| # taz.de -- +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: Geldstrafe für Owsjannikowa | |
| > Die Journalistin ist für ihren Protest im Staatsfernsehen zu einer | |
| > Geldstrafe verurteilt worden. Die Verhandlungen zwischen Russland und der | |
| > Ukraine laufen weiter. | |
| Bild: Owsjannikowa bezeichnete den russischen Angriff auf die Ukraine in einem … | |
| ## Nato beruft Sondergipfel ein | |
| Die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten werden in der kommenden | |
| Woche zu einem Sondergipfel zu Russlands Krieg gegen die Ukraine | |
| zusammenkommen. Das Treffen soll am 24. März in der Bündniszentrale in | |
| Brüssel organisiert werden, wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am | |
| Dienstagabend mitteilte. (dpa) | |
| ## Nach Fernseh-Protest gegen Krieg: Journalistin verurteilt | |
| Nach ihrem aufsehenerregenden Protest im russischen Staatsfernsehen gegen | |
| den Krieg in der Ukraine ist die Frau in Moskau zu 30.000 Rubel (226 Euro) | |
| Geldstrafe verurteilt worden. Die Urteil erging, weil [1][Marina | |
| Owsjannikowa] in einem Video zu Protesten gegen den Krieg von Kremlchef | |
| Wladimir Putin in der Ukraine aufgerufen habe, wie das Bürgerrechtsportal | |
| OWD-Info am Dienstag meldete. Der prominente russische Journalist Alexej | |
| Wenediktow hatte zuvor ein Foto der Redakteurin mit ihrem Anwalt Anton | |
| Gaschinski in einem Gerichtsgebäude veröffentlicht. | |
| Zunächst war befürchtet worden, Owsjannikowa könnte nach einem umstrittenen | |
| neuen Gesetz wegen Diffamierung der russische Armee verurteilt werden. | |
| Dabei drohen bis zu 15 Jahre Haft. Die Redakteurin des Ersten Kanals des | |
| russischen Staatsfernsehens hatte am Montagabend in den Hauptnachrichten | |
| ein Protestplakat gegen den Krieg in der Ukraine in die Kamera gehalten. | |
| Auf dem Plakat war auch zu lesen, dass die Zuschauer „hier belogen“ werden. | |
| Owsjannikowa bezeichnete den russischen Angriff auf die Ukraine zudem in | |
| einem Video als Verbrechen. | |
| In den russischen Staatsmedien ist es untersagt, von einem Krieg zu | |
| sprechen. Die Staatsführung nennt das Vorgehen im Nachbarland eine | |
| „militärische Spezialoperation“ zur „Entmilitarisierung“ und zur | |
| „Entnazifizierung“ der Ukraine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr | |
| Selenski, der jüdische Wurzeln hat, bedankte sich bei Owsjannikowa. (dpa) | |
| ## Russland verhängt Einreiseverbot für Biden und Blinken | |
| Als Reaktion auf US-Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs gegen | |
| die Ukraine verhängt Moskau nun seinerseits Einreiseverbote gegen | |
| US-Präsident Joe Biden und andere US-Regierungsmitglieder. Das russische | |
| Außenministerium veröffentlichte am Dienstag eine „schwarze Liste“ mit 13 | |
| Namen, darunter Außenminister Antony Blinken, Verteidigungsminister Lloyd | |
| Austin, Bidens Sicherheitsberater Jacob Sullivan und seine Sprecherin Jen | |
| Psaki. Auch Ex-Außenministerin Hillary Clinton steht auf der „Stop-List“. | |
| Es ist das erste Mal, dass Russland eine Liste betroffener Personen | |
| veröffentlicht. Allerdings gilt der Schritt eher als symbolisch. Die USA | |
| hatten zuvor den russischen Präsidenten Wladimir Putin, seinen | |
| Außenminister Sergej Lawrow sowie weitere Regierungsmitglieder und wichtige | |
| Helfer*innen persönlich sanktioniert. | |
| Das Außenministerium in Moskau betonte, es handle sich um eine Antwort auf | |
| die beispiellosen US-Sanktionen, die ranghohen russischen | |
| Regierungsmitgliedern die Einreise in die USA verbieten. „Dieser Schritt | |
| war als Gegenmaßnahme die unvermeidliche Konsequenz des extremen | |
| russophoben Kurses der gegenwärtigen US-Administration, die in einem | |
| verzweifelten Versuch, die amerikanische Hegemonie aufrechtzuerhalten, ohne | |
| jeden Anstand die frontale Eindämmung Russlands versucht“, hieß es in der | |
| Mitteilung weiter. | |
| Das Ministerium kündigte an, die Sanktionsliste um „ranghohe US-Beamte, | |
| Militärs, Abgeordnete, Geschäftsleute, Experten und Medienvertreter“ zu | |
| erweitern, die „russophob“ handelten „oder zur Aufstachelung zum Hass geg… | |
| Russland und zur Einführung restriktiver Maßnahmen beigetragen haben“. | |
| Damit solle auch die russische Wirtschaft geschützt werden. (dpa) | |
| ## Kameramann von US-Sender Fox in der Ukraine getötet | |
| Ein Kameramann des US-Fernsehsenders Fox ist in der Ukraine getötet worden. | |
| Pierre Zakrzewski sei am Montag zusammen mit dem Reporter Benjamin Hall | |
| außerhalb der Hauptstadt Kiew unter Beschuss geraten, teilte die | |
| Geschäftsführerin von Fox News Media, Suzanne Scott, am Dienstag mit. Hall | |
| sei bei dem Angriff verletzt worden. (afp) | |
| ## Selenski: Ukraine hat keine Aussicht auf Nato-Beitritt | |
| Die Ukraine sieht nach Einschätzung von Präsident Wolodymyr Selenski keine | |
