Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Alemannia Aachen zum Rechtsextremismus: Viertklassige Statements
> Alemannia Aachen schlingert bei der Abgrenzung zur AfD. Dabei steht auch
> für den Sport viel auf dem Spiel.
Bild: Fans von Alemannia Aachen und hoffenlich auch „Fans demokratischer Mein…
Gut, dass die Vereinsführung von Alemannia Aachen das noch in [1][einer
zweiten Stellungnahme] klargestellt hat: Niemand, der sich auf
Demonstrationen gegen Rechtsextremismus ausspricht, spaltet die
Gesellschaft. Eine erste Stellungnahme [2][des Regionalligisten] am
Freitag, zu dessen Spielen im Schnitt immerhin knapp 14.000 Zuschauer
kommen, musste man nämlich genau so verstehen.
Der Verein [3][begründete seine Abwesenheit auf Demonstrationen gegen
Rechtsextremismus und die AfD] nachträglich und konkret mit einem in Aachen
präsentierten Plakat mit der Aufschrift „AfDler töten“. Und fügte an, an
der Spaltung der Gesellschaft werde man nicht teilnehmen. Der Verein, so
die allgemeine Begründung, „gehöre“ allen Menschen in der Stadt und solle
„Fans aller Nationen, Religionen und demokratischer Meinungen miteinander
verbinden“.
Fans der AfD feierten auf Social Media diesen Post der Alemannia, folgte
dieser doch ihrer vorexerzierten Strategie, ein Plakat von zigtausenden
herauszunehmen, um den bundesweiten Protest gegen Rechtsextremismus und
ihre Partei zu diskreditieren. Der Klub realisierte, wie politisch seine
vermeintlich unpolitische Stellungnahme war und erklärte tags darauf, diese
sei ein Fehler gewesen. Man distanziere sich von der AfD und verwahre sich
gegen deren Instrumentalisierung.
Der deutsche Sport hat seit geraumer Zeit mit einem grundsätzlichen Problem
zu tun. Falls man sich weiter zum Kampf gegen Rechtsextremismus,
Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus bekennen möchte, kann man sich
nicht weiter zur parteipolitischen Neutralität bekennen.
## Mutloser DOSB
All das hat sehr viel mit Sport zu tun. Unter massivem Rassismus in
deutschen Fußballstadien haben in den 80er Jahren viele Menschen gelitten.
Wer asylsuchende Menschen als „Messermänner“ bezeichnet wie die
AfD-Vorsitzende Alice Weidel, schürt genau eine solche Stimmung wieder.
Und AfD-Politiker wie Björn Höcke, der die deutschen Fußballnationalspieler
Mesut Özil und İlkay Gündoğan 2018 als Türken bezeichnete, haben schon fr�…
gedanklich die Ausbürgerungen deutscher Staatsangehöriger vorgenommen, mit
der die AfD offiziell nichts zu tun haben will.
Der DOSB hat bereits [4][in einem Positionspapier von 2020] erklärt,
rechtspopulistische Parteien würden die Werte des Sports untergraben, und
dabei die AfD erwähnt. Es ginge darum, Haltung zu zeigen. Zu einem Aufruf,
sich an den jüngten Demonstrationen zu beteiligen, konnte sich der DOSB
aber nicht durchringen. Der Dachverband hätte ein gutes Vorbild sein
können.
28 Jan 2024
## LINKS
[1] https://www.alemannia-aachen.de/aktuelles/nachrichten/details/Statement-nac…
[2] /Aachener-Ultra-ueber-Nazifans/!5074794
[3] https://www.instagram.com/p/C2kef9ZK_PP/
[4] https://cdn.dosb.de/user_upload/www.dosb.de/uber_uns/Politische_Forderungen…
## AUTOREN
Johannes Kopp
## TAGS
Kolumne Press-Schlag
Alemannia Aachen
Rechtsextremismus
Fußball
Alemannia Aachen
Alemannia Aachen
Kolumne Alles getürkt
Fußball
HSV
Schwerpunkt AfD
## ARTIKEL ZUM THEMA
Extremismus bei Alemannia Aachen: Der rechte Flügel
Im Prozess gegen einen Hooligan drängt sich die Frage auf, welche
Verbindungen die Klubführung des Fußballdrittligisten zum rechtsextremen
Milieu hat.
Alemannia Aachen vor Aufstieg in 3. Liga: Die Kampfschweinbrigade
Die lange versunkene Alemannia aus Aachen steht vor dem Aufstieg in die 3.
Liga. Doch der Klub schockiert mit fortgesetzter Nähe zu Rechtsradikalen.
Integration im Fußballstadion: Gemeinsam auf der richtigen Seite
Im Stadion kann ich mich endlich als vollwertiges Mitglied der deutschen
Gesellschaft fühlen. Von den Nazis neben mir lasse ich mir das nicht
versauen.
Werder Bremen gegen Rechts: Die Utopie im Stadion
Nachdem vor 20 Jahren noch rechte Hooligans den Ton angaben, haben
Werder-Ultras die Fankurve nazifrei gekämpft. Mit Rückendeckung des
Vereins.
HSV und die AfD: Intolerable Intoleranz
Beim HSV sollen bald Mitglieder ausgeschlossen werden können, die sich
gegen die freiheitliche Werteordnung des Klubs positionieren.
Fußballvereine gegen die AfD: Die Liga bekennt sich
„Ist es ein Widerspruch, Ihren Verein gut zu finden und die AfD zu wählen?“
Die taz hat sich in der Fußball-Bundesliga umgehört.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.