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# taz.de -- Bundeswehr schlecht ausgestattet: Zweifel an Litauen-Brigade
> Mehr als 4.000 Soldat:innen sollen im Baltikum dauerhaft stationiert
> sein, doch das Vorhaben droht zu scheitern. Es fehlt an Geld, Material
> und Personal.
Bild: Für den Christstollen hat es gerade noch gereicht
Berlin taz/dpa/afp | Mit größter Überzeugung hatte Verteidigungsminister
Boris Pistorius (SPD) in der vergangenen Woche in Litauen den Fahrplan für
den Aufbau der Bundeswehr-Brigade unterzeichnet. Schließlich geht es um
[1][ein Zeichen an die Nato], an die Verbündeten gegen den russischen
Aggressor Putin. Rund 4.800 Soldat:innen und 200 zivile
Mitarbeiter:innen sollen dauerhaft in Litauen stationiert werden, 2027
soll die Brigade einsatzfähig sein.
Doch die Tinte auf dem Papier ist gerade mal trocken und die Ankündigung
hat es mit Ach und Krach über die Feiertage geschafft, als massive Zweifel
an dem Vorhaben aus der Bundeswehr kommen. Denn es fehlt offenbar an
Material, an Personal und Geld, um den Fahrplan umzusetzen.
Wie der Spiegel berichtet, braucht es laut Heeresinspekteur Alfons Mais
milliardenschwere Investitionen, da [2][ansonsten die Bundeswehr bei ihren
Aufgaben hierzulande massiv geschwächt würde]. In dem Schreiben, aus dem
das Magazin zitiert, wendet sich Mais dem Bericht zufolge an
Generalinspekteur Carsten Breuer und fordert, das Ministerium müsse trotz
der gerade erst angelaufenen Planungen für die Brigade dringend über
Investitionen für das Projekt nachdenken.
## Woher kommt das Geld für die Brigade?
Als Grund nennt er die prekäre Lage des Heers. Konkret sei das Heer über
alle Materialkategorien, „von A wie Artilleriegeschütz bis Z wie Zeltbahn“,
nur zu 60 Prozent ausgestattet, heißt es weiter. „Die Aufstellung eines
neuen Großverbandes ohne zusätzliche Investitionen wird diese Quote auf 55
Prozent absinken lassen.“
Der Heeresinspekteur spielt offenbar auch darauf an, dass die materielle
[3][Ausstattung der neuen Brigade bisher nicht in den Kostenaufstellungen
des Ministeriums] für die kommenden Jahre auftauche. Hier bedürfe es aus
seiner Sicht „einer klaren Leitungsentscheidung und
Ressourcenpriorisierung“. Es sei an der Zeit, die Kosten für die Brigade
„in Gänze haushaltsseitig abzubilden“, forderte Mais.
26 Dec 2023
## LINKS
[1] /Sondervermoegen-ist-sicher/!5975023
[2] /Nato-Treffen-in-Bruessel/!5966145
[3] /Mehr-Geld-fuer-die-Bundeswehr/!5972197
## AUTOREN
Tanja Tricarico
## TAGS
Bundeswehr
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Boris Pistorius
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Militär
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