# taz.de -- 100 Milliarden Sondervermögen Bundeswehr: Luftwaffe kauft CH-47-Hu… | |
> Die Bundeswehr will massiv in Fluggeräte inverstieren. Gekauft werden | |
> sollen auch 60 US-Transporthelikopter mit zwei Rotoren. | |
Bild: Die Luftwaffe bekommt CH-47 Transporthubschrauber, hier im Einsatz des US… | |
BERLIN rtr/dpa | Die Bundeswehr soll für einen Milliardenbetrag mit dem | |
schweren Transporthubschrauber Chinook CH-47 ausgestattet werden. | |
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) habe entschieden, die | |
Beschaffung von 60 der Hubschrauber mit Luftbetankungsfähigkeit | |
einzuleiten, heißt es in einer Unterrichtung des Ministeriums für die | |
Obleute des zuständigen Bundestagsausschusses, die der Deutschen | |
Presse-Agentur am Mittwoch in Berlin vorlag. | |
Für die Luftwaffe sind insgesamt 40,9 Milliarden Euro aus dem | |
100-Milliarden-Sondervermögen vorgesehen, das am Freitag im Bundestag | |
beschlossen werden soll. Darin enthalten sind die Beschaffung des | |
Tornado-Nachfolgers, des US-Kampfjets F-35, aber auch die Entwicklung und | |
der Kauf des ECR Eurofighters. Für die Marine sind 19,3 Milliarden Euro | |
veranschlagt, für das Heer 16,6 Milliarden Euro. Das zusätzliche Geld zum | |
jährlichen Wehretat von rund 50 Milliarden Euro soll als Reaktion auf den | |
russischen Angriff auf die Ukraine in den nächsten fünf Jahren die | |
Ausstattung der Bundeswehr verbessern. | |
An der Vorlage für den Haushaltsausschuss wird sich nach Angaben aus der | |
Ampel-Koalition der Wirtschaftsplan für das Sondervermögen orientieren, das | |
am Freitag vom Bundestag beschlossen werden soll. Mit dem Milliarden-Fonds | |
reagiert die Bundesregierung auf den Ukraine-Krieg. Sonderfonds und | |
Wehretat sollen zusammen das Nato-Ziel erfüllen, zwei Prozent der | |
Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben. Die oppositionelle Union | |
[1][will eine Grundgesetzänderung mittragen], dass der Sonderfonds von der | |
Schuldenbremse ausgenommen wird. Das Geld fließt also auch, wenn ab 2023 | |
die Kreditobergrenze im Haushalt wieder gelten sollte. | |
## Auch Flug- und Drohnenabwehr soll gekauft werden | |
Allein 20,7 Milliarden Euro sind für die Modernisierung der militärischen | |
Führungs- und Leitsysteme vorgesehen, heißt es in dem Dokument. Darunter | |
fallen auch die Anschaffung von verschlüsselten Funkgeräten, die | |
Integration in die Fahrzeuge und die Einführung eines | |
Gefechtsführungssystems. In der Vergangenheit mussten sich die | |
Bundeswehr-Soldaten verschlüsselte Funkgeräte von anderen Streitkräften | |
ausleihen, mit denen sie beispielsweise in Mali zusammenarbeiteten, um | |
gemeinsame Operationen nicht zu gefährden. | |
Einer Quelle aus dem Verteidigungsministerium zufolge sollen zudem fünf | |
weitere Korvetten des Typs K-130 gekauft werden, die voraussichtlich eine | |
ältere Charge dieser Schiffe ersetzen sollen. Zudem solle eine Option für | |
den Kauf von zwei weiteren Fregatten des Typs F-126 ausgelöst werden. | |
Hauptauftragnehmer für die letzte Serie von Korvetten war die deutsche | |
Werft Lürssen, während die Fregatte von der niederländischen Werft Damen in | |
Zusammenarbeit mit Blohm + Voss gebaut wird. | |
In dem Entwurf ist auch die Anschaffung [2][eines Flugabwehrsystems] | |
aufgeführt, das nach Informationen aus dem Verteidigungsministerium aus | |
einer bodengestützten Kurz- und Mittelstrecken-Flugabwehr sowie einem | |
Drohnenschutzsystem bestehen soll. Diese Art von Flugabwehr, die bei der | |
Bundeswehr sehr knapp ist, dient dem Schutz von Truppen, die auf dem Weg in | |
und während eines Einsatzes in Frontnähe verwundbar sind. | |
Das Militär wird der Quelle zufolge auch mehr Boeing P-8A | |
Seeaufklärungsflugzeuge und mehr bewaffnete leichte | |
Versorgungs-Hubschrauber erhalten. Die Bundeswehr fliegt den von Airbus | |
gebauten Hubschrauber H145M, der durch eine stärkere Bewaffnung näher an | |
die Fähigkeiten eines Kampfhubschraubers heranrückt. | |
1 Jun 2022 | |
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