# taz.de -- Chelsea Manning beendet Hungerstreik: Militär gibt Zusage zu OP | |
> Der Wikileaks-Informantin wurde eine geschlechtsangleichende Operation | |
> zugesagt. Sie ist in einem Männer-Militärgefängnis inhaftiert. | |
Bild: Archivfoto von Chelsea Manning | |
WASHINGTON afp | Die inhaftierte Wikileaks-Informantin Chelsea Manning hat | |
[1][ihren Hungerstreik] nach fünf Tagen beendet. Die US-Armee sei auf | |
Mannings Forderung eingegangen und habe der operativen Geschlechtsanpassung | |
der transgeschlechtlichen Ex-Soldatin zugestimmt, teilten ihre | |
Rechtsvertreter am Dienstag (Ortszeit) mit. Manning zeigte sich in einer | |
schriftlichen Erklärung „unendlich erleichtert, dass die Armee endlich das | |
Richtige tut“. Sie könne nun die Person sein, die sie sein wolle. | |
Bei dem Fall handelt es sich um eine Premiere. Die Bürgerrechtsgruppe ACLU, | |
die Manning juristisch vertritt, wies darauf hin, dass in den USA nie zuvor | |
ein Häftling eine geschlechtsangleichende Operation erhalten habe. Erst im | |
Juni hatte das Verteidigungsministerium angekündigt, [2][Transgender zum | |
Dienst zuzulassen] und, falls nötig, auch medizinische Behandlungskosten zu | |
übernehmen. Es war aber unklar, ob dies auch für Häftlinge in | |
Militärgefängnissen gilt. | |
Mit dem Hungerstreik hatte Manning gegen die anfängliche Weigerung der | |
US-Armee protestiert, ihr im Zuge ihrer Geschlechtsumwandlung Hilfe | |
zukommen zu lassen. Die als Mann unter dem Namen Bradley Manning bekannt | |
gewordene Informantin hatte während ihrer Stationierung im Irak | |
hunderttausende Armeedokumente sowie Depeschen der US-Diplomatie von | |
Militärrechnern heruntergeladen und der Internet-Enthüllungsplattform | |
Wikileaks zugespielt. | |
Nach eigenen Angaben wollte Manning eine öffentliche Debatte über die | |
Kriege in Afghanistan und im Irak anstoßen. Im Mai 2010 wurde der damalige | |
Obergefreite auf einem Stützpunkt nahe Bagdad festgenommen, im August 2013 | |
wurde Manning zu 35 Jahren Haft verurteilt. Sie sitzt im | |
Männer-Militärgefängnis Fort Leavenworth im US-Bundesstaat Kansas in Haft | |
und beging dort Berichten zufolge im Juli einen Suizidversuch. | |
Manning hatte nach ihrer Verurteilung angekündigt, sich ab sofort Chelsea | |
zu nennen und als Frau leben zu wollen. Sie [3][erhielt die Erlaubnis], | |
ihren Namen offiziell zu ändern und sich einer Hormontherapie zur | |
Geschlechtsanpassung zu unterziehen. In Fort Leavenworth muss sie gemäß der | |
für die männlichen Häftlinge geltenden Bestimmungen aber weiterhin ihre | |
Haare kurz tragen. Darüber führt sie einen Rechtsstreit mit der Regierung. | |
14 Sep 2016 | |
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