| # taz.de -- Auschwitz-Ausstellung in Berlin: Geboren im Schrecken | |
| > Die Ausstellung „Geboren in Auschwitz“ erzählt die Geschichte der Kinder | |
| > von Auschwitz. Im Haus der Demokratie ist sie bis Ende April zu sehen. | |
| Bild: Der Weg zum Schrecken, der Weg zu Auschwitz-Birkenau | |
| Die beiden großen Kinderfotos im Robert-Havemann-Saal im Berliner Haus der | |
| Demokratie fallen den Besucher*innen sofort ins Auge. Zu sehen sind | |
| darauf Angela und Kola. Die beiden gehören zu den circa 232.000 Säuglingen, | |
| Kindern und Jugendlichen unter 17 Jahren, die von den Nazis nach Auschwitz | |
| verschleppt wurden. Die meisten überlebten das Vernichtungslager nicht. | |
| Über ihr Sterben und doch auch Überleben informiert die eindrucksvolle | |
| [1][Ausstellung „Geboren in Auschwitz“]. Grundlage der Schau auf 31 Tafeln | |
| ist die Arbeit des Journalisten Alwin Meyer, der sich über Jahrzehnte mit | |
| den Kindern von Auschwitz befasst hat und darüber mehre Bücher | |
| veröffentlicht und einen Film gedreht hat. | |
| Dafür hat Meyer auf allen Kontinenten mit den Menschen gesprochen, die als | |
| Babys, Kinder oder Jugendliche Auschwitz überlebt haben. Ihren Biografien | |
| widmet sich ein Großteil der Ausstellung. Oft waren ihre Eltern ermordet | |
| worden oder verschwunden. Die Kinder kamen nach der Befreiung in Heime oder | |
| lebten bei Adoptiveltern. | |
| Manche machten sich als Jugendliche auf die Suche nach ihren Eltern, wie in | |
| der Ausstellung dokumentiert wird. „Wo sind die Eltern von Teresa Pajk?“ | |
| war etwa ein Bericht in der polnischen Zeitung Kurier Lubelski | |
| überschrieben. Die junge Frau fand dadurch nach 30 Jahren ihre Mutter | |
| wieder. | |
| Viele der Überlebenden setzten sich als Erwachsene dafür ein, dass die | |
| Verbrechen von Auschwitz nicht vergessen werden. Die Sozialarbeiterin | |
| Angela Orosz-Richt lebt heute in Kanada, wo sie hochbetagt in Schulen über | |
| die NS-Vernichtungspolitik spricht. „Der Schrecken von Auschwitz wird mich | |
| den Rest meines Lebens begleiten“, begründet sie ihr Engagement. | |
| Auch die in München lebende Kinderärztin Eva Umlauf reist seit einigen | |
| Jahren durch das Land, um über ihre Kindheit in Auschwitz aufzuklären. | |
| Viele Jahre konnte sie nicht darüber reden. „Mit der Schwangerschaft meines | |
| jüngsten Sohnes zeigte sich, in welchen Maße ich vom Holocaust geprägt | |
| bin“, weist sie auf den Moment in ihrem Leben hin, in dem sie sich | |
| entschloss, der jungen Generation von ihrem Schicksal zu erzählen. [2][Am | |
| 15. April wird Eva Umlauf im Haus der Demokratie aus ihren | |
| Lebenserinnerungen lesen], die sie mit Stefanie Oswalt unter dem Titel „Die | |
| Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen“ aufgeschrieben hat. | |
| 14 Mar 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://geboren-in-auschwitz.info/ | |
| [2] https://www.hausderdemokratie.de/Veranstaltung?event_id=449&event_link=… | |
| ## AUTOREN | |
| Peter Nowak | |
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