| Chance auf einen Nato-Beitritt. Jahrelang sei den Ukrainern zu verstehen | |
| gegeben worden, dass ihnen die Tür zur Militärallianz offen stehe, sagte | |
| Selenski am Dienstag vor Vertretern einer als JEF bekannten Militärgruppe. | |
| Sie hätten aber erfahren, dass ein Beitritt nicht in Frage komme. „Es ist | |
| die Wahrheit, die wir erkennen müssen, und ich bin froh, dass unsere Leute | |
| anfangen, das zu begreifen und auf sich selbst und unsere Partner zählen, | |
| die uns helfen.“ | |
| Selenski rief den Westen erneut auf, der Ukraine Kriegsflugzeuge gegen | |
| Russland zur Verfügung zu stellen. | |
| Die Truppe JEF wird von Großbritannien angeführt. An ihr beteiligen sich | |
| zehn Länder aus dem Raum des Nordatlantiks. Sie ist dafür vorgesehen, bei | |
| internationalen Krisen schnell reagieren zu können. Neben | |
| Nato-Mitgliedsländern wie Großbritannien, Estland, Litauen und Lettland | |
| gehören ihr auch Länder an, die nicht zur Nato gehören. Dazu zählen unter | |
| anderem Schweden und Finnland. (ap) | |
| ## Sportgerichtshof Cas bestätigt Ausschluss russischer Clubs | |
| Russlands Mannschaften bleiben nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine | |
| von europäischen Fußball-Wettbewerben vorerst ausgeschlossen. Der | |
| Internationale Sportgerichtshof Cas traf in seinem Urteil am Dienstag nach | |
| einem entsprechenden Einspruch des russischen Verbandes zunächst noch keine | |
| Entscheidung zum Ausschluss der russischen Nationalmannschaft aus der | |
| WM-Qualifikation. (dpa) | |
| ## Parlament in Kiew verlängert Kriegsrecht | |
| Das ukrainische Parlament hat ein Gesetz zur Verlängerung des Kriegsrechts | |
| verabschiedet. Präsident Wolodymyr Selenski hatte die Vorlage eingebracht, | |
| mit der das Kriegsrecht vom 26. März an um 30 Tage verlängert werden soll. | |
| Der Krieg in der Ukraine hatte am 24. Februar begonnen, als der russische | |
| Präsident Wladimir Putin die von ihm als „Sonderoperation“ bezeichnete | |
| Offensive im Nachbarland startete. Es handelt sich dabei um den größten | |
| Angriff auf ein europäisches Land seit dem Zweiten Weltkrieg. Um den Kampf | |
| gegen Russland zu finanzieren, hat die Ukraine am Dienstag Anleihen im | |
| Volumen von 5,4 Milliarden Hryvnia (rund 165 Millionen Euro) platziert, wie | |
| das Finanzministerium mitteilt. Es war bereits die dritte derartige | |
| Anleihen-Auktion, die Kiewer Regierung will auf diese Art insgesamt | |
| umgerechnet rund 1,24 Milliarden Euro aufbringen. (rtr) | |
| ## Zug mit drei EU-Regierungschefs passiert westukrainische Stadt Lemberg | |
| Auf ihrem Weg nach Kiew haben die Regierungschefs Polens, Tschechiens und | |
| Sloweniens am Dienstagmittag die Stadt Lwiw (Lemberg) im Westen der Ukraine | |
| passiert. Der Zug, der Mateusz Morawiecki, Petr Fiala und Janez Jansa in | |
| die ukrainische Hauptstadt bringen soll, habe die Grenze zur Ukraine gegen | |
| 08.30 Uhr überquert und um kurz nach 12.00 Uhr Lemberg erreicht, teilte | |
| Morawieckis Bürochef Michal Dworczyk mit. | |
| Morawiecki, der tschechische Regierungschef Fiala und ihr slowenischer | |
| Kollege Jansa wollen in Kiew nach Angaben der polnischen Regierung den | |
| ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski und Regierungschef Denys | |
| Schmyhal treffen. „Ziel des Besuchs ist es, die unmissverständliche | |
| Unterstützung der gesamten Europäischen Union für die Souveränität und | |
| Unabhängigkeit der Ukraine zu bekräftigen und ein breites Hilfspaket für | |
| den ukrainischen Staat und die ukrainische Gesellschaft vorzustellen.“ | |
| Den polnischen Angaben zufolge reisen die drei Politiker als „Vertreter des | |
| Europäischen Rates“ nach Kiew. Polens Vize-Ministerpräsident Jaroslaw | |
| Kaczynski ist nach Angaben Warschaus ebenfalls Teil der Delegation. Auf die | |
| Frage, warum andere europäische Staats- und Regierungschefs nicht an der | |
| Reise teilnehmen, sagte Morawieckis Bürochef Michal Dworczyk der | |
| Nachrichtenagentur PAP, dass es sich um eine „individuelle Entscheidung“ | |
| handele und „nicht alle bereit waren, daran teilzunehmen“. (afp) | |
| ## Ukrainische Behörden: 2.000 Autos haben Mariupol verlassen | |
| Aus der umkämpften südostukrainischen Hafenstadt Mariupol haben sich nach | |
| Behördenangaben Menschen in etwa 2.000 Autos in Sicherheit gebracht. Die | |
| Fahrzeuge folgten der Route in die westlich gelegene Stadt Berdjansk und | |
| dann weiter in die zentralukrainische Großstadt Saporischschja, teilte der | |
| Stadtrat von Mariupol am Dienstagmittag in seinem Telegram-Kanal mit. | |
| Weitere 2.000 Autos warteten am Stadtrand. Wie viele Menschen mit den | |
| Fahrzeugen die Stadt am Asowschen Meer verlassen konnten, war zunächst | |
| unklar. | |
| „Wir erinnern daran, dass Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit nicht später als | |
