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# taz.de -- Berufung im Fall Julian Assange: Stütze der demokratischen Welt
> Julian Assange kann gegen seine Auslieferung Berufung einlegen.
> US-Präsident Biden sollte die Verfolgung beenden.
Bild: Vor dem Obersten Gericht in London: Poster für die Freilassung des Whist…
Das mühsam erworbene [1][Berufungsrecht des Wikileaks-Gründers Julian
Assanges], das am Pfingstmontag im letzten möglichen Moment vor seiner
Abschiebung in die USA errungen wurde, wird von ihm und seinen Verbündeten
als Sieg gefeiert. Doch der Kampf um Assanges Freiheit geht weiter. Es ist
nicht nur die Freiheit für Assange, es ist auch, ja, so pathetisch kann man
es sagen, eine Stütze des [2][Rückgrats der demokratisch freien Welt].
Assange befand sich nach dem Urteil am Montag immer noch [3][in einem
Londoner Hochsicherheitsgefängnis] – so wie seit fünf Jahren. Zuvor saß er
sieben Jahre in die Londoner Botschaft Ecuadors fest, bewacht durch die
britische Polizei. Das Berufungsrecht erlaubt es Assanges Verteidigung, nun
alle Argumente gegen seine Ausweisung detailliert vorzutragen. Bis es dazu
kommt, kann in den USA durchaus der Republikaner Donald Trump als Präsident
(wieder) an der Macht sein – ein Mann, dessen Demokratie- und
Justizverständnis selektiv zu nennen ist.
Die von Assange gemeinsam mit einigen der wichtigsten freien demokratischen
Medien veröffentlichten Informationen haben US-Kriegsverbrechen aufgedeckt.
Die Akten wurden nicht von Assange persönlich geleakt, sondern ihm von der
damaligen Angehörigen der US-Streitkräfte Chelsea Manning ausgehändigt.
Diese wurde dafür zu einer Haftstrafe von 35 Jahren verurteilt, aber nach
sieben Jahren vom damaligen US-Präsidenten Barack Obamas begnadigt und in
die Freiheit entlassen.
Anders als Manning war Assange Journalist und Publizist. Wäre Assange ein
[4][Journalist mit US-amerikanischer Staatsbürgerschaft,] etwa wie der
Whistleblower Daniel Ellsberg, hätten die USA aufgrund des Rechts auf
Meinungsfreiheit kaum eine Möglichkeit gehabt, gegen ihn rechtlich
vorzugehen. Und ganz sicher nicht mit einem Strafmaß von bis zu 175 Jahren.
Demokratisch freie Länder wie die USA und das Vereinigte Königreich müssen
sich zunehmend gegen autoritäre Regime wie China, Iran, Nordkorea und
Russland behaupten. Der Umgang freier sowie autoritärer Staaten mit
Journalist:innen, die unangenehme Wahrheiten veröffentlichen, unterscheidet
sich fundamental. Noch mehr: Jeder weitere Tag Assanges hinter Gittern
spielt einem Putin oder Xi in die Hände, westliche Länder als scheinheilige
Konstrukte zu verpönen. Der [5][Demokrat Joe Biden sollte sich beeilen,
Assanges Verfolgung zu beenden] – und damit auch die freien Demokratien zu
retten.
21 May 2024
## LINKS
[1] /Gericht-zu-drohender-Auslieferung/!6009843
[2] /Zum-Tag-der-Pressefreiheit-2024/!6004583
[3] /Strafverfolgung-von-Wikileaks-Gruender/!6003966
[4] /Britischer-High-Court-laesst-Berufung-zu/!6000844
[5] /Joe-Biden-aeussert-sich-zu-Assange/!6000204
## AUTOREN
Daniel Zylbersztajn-Lewandowski
## TAGS
Julian Assange
Whistleblower
Berufung
USA
Schwerpunkt Pressefreiheit
Feinde der Pressefreiheit
Joe Biden
GNS
Julian Assange
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