert werden. Auch das sozialdemokratische | |
| Saarland hatte sich dem Antrag angeschlossen. | |
| Laut dem [1][Gesetzesentwurf] der Bundesregierung soll es ab 2024 generell | |
| verboten sein, neue Öl- und Gasheizungen einzubauen. Auch Holzheizungen | |
| sollen dann nicht mehr neu eingebaut werden, wenn diese nicht mit | |
| Wärmepumpen oder Solarenergie gekoppelt sind. Alle neu eingebauten | |
| Heizungen sollen mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben | |
| werden. | |
| ## Zeitpunkt des Gesetzes diskutiert | |
| Auch gegen das vorgesehene Datum regt sich Protest. So hatten die | |
| Landesregierungen in Niedersachsen und Bremen gefordert, den Beginn auf | |
| 2027 zu verschieben, um den Bürgern mehr Zeit zur Umstellung zu geben. Ein | |
| entsprechender Antrag konnte im Bundesrat jedoch keine Mehrheit finden. | |
| Dennoch berät die Ampelkoalition offenbar über eine Verschiebung um wenige | |
| Monate. Wie der Spiegel berichtete, kann sich die SPD in der | |
| Bundesregierung vorstellen, das Inkrafttreten des GEG auf den 1. April oder | |
| 1. Juli 2024 zu schieben. | |
| Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sprach | |
| im Bundesrat von der Angst vieler Menschen, sich den [2][Heizungstausch] | |
| nicht leisten zu können. Ihr Land setze sich deshalb dafür ein, dass vor | |
| allem in klimafreundliche Fernwärme investiert werden soll. Dies käme vor | |
| allem Mietern zugute, sagte Schwesig. | |
| ## Habeck: Wärmepumpe rentiert sich schnell | |
| Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) verteidigte seine Pläne und wies | |
| darauf hin, dass eine [3][Wärmepumpe] sich schon ohne staatliche Förderung | |
| in der Regel binnen 18 Jahren rentiere, mit Förderung entsprechend | |
| schneller. Hingegen handelten Menschen „unökonomisch“, die sich jetzt noch | |
| schnell neue Öl- oder Gasheizungen einbauen lassen. | |
| Das Gesetz soll nach aktuellem Zeitplan am 25. Mai in den Bundestag | |
| eingebracht und einen Monat später, am 22. oder 23. Juni verabschiedet | |
| werden. Am 7. Juli, in der letzten Sitzung vor der Sommerpause, soll es den | |
| Bundesrat passieren und nach derzeitigem Stand Anfang 2024 in Kraft treten. | |
| 12 May 2023 | |
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| Leon Holly | |
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