| 18.00 Uhr (17.00 MEZ) in Wasyliwka ankommen sollen“, hieß es weiter. Wer | |
| das nicht schaffe, solle unterwegs versuchen, in Berdjansk oder Tokmak | |
| einen „sicheren Ort“ zu finden. | |
| Ob ein Konvoi mit Dutzenden Tonnen Hilfsgütern und leeren Bussen für eine | |
| Evakuierung das von russischen Truppen eingeschlossene Mariupol erreicht | |
| hat, war am Mittag unklar. Bisher waren mehrere Evakuierungsversuche | |
| gescheitert. Am Montag war Menschen in rund 150 Privatautos die Flucht aus | |
| der Stadt gelungen. (dpa) | |
| ## Unicef: Krankenhaus in Lwiw überlastet durch kriegsverletzte Kinder | |
| Das Krankenhaus im ukrainischen Lwiw (Lemberg) nahe der polnischen Grenze | |
| ist nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef überlastet durch die Anzahl | |
| an verletzten Kindern, die aus umkämpften Regionen eintreffen. Unicef und | |
| die Weltgesundheitsorganisation (WHO) versuchen, dieses und andere | |
| Krankenhäuser mit Material zu versorgen. | |
| Ärzt*innen in Lwiw hätten ein Aufklebersystem einrichten müssen, um die | |
| Behandlung der Kinder zu koordinieren, berichtete ein Unicef-Sprecher in | |
| Genf. Ein grüner Sticker heißt: verletzt, aber ohne dringenden Bedarf, gelb | |
| heißt: muss behandelt werden, und rot heißt: um dieses Kind muss sich | |
| sofort gekümmert werden. Es gebe auch schwarze Sticker, sagte der Sprecher: | |
| Das Kind lebe noch, aber es könne nicht gerettet werden, und das | |
| Krankenhaus sei gezwungen, seine Ressourcen auf andere kleine Patienten zu | |
| konzentrieren. | |
| „Der einzige Weg aus dieser Katastrophe ist, den Krieg zu beenden, und zwar | |
| sofort“, sagte der Sprecher James Elder. Unter anderem greife Russland in | |
| einigen Regionen die Wasserversorgung gezielt an. Menschen nähmen teilweise | |
| Heizungen auseinander, um in ihrer Not das Kühlwasser zu trinken. Nach | |
| Angaben von Elder sind die Hälfte der inzwischen drei Millionen Geflohenen | |
| Kinder und Jugendliche. | |
| Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind in der Ukraine | |
| bereits 31 Gesundheitseinrichtungen angegriffen und beschädigt oder | |
| zerstört worden. 22 Ärzt*innenteams aus anderen Ländern seien inzwischen | |
| in Polen und Moldau eingetroffen oder auf dem Weg dahin, um fliehenden | |
| Ukrainer*innen zu helfen und die vor Ort ansässigen Kollegen zu | |
| unterstützen. Die WHO koordiniert diese Einsätze. (dpa) | |
| ## Ukraine: Verhandlungen mit Russland fortgesetzt | |
| Die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über ein Ende des | |
| Kriegs sind am Dienstag nach Angaben aus Kiew weitergegangen. „Sie wurden | |
| bereits fortgesetzt“, sagte der ukrainische Delegationsleiter David | |
| Arachamija am Dienstag der Zeitung Ukrajinska Prawda. Weitere Angaben | |
| machte er nicht. Von russischer Seite gab es dafür zunächst keine | |
| Bestätigung. | |
| Beide Seiten hatten sich am Montag per Videoschalte zu ihrer vierten | |
| Verhandlungsrunde getroffen. Am Nachmittag hatte der ukrainische | |
| Präsidentenberater Mychajlo Podoljak dann mitgeteilt, die Gespräche seien | |
| bis Dienstag für eine technische Pause unterbrochen worden. | |
| Die Ukraine fordert ein Ende des Krieges und einen Abzug der russischen | |
| Truppen. Moskau verlangt, dass Kiew die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel | |
| Krim als russisches Territorium sowie die ostukrainischen | |
| Separatistengebiete als unabhängige Staaten anerkennt. (dpa) | |
| ## IOM: Mehr als drei Millionen Flüchtlinge haben die Ukraine verlassen | |
| Mehr als drei Millionen Menschen sind nach UN-Angaben vor der russischen | |
| Invasion in die Ukraine ins Ausland geflüchtet. Diese Zahl nannte die | |
| UN-Organisation für Migration (IOM) am Dienstag. Russland war am 24. | |
| Februar in der Ukraine einmarschiert. Die UN haben den Exodus von | |
| Flüchtlingen aus dem Land als Europas größte Flüchtlingskrise seit dem | |
| Zweiten Weltkrieg beschrieben. | |
| Die neuen Daten verdeutlichten auch, dass etwa 157.000 Angehörige von | |
| Drittstaaten unter den Flüchtlingen waren, die die Ukraine verließen. | |
| IOM-Sprecher Paul Dillon erklärte bei einer Pressekonferenz, dass die | |
| Gesamtzahlen auf Angaben verschiedener Länder beruhten. (ap) | |
| ## China bestreitet militärische Unterstützung Russlands | |
| China hat Berichte über ein Hilfsgesuch Russlands für dessen Krieg gegen | |
| die Ukraine vehement dementiert. US-Informationen, wonach Peking positiv | |
| auf Moskaus Bitte um militärische Ausrüstung reagiert habe, seien falsch, | |
| sagte Außenamtssprecher Zhao Lijian am Dienstag vor Reportern in Peking. | |
| Die USA schufen und verbreiteten Desinformation. Dies sei nicht nur | |
| unprofessionell, sondern auch unmoralisch und verantwortungslos. Die USA | |
| sollten sich eingehend über ihre eigene Rolle bei der Entwicklung der | |
