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# taz.de -- CSU-Parteitag in Nürnberg: Söders sicheres Heimspiel
> Der CSU-Chef macht sich im Landtagswahlkampf die Berliner Ampel zum
> politischen Gegner. Bei der Stammklientel kann er damit ordentlich
> punkten.
Bild: Weiß die CSU geschlossen hinter sich: Markus Söder auf dem Parteitag in…
Jetzt wäre also auch die letzte Formalität geschafft: Die CSU hat –
Überraschung! – ihren Parteivorsitzenden Markus Söder [1][zum
Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 8. Oktober gekürt]. Ein Tag, vor
dem die Partei nach dem aktuellen Stand der Dinge keine allzu große Angst
haben muss. Söder wird alles, was er auf die historisch mickrigen 37,2
Prozent von 2018 draufsatteln kann, als Erfolg verkaufen. Den letzten
Umfragen zufolge könnten das schon ein paar Prozentpunkte sein.
Und Söder hängt die Latte bewusst niedrig: Mit einer absoluten Mehrheit –
vor noch gar nicht langer Zeit ein selbstverständliches Ziel eines jeden
CSU-Kandidaten – wagt er nicht einmal zu liebäugeln. Zumindest nicht in der
Öffentlichkeit. Dass sich die Partei so schnell berappeln würde, war
angesichts der [2][katastrophalen Performance vor und bei der
Bundestagswahl 202]1 keineswegs ausgemacht.
Ihr aktuelles Hoch verdanken die Christsozialen und ihr Spitzenmann neben
Söders geschickter Selbstinszenierung vor allem den Vorlagen aus Berlin.
Kein Wunder also, dass sich Söder als Wahlkampfgegner gar nicht seine
eigene Opposition in Bayern ausgesucht hat, sondern die Bundesregierung.
Und auch wenn die Södersche Erzählung von der bösen Ampel, deren höchstes
Ziel es ist, den Bayern ihr schönes Leben zu vermiesen, reichlich plump
daherkommt, gibt es etliche Punkte, bei denen Söder auf Wohlwollen auch
jenseits der Stammklientel der CSU hoffen kann.
Dazu gehören [3][die Wahlrechtsreform], die zumindest in der Theorie die
CSU komplett aus dem Bundestag kicken könnte, wie auch der von vielen als
ungerecht empfundene Länderfinanzausgleich. Auch die Verunsicherung vieler
Wähler, die sich angesichts unklarer Ampelsignale vor dem fürchten, was
heizungstechnisch demnächst auf sie zukommt, kann Söder auf seinem Konto
verbuchen.
Und wenn das nicht reicht, so wird Söder ohne Zweifel noch weitere
unfreiwillige Wahlkämpfer finden. [4][Bär] und [5][Wolf] haben bereits den
Anfang gemacht. Den Fischotter nicht zu vergessen, der dem in Söders
fränkischer Heimat so beliebten Karpfen zusetzt. Es wird, so viel steht
fest, ein Wahlkampf mit Biss.
7 May 2023
## LINKS
[1] /CSU-Parteitag-in-Nuernberg/!5932562
[2] /Union-nach-nach-der-Wahl/!5802808
[3] /Wahlrechtsreform-beschlossen/!5920651
[4] /Toedliche-Baerenangriffe/!5924527
[5] /Wolfsmonitoring-in-Niedersachsen/!5927225
## AUTOREN
Dominik Baur
## TAGS
Bayern
GNS
CDU/CSU
CSU-Parteitag
Markus Söder
Schwerpunkt Landtagswahlen
Schwerpunkt Atomkraft
CSU
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