| # taz.de -- Ermittlungen gegen Jung-Nazis: Deutsche Jugend gerazzt | |
| > Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln gegen 5 Neonazis und durchsuchen | |
| > Wohnungen. Vorgeworfen werden ihnen Übergriffe im vergangenen Herbst. | |
| Bild: Nazis beim Ausleben ihrer fragilen Männlichkeit beim CSD in Falkenberg | |
| Berlin taz | Nazis haben Namen und Adressen, lautet eine altbekannte | |
| antifaschistische Parole, die zugleich Leitmotiv antifaschistischer | |
| Recherchestrukturen ist. Im Fall der jungen Neonazi-Gruppierungen | |
| [1][Deutsche Jugend Voran (DJV) und Jung & Stark] in Berlin haben Antifas | |
| zuletzt Informationen über deren Mitglieder veröffentlicht. Mindestens | |
| sieben Jung-Nazis wurden bereits geoutet: Flyer mit ihren Namen und | |
| Anschriften wurden an ihren Wohnorten oder im Umfeld ihrer Arbeitsstätten | |
| verbreitet und online veröffentlicht. | |
| Auch für die Sicherheitsbehörden sind die Gruppierungen, die im Kern kaum | |
| mehr als ein Dutzend Mitglieder haben, alles andere als eine Black Box. So | |
| fand am Dienstag eine erneute Razzia gegen Mitglieder der Deutschen Jugend | |
| Voran statt, die [2][vom Berliner Verfassungsschutz kürzlich als gesichert | |
| rechtsextrem eingestuft wurde]. | |
| Vollstreckt wurden Untersuchungsbeschlüsse der Staatsanwaltschaft gegen | |
| fünf Neonazis im Alter von 17, 21 und dreimal 26 Jahren, vier in Berlin, | |
| einer in Wismar in Mecklenburg-Vorpommern. Ermittelt werde wegen | |
| gemeinschaftlicher räuberischer Erpressung, gefährlicher Körperverletzungen | |
| und dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Dabei | |
| seien Kleidungsstücke, Datenträger und Mobiltelefone sichergestellt worden. | |
| Die Wohnorte der Berliner Neonazis befinden sich in Marzahn-Hellersdorf und | |
| Hohenschönhausen, besonders ersterer Bezirk ist das Zentrum der Umtriebe | |
| der neonazistischen Gruppierungen. Hier werden mehr als die Hälfte aller in | |
| Berlin ihnen zugeschriebenen Straftaten begangen. Wie die Berliner | |
| Morgenpost berichtete, parkte die Polizei morgens um 6 in der | |
| Max-Herrmann-Straße und verschaffte sich mit einer Ramme Zutritt zu einer | |
| Neonazi-Wohngemeinschaft. | |
| Laut Antifa-Recherchen war eine WG in eben jener Max-Herrmann-Straße | |
| bereits [3][im Oktober vergangenen Jahres Ziel der ersten Razzia] gegen die | |
| neue rechte Jugendszene, der Betroffene damals DJV-Kader Christopher W. | |
| ## 2 Angriffe erneut im Fokus | |
| Wie damals geht es erneut um den Überfall auf einen jungen Mann im | |
| September 2024, dem dabei unter Gewaltanwendung ein Antifa-T-Shirt geraubt | |
| wurde. Die Neonazis posierten im Anschluss an die Tat mit ihrer Beute in | |
| der Kneipe „Zum Zapfhahn“, ebenfalls in der Max-Herrmann-Straße. Auf einem | |
| von ihnen selbst veröffentlichten Bild sind mehrere vermummte Neonazis zu | |
| sehen, darunter W. und Julian M., den vermeintlichen Anführer der Gruppe, | |
| der im April [4][zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt | |
| wurde]. | |
| Die Razzien nun haben dieselben Taten zum Hintergrund: Der Raub des | |
| Antifa-Shirts und ein Angriff auf einen Mann in der S-Bahn, der ebenfalls | |
| ein Antifa-Emblem auf der Jacke trug. Der 17-Jährige soll zudem in Dresden | |
| versucht haben, mit Gewalt einen Fußball-Fanschal zu entwenden. | |
| Die Razzien erfolgen unmittelbar vor dem Berliner CSD am Samstag, gegen den | |
| Nazis aus dem Spektrum eine Gegendemo unter dem Motto „Gemeinsam gegen den | |
| CSD-Terror und der Identitätsstörung“ (sic!) angemeldet haben, laut Polizei | |
| für 400 Personen. Erst am vorletzten Wochenende hatte die Deutsche Jugend | |
| Voran gegen einen CSD in Bernau demonstriert. | |
| 23 Jul 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Erik Peter | |
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