| Ukrainekrise Gedanken machen und etwas Praktisches tun, um die Spannungen | |
| abzubauen. | |
| Chinas Haltung zum Ukrainekonflikt hingegen sei „komplett objektiv, | |
| unparteiisch und konstruktiv“, betonte Zhao. Sein Land habe ein klares | |
| Ziel: eine Deeskalation der Situation zu fördern und den Konflikt so | |
| schnell wie möglich zu beenden. | |
| Der Kreml bestreitet Berichte, wonach er um chinesisches Militärgerät für | |
| den Einsatz im Ukrainekrieg gebeten habe. Peking lehnt es ab, Russland für | |
| die Invasion zu kritisieren. Auch von einem Krieg in der Ukraine will die | |
| chinesische Führung nicht sprechen, vielmehr verwies Außenamtssprecher Zhao | |
| stets auf die „Ukrainefrage“. | |
| Der EU-Botschafter in China, Nicolas Chapuis, rief die Volksrepublik am | |
| Dienstag zur Unterstützung der Ukraine auf. „Es kann keine sogenannte | |
| Neutralität geben“, erklärte er. China müsse sich hinter die Ukraine | |
| stellen, den Aggressor beim Namen nennen und Europa helfen, den Krieg zu | |
| stoppen. (ap) | |
| ## Ukraine: Russland verstärkt Angriffe auf Charkiw | |
| Russland hat nach ukrainischen Angaben die Angriffe auf die zweitgrößte | |
| Stadt des Landes, Charkiw, verstärkt. Der Leiter der Regionalbehörde, Oleg | |
| Sinehubow, sprach am Dienstag von mehr als 60 nächtlichen Angriffen. „Feuer | |
| wüten in der Stadt und es gibt nicht genügend Löschkräfte“, sagte er. | |
| Getroffen wurde unter anderem das historische Zentrum der Stadt, | |
| einschließlich des wichtigsten Marktplatzes und der Gagarin-Straße. | |
| Rettungskräfte hätten Dutzende Leichen von Anwohner*innen aus den | |
| Ruinen zerstörter Wohnhäuser geborgen, sagte er im ukrainischen Fernsehen. | |
| (ap) | |
| ## EU verbietet Ratingagenturen das Russland-Geschäft | |
| Die Europäische Union untersagt den führenden Ratingagenturen die Bewertung | |
| von Anleihen des russischen Staates und von dortigen Unternehmen. „Diese | |
| Sanktionen werden dazu beitragen, den wirtschaftlichen Druck auf den Kreml | |
| weiter zu erhöhen“, begründete die EU-Kommission am Dienstag ihre | |
| Entscheidung. Zugleich werde damit die Fähigkeit der russischen Regierung | |
| eingeschränkt, die Invasion in der Ukraine zu finanzieren. Dieser Schritt | |
| sei mit internationalen Partnern abgesprochen worden, insbesondere mit den | |
| USA. | |
| Viele Investoren vertrauen bei ihren Anlageentscheidungen auf die | |
| Bonitätsbewertungen der großen Ratingagenturen, um ihr Ausfallrisiko besser | |
| abschätzen zu können. Viele institutionelle Anlegerinnen wie etwa | |
| Versicherungen oder Pensionsfonds sind sogar verpflichtet, die Bewertungen | |
| zur Kreditwürdigkeit zu berücksichtigen, um Kund*innengelder besser zu | |
| schützen. Fallen diese künftig weg, dürfte viel weniger frisches Geld nach | |
| Russland fließen. Mehrere Ratingagenturen hatten ihre Bewertung für die | |
| Kreditwürdigkeit Russlands zuletzt tief in den Ramsch-Bereich gedrückt, was | |
| ein sehr hohes Ausfallrisiko signalisiert. Die westlichen Sanktionen | |
| stellten „einen großen Schock für Russlands Kreditgrundlagen dar und | |
| könnten die Bereitschaft zur Bedienung der Staatsschulden untergraben“, | |
| begründete etwa die Agentur Fitch das Vorgehen. | |
| Zu den weiteren Maßnahmen des neuen EU-Sanktionspakets gehört auch ein | |
| Einfuhrverbot für russische Stahlerzeugnisse. Dadurch entgehen Russland | |
| nach Schätzungen der Kommission Exporteinnahmen in Höhe von rund 3,3 | |
| Milliarden Euro. Außerdem wurde ein Ausfuhrverbot für teure Güter wie | |
| Luxusautos und Schmuck verhängt. Auch der Kreis der sanktionierten | |
| wohlhabenden Personen mit Verbindungen zum russischen Präsidenten Wladimir | |
| Putin wurde erweitert. (rtr) | |
| ## Großbritannien belegt russischen Wodka mit Strafzöllen – Exportverbot | |
| für Kunst | |
| Großbritannien verbietet den Export von Luxusgütern nach Russland. Davon | |
| betroffen sein sollen hochwertige Mode, Kunstwerke und Luxusfahrzeuge, wie | |
| die Regierung am Dienstag in London mitteilte. Eine genaue Liste soll noch | |
| erstellt und dann veröffentlicht werden. Zugleich sollen Strafzölle auf | |
| russische Importe wie etwa Wodka, Metalle und Düngemittel im Wert von 900 | |
| Millionen Pfund erhoben werden. „Unsere neuen Zölle werden die russische | |
| Wirtschaft weiter vom Welthandel isolieren und sicherstellen, dass sie | |
| nicht von dem regelbasierten internationalen System profitiert, das sie | |
| nicht respektiert“, sagte Finanzminister Rishi Sunak. (rtr) | |
| ## Polen, Tschechien, Slowenien – Regierungschefs reisen nach Kiew | |
| Inmitten der sich intensivierenden Kämpfe um Kiew wollen die | |
| Regierungschefs Polens, Tschechiens und Sloweniens am Dienstag in die | |
| ukrainische Hauptstadt reisen. Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki | |
| werde mit seinen Kollegen Petr Fiala und Janez Jansa nach Kiew reisen, um | |
| dort dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski und Regierungschef | |
| Denys Schmyhal die Unterstützung der EU zu versichern, teilte die Regierung | |
| in Warschau mit. | |
| „Ziel des Besuchs ist es, die unmissverständliche Unterstützung der | |
| gesamten Europäischen Union für die Souveränität und Unabhängigkeit der | |
| Ukraine zu bekräftigen und ein breites Hilfspaket für den ukrainischen | |
| Staat und die ukrainische Gesellschaft vorzustellen“, hieß es in der | |
| Erklärung Warschaus. Demnach reisen die drei Politiker als „Vertreter des | |
| Europäischen Rates“ nach Kiew. Die Organisation der Reise sei mit | |
| EU-Ratspräsident Charles Michel und EU-Kommissionschefin Ursula von der | |
| Leyen erfolgt. | |
| Kiew ist nach mehr als zwei Wochen Krieg nahezu vollständig von russischen | |
| Truppen umzingelt. Am frühen Dienstagmorgen wurde die ukrainische | |
| Hauptstadt von einer Reihe schwerer Explosionen erschüttert. Nach Angaben | |
| der ukrainischen Rettungskräfte wurden mindestens drei Wohnhäuser in den | |
| Stadtteilen Swjatoschyn, Podil und Osorky getroffen, mindestens zwei | |
| Menschen wurden getötet. AFP-Reporter berichteten von einer riesigen | |
| Rauchwolke über Kiew und schwerer Verwüstung an einem etwa zehnstöckigen | |
| Wohnhaus im Stadtteil Podil. | |
| Nach Angaben Selenskis sollen am Dienstag auch die Verhandlungen zwischen | |
| Kiew und Moskau fortgesetzt werden. Beide Seiten hatten zuletzt von | |
| Fortschritten bei den Gesprächen gesprochen. (afp) | |
| ## 35-stündige Ausgangsperre für Kiew angekündigt | |
| In der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben die Behörden eine 35-stündige | |
| Ausgangssperre angekündigt. Sie gelte von Dienstagabend 19.00 MEZ (20.00 | |
| Ortszeit) bis Donnerstagmorgen um 06.00 Uhr (07.00 Uhr Ortszeit), sagt | |
| Bürgermeister Vitali Klitschko an. „Es ist verboten, sich ohne | |
| Sondergenehmigung in der Stadt zu bewegen, es sei denn, man begibt sich in | |
| Luftschutzräume“, sagt er. Zuvor hatten russische Streitkräfte nach | |
| ukrainischen Angaben mehrere Wohnblocks beschossen, wobei zwei Menschen | |
| getötet worden seien. „Die Hauptstadt ist das Herz der Ukraine, und sie | |
| wird verteidigt werden“, sagt Klitschko. Kiew sei derzeit das Symbol und | |
| die vorgeschobene Operationsbasis der Freiheit und Sicherheit Europas und | |
| werde nicht aufgegeben. (rtr) | |
| ## Kreml nennt Fortsetzung der Gespräche mit Ukraine positiv | |
| Der Kreml sieht es nach eigenen Angaben als positives Zeichen, dass die | |
| Gespräche mit Vertretern der Ukraine fortgesetzt werden. Es sei allerdings | |
| schwer vorherzusagen, was die Ergebnisse sein könnten, sagt der russische | |
| Präsidialamtssprecher Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Er räumt ein, es | |
| gebe Schwierigkeiten in der russischen Wirtschaft. Aber Schwierigkeiten | |
| könnten auch neue Möglichkeiten eröffnen. (rtr) | |
| ## Kämpfe in der Nacht und am Morgen | |
| Das russische Militär hat mehrere ukrainische Städte bombardiert. Am frühen | |
| Dienstagmorgen wurde die Hauptstadt Kiew von mehreren schweren Explosionen | |
| erschüttert. Eine Reihe russischer Angriffe traf ein Wohngebiet. In einem | |
| 15-stöckigen Wohngebäude lief ein verzweifelter Rettungseinsatz. Aus dem | |
| Gebäude loderten Flammen, Rauch stieg auf. Ein Feuerwehrmann bestätigte, | |
| dass ein Mensch ums Leben gekommen sei. Weitere seien gerettet worden, | |
| andere seien jedoch noch in dem Gebäude eingeschlossen. | |
| Das ukrainische Militär teilte mit, die Explosionen in Kiew gingen auf | |
| russisches Artilleriefeuer zurück. Getroffen wurde demnach ein Bezirk im | |
| Westen der Stadt, der an den Vorort Irpin angrenzt, in dem sich einige der | |
| schlimmsten Kämpfe des Krieges ereigneten. | |
| Weitere russische Angriffe gab es in den Vororten Irpin, Hostomel und in | |
| der Stadt Butscha unweit von Kiew, wie der Chef der Regionalverwaltung im | |
| Großraum Kiew, Oleksij Kuleba, sagte. „Viele Straßen (in diesen Gegenden) | |
| wurden in einen Brei aus Stahl und Beton verwandelt. Die Menschen | |
| verstecken sich seit Wochen in Kellern und haben Angst, hinauszugehen, | |
| selbst für Evakuierungen“, sagte er am Dienstag im ukrainischen Fernsehen. | |
| Das russische Militär unternahm zudem neue Anstrengungen, die Hafenstadt | |
| Mariupol im Süden einzunehmen. Neue Artillerieangriffe gab es außerdem auf | |
| die zweitgrößte Stadt des Landes, Charkiw, im Osten, wie der Generalstab | |
| der ukrainischen Armee bei Facebook mitteilte. Der Generalstab teilte mit, | |
| bei den Kämpfen um Mariupol habe die Armee 150 russische Soldaten getötet | |
| und zwei Panzer zerstört. | |
| Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft veröffentlichte am Dienstag | |
| Details über zwei tödliche russische Attacken am Vortag. Demnach starb bei | |
| dem Beschuss eines Busses, der Zivilisten aus dem Kiewer Vorort Hostomel | |
| evakuierte, eine 65-jährige Frau. Der Fahrer wurde verletzt. Ein | |
| Artillerieangriff traf den Angaben zufolge eine Universität und einen Markt | |
| – zehn Menschen wurden dabei getötet. (ap) | |
| ## Ukraine bemüht sich um Fluchtkorridore und Mariupol-Versorgung | |
| Die Ukraine plant nach eigenen Angaben am Dienstag die Öffnung von neun | |
| Fluchtkorridoren aus Gebieten, die von russischen Truppen belagert werden. | |
| Die Behörden wollten zudem versuchen, Hilfsgüter in die eingekesselte Stadt | |
| Mariupol zu bringen, teilt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk | |
| mit. (rtr) | |
| ## Knapp 160.000 Geflüchtete in Deutschland registriert | |
| Aus der Ukraine kommen weiterhin täglich etwa 12.000 Flüchtende nach | |
| Deutschland. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind 159.772 | |
| Menschen aus der Ukraine nach Deutschland eingereist, wie das | |
| Bundesinnenministerium am Dienstag mitteilte. Erfasst werden allerdings nur | |
| diejenigen Geflüchteten, die von der Bundespolizei festgestellt werden, | |
| etwa an der österreichisch-bayerischen Grenze oder in Zügen. | |
| Da es aber im Regelfall keine festen Grenzkontrollen an den | |
| EU-Binnengrenzen gibt und Ukrainer*innen erst einmal ohne Visum | |
| einreisen dürfen, ist die Zahl der nach Deutschland eingereisten | |
| Kriegsflüchtenden wahrscheinlich bereits deutlich höher. Nicht erfasst wird | |
| außerdem, wie viele von ihnen womöglich von Deutschland aus weiterreisen zu | |
| Freund*innen oder Verwandten in anderen Staaten. | |
| Nach UN-Angaben haben bereits mehr als 2,8 Millionen Menschen aus der | |
| Ukraine im Ausland Zuflucht gesucht. Die meisten blieben zunächst in den | |
| Nachbarländern. (dpa) | |
| ## Selenski will Kriegsrecht in der Ukraine verlängern | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski strebt eine Verlängerung des | |
| in der Ukraine geltenden Kriegsrechts bis zum 24. April an. Männer zwischen | |
| 18 und 60 Jahren sollten im Land bleiben, um gegen die russischen Angreifer | |
| kämpfen zu können. Selenski reichte beim Parlament einen entsprechenden | |
| Gesetzentwurf ein. Es wurde erwartet, dass das Parlament in dieser Woche | |
| darüber abstimmt. Selenski hatte den Kriegszustand am Tag des russischen | |
| Einmarschs, dem 24. Februar, ausgerufen. (ap) | |
| ## Moskau: Gebiet Cherson komplett unter russischer Kontrolle | |
| Die russische Armee hat bei ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine nach | |
| eigenen Angaben das komplette Gebiet Cherson im Süden des Landes unter ihre | |
| Kontrolle gebracht. In dem Gebiet in der Schwarzmeer-Region leben rund eine | |
| Million Menschen. Bestätigt wurde die Besetzung von ukrainischer Seite | |
| zunächst nicht. Allerdings hatte Russland zuvor schon die Kontrolle über | |
| die Gebietshauptstadt Cherson übernommen. Der ukrainische Präsident | |
| Wolodymyr Selenski hatte gesagt, Russland strebe dort die Bildung einer | |
| „Volksrepublik Cherson“ an – nach dem Vorbild der von Moskau als unabhän… | |
| anerkannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk.(dpa) | |
| ## Mindestens 19 Tote nach Angriff auf Fernsehturm | |
| Nach einem russischen Luftangriff auf einen Fernsehturm im Nordwesten der | |
| Ukraine am Vortag ist die Zahl der Toten auf mindestens 19 gestiegen, wie | |
| der Gouverneur der Region Riwne, Witalij Kowal, mitteilt. Am Montag hatte | |
| Kowal kurz nach dem Angriff von neun Toten und neun Verletzten gesprochen | |
| und erklärt, weitere Personen befänden sich noch unter den Trümmern. (rtr) | |
| ## Kiew von mehreren starken Explosionen erschüttert | |
| Eine Reihe heftiger Explosionen hat am frühen Dienstagmorgen die | |
| ukrainische Hauptstadt Kiew erschüttert. Zu hören waren mindestens drei | |
| starke Detonationen; eine Rauchsäule stieg über der Stadt auf. | |
| In Kiew herrscht eine nächtliche Ausgangssperre; wo sich die Explosionen | |
| ereigneten, war deshalb zunächst unklar. Die ukrainische | |
| Parlamentsabgeordnete Lesia Wasylenko [2][veröffentlichte im Onlinedienst | |
| Twitter ein Foto], auf dem ein beschädigter Wohnblock zu sehen war, aus dem | |
| Rauch ausstieg. | |
| „Der Stadtteil Podil von Kiew ist ein Ort, an dem man Kaffee trinkt und das | |
| Leben genießt“, schrieb Wasylenko. „Jetzt nicht mehr. Vor 30 Minuten wurde | |
| (Podil) von Sprengstoff getroffen.“ | |
| Die russische Armee versucht derzeit, Kiew einzukesseln. In der Stadt | |
| befindet sich nach wie vor die Hälfte der einst drei Millionen Einwohner. | |
| Sie können die Stadt nur noch in Richtung Süden verlassen. Die Vororte im | |
| Nordosten und Nordwesten sind stark umkämpft. Ein Berater von Präsident | |
| Wolodymyr Selenski sagte zuletzt, Kiew bereite sich auf eine „erbitterte | |
| Verteidigung“ vor. | |
| Im Vorort Irpin nordwestlich von Kiew wurde am Sonntag erstmals ein | |
| ausländischer Journalist getötet. Der 50-jährige US-Journalist starb durch | |
| Beschuss in einem Auto, ein US-Kollege sowie der ukrainische Fahrer wurden | |
| verletzt. Am Montag wurde zudem der Korrespondent des US-Senders Fox News, | |
| Benjamin Hall, in einem der Vororte verletzt. (afp) | |
| ## Deutsche Behörde warnt vor Kaspersky-Virenschutzprogramm | |
| Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt vor der | |
| Virenschutzsoftware des russischen Herstellers Kaspersky. Es gebe ein | |
| „erhebliches Risiko eines erfolgreichen IT-Angriffs“ von russischer Seite, | |
| heißt es in einer Mitteilung. Ein russischer IT-Hersteller könne auch gegen | |
| seinen Willen gezwungen werden, Systeme anzugreifen oder selbst Opfer einer | |
| Cyber-Operation ohne seine Kenntnis werden. Gerade eine Antivirensoftware | |
| verfüge über weitreichende Systemberechtigungen bei den Computern der | |
| Nutzer*innen, weshalb Vertrauen wichtig sei. (rtr) | |
| ## Kadyrow: Tschetschenische Kämpfer in Mariupol | |
| Tschetschenische Kämpfer führen nach Angaben des Republikchefs der | |
| autonomen russischen Republik, Ramsan Kadyrow, eine russische Offensive auf | |
| die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol in der Ukraine an. Kadyrow | |
| erklärte in der Nacht zum Dienstag bei Telegram, tschetschenische Kämpfer | |
| seien etwa 1,5 Kilometer weit in die Stadt am Asowschen Meer vorgedrungen, | |
| bevor sie ihren Angriff bei Einbruch der Nacht pausiert hätten. Er | |
| erklärte, sein enger Verbündeter Adam Delimchanow führe die | |
| tschetschenischen Kämpfer in Mariupol an. | |
| Die Stadt ist seit etwa eineinhalb Wochen vom russischen Militär belagert. | |
| Den Bewohnern der Stadt mangelt es an Strom, Wasser und Nahrungsmitteln. | |
| Nach ukrainischen Angaben sind bereits mehr als 2.500 Einwohner*innen | |
| unter russischem Beschuss gestorben. Am Montag wehrte das ukrainische | |
| Militär nach eigenen Angaben einen russischen Versuch ab, die Kontrolle | |
| über die Hafenstadt zu übernehmen. Der Generalstab erklärte in einer | |
| Mitteilung, russische Streitkräfte hätten sich nach Verlusten | |
| zurückgezogen. (ap) | |
| ## Kriegsgegnerin unterbricht Nachrichten im Staats-TV | |
| Eine Kriegsgegnerin hat zu einer Unterbrechung der Hauptnachrichtensendung | |
| des staatlichen russischen Fernsehsenders Kanal 1 geführt. Die Frau tauchte | |
| am Montagabend in der Live-Sendung plötzlich hinter der Studiomoderatorin | |
| auf und hielt ein Schild hoch, auf dem auf Englisch und Russisch stand: | |
| „Kein Krieg. Stoppt den Krieg. Glauben Sie nicht der Propaganda. Sie | |
| belügen Sie hier.“ | |
| Zudem rief sie: „Stoppt den Krieg. Nein zum Krieg.“ Die Aktivistin war nur | |
| wenige Sekunden zu sehen und zu hören. Dann schaltete der Sender auf einen | |
| anderen Bericht um. Kanal 1 erklärte später, man führe eine interne | |
| Überprüfung des Vorfalls durch. Das Staatsfernsehen ist die | |
| Hauptnachrichtenquelle für viele Millionen Russen und hält sich eng an die | |
| Kreml-Linie. | |
| Bei der Aktivistin soll es sich einer Menschrechtsorganisation zufolge um | |
| eine Mitarbeiterin des Senders handeln. Der Organisation zufolge wurde die | |
| Angestellte festgenommen und auf eine Polizeistation in Moskau gebracht. | |
| Laut der Agentur Tass droht ihr eine Strafe wegen Diskreditierung der | |
| bewaffneten Streitkräfte. | |
| [3][In Russland ist es Medien verboten, den russischen Einmarsch in die | |
| Ukraine als „Krieg“ oder „Invasion“ zu benennen]. Stattdessen ist offiz… | |
| von einer „militärischen Spezialoperation“ die Rede. | |
| [4][In einem Video], das vor dem Vorfall aufgezeichnet worden sein soll und | |
| anschließend online gestellt wurde, beschrieb sich eine Frau, die die | |
| Aktivistin zu schein schien, als Mitarbeiterin des Senders. Sie sagte, dass | |
| sie sich dafür schäme, jahrelang Kreml-Propaganda verbreitet zu haben. Ihr | |
| Vater sei Ukrainer, ihre Mutter Russin. Was derzeit in der Ukraine | |
| passiere, sei ein Verbrechen und Russland sei der Aggressor. Die | |
| Verantwortung liege bei einem Mann und dieser sei Präsident Wladimir Putin. | |
| Sie rief das russische Volk auf, auf die Straße zu gehen. (rtr/dpa) | |
| ## Kämpfe um strategisch wichtige Städte gehen weiter | |
| In der Ukraine gehen die Bombardierungen und Blockaden wichtiger Städte | |
| weiter. Die Behörden der Stadt Charkiw im Osten berichteten am Montagabend, | |
| dass bei einem russischen Luftangriff zwei Menschen getötet wurden, ein | |
| weiterer wurde verletzt. In Tschuschujew südöstlich der Stadt wurde demnach | |
| außerdem ein 15-Jähriger bei einem Angriff auf eine Jugendeinrichtung | |
| getötet. Dem ukrainischen Generalstab zufolge plant Russland verstärkte | |
| „Umgruppierungen“ seiner Truppen in Richtung Charkiws. | |
| In der Region Luhansk, seit 2014 teilweise unter der Kontrolle der | |
| Separatisten, sei der gesamte bislang von der Ukraine gehaltene Teil „unter | |
| Beschuss“, erklärte der ukrainische Militärchef Sergej Gaidai. Er | |
| beschuldigte die Russen, „Häuser, Krankenhäuser, Schulen, Wasser-, Gas- und | |
| Stromnetze“ sowie Züge, die täglich rund 2.000 Zivilisten in den Westen | |
| evakuieren, anzugreifen. | |
| Unterdessen hat die russische Marine nach Angaben des britischen | |
| Verteidigungsministeriums „eine Blockade in einiger Entfernung von der | |
| ukrainischen Schwarzmeerküste errichtet“. (afp) | |
| ## Russische Regierung mahnt: Keine Hamsterkäufe nötig | |
| Russland warnt die Bürger*innen vor Hamsterkäufen von | |
| Grundnahrungsmitteln. Es bestehe trotz westlicher Sanktionen wegen des | |
| Einmarschs in die Ukraine keine Gefahr einer Lebensmittelknappheit auf dem | |
| heimischen Markt, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Viktoria | |
| Abramtschenko am Dienstag. „Es gibt keine Grundlage für die Gefahr einer | |
| Verknappung oder einer Verringerung der Produktpalette“, sagte | |
| Abramschenko. „Es lohnt sich nicht, die Nachfrage mit Käufen für die | |
| Zukunft künstlich in die Höhe zu treiben.“ Russland werde seinen Markt neu | |
| ausrichten und dafür das Netzwerk mit befreundeten Ländern erweitern, um | |
| einen für beide Seiten profitablen Handel aufzubauen. | |
| Die Regierung hat bereits Schritte unternommen, um den heimischen | |
| Lebensmittelmarkt angesichts der westlichen Sanktionen zu schützen. | |
| Ministerpräsident Michail Mischustin unterzeichnete erst am Montag einen | |
| Erlass, der die Ausfuhr von Weiß- und Rohzucker bis zum 31. August | |
| verbietet. Die Ausfuhr von Weizen, Roggen, Gerste und Mais in die | |
| Nachbarstaaten der Eurasischen Wirtschaftsunion ist zunächst bis zum 30. | |
| Juni verboten. | |
| Die Wirtschaft befindet sich in der schwersten Krise seit dem Zusammenbruch | |
| der Sowjetunion 1991, nachdem die USA und Europa das Land wegen des | |
| Einmarschs in die Ukraine am 24. Februar von weiten Teilen der | |
| Weltwirtschaft abgeschnitten haben. Zahlreiche internationale Unternehmen | |
| haben ihren Rückzug aus Russland bekanntgegeben. Präsident Wladimir Putin | |
| spricht dagegen von einem „militärischen Spezialeinsatz“ in der Ukraine, | |
| der unerlässlich sei, um die Sicherheit Russlands zu gewährleisten. (rtr) | |
| ## Britisches Ministerium: Russland könnte Chemiewaffen einsetzen | |
| Russland könnte nach Ansicht des britischen Verteidigungsministeriums in | |
| der Ukraine den Einsatz chemischer oder biologischer Waffen planen. Das | |
| könne in Reaktion auf einen vorgetäuschten Angriff auf russische Truppen | |
| geschehen, twitterte das Ministerium, ohne Beweise für seine Annahme zu | |
| nennen. Ähnliche Befürchtungen hatten auch schon US-Regierungsvertreter | |
| geäußert. (rtr) | |
| ## Ukrainische Regierung richtet Spendenseite für Kryptowährungen ein | |
| Die Regierung der Ukraine hat zusammen mit Plattformen für Kryptowährungen | |
| eine Spenden-Website eingerichtet. „Kryptowährungen spielen eine wichtige | |
| Rolle bei der Verteidigung der Ukraine“, erklärte der stellvertretende | |
| Digitalminister Oleksandr Bornjakow am Montag. Diese „erleichtern den Fluss | |
| von Finanzmitteln für ukrainische Bürger und Soldaten“. Über die | |
| Internetseite „Aid for Ukraine“ (Hilfe für die Ukraine) können Nutzer | |
| Spenden in zehn verschiedenen Kryptowährungen einreichen, die anschließend | |
| in Dollar umgewandelt werden. | |
| Laut eines Trackers auf der Internetseite wurden über Nacht bereits fast 50 | |
| Millionen Dollar (45 Millionen Euro) gesammelt. Das Geld wird zur | |
| Unterstützung des ukrainischen Militärs sowie der Zivilbevölkerung | |
| verwendet, die „dringend humanitäre Hilfe benötigt“, hieß es in der | |
| Erklärung. Neben der auf den Bahamas ansässigen Plattform FTX sind auch die | |
| ukrainischen Firmen Everstake und Kuna an der Initiative beteiligt. Künftig | |
| sollen auch NFTs eingereicht werden können. (afp) | |
| ## Ukraine: Nur sieben der geplanten zehn Fluchtkorridore funktionieren | |
| In der Ukraine funktionierten am Montag nach Angaben aus Kiew nur sieben | |
| der geplanten landesweit zehn Fluchtkorridore aus besonders umkämpften | |
| Städten und Dörfern. Rund 4.000 Menschen seien in sicherere Gebiete | |
| gebracht worden, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk nach | |
| Angaben der Agentur Unian. Die meisten Zivilist*innen – gut 2.000 – | |
| kamen demnach aus der Region Kiew. | |
| Die ukrainischen Behörden warfen Russland zudem vor, Fahrzeuge mit | |
| flüchtenden Zivilist*innen aus dem Ort Hostomel bei Kiew mit Mörsern | |
| beschossen zu haben. Dabei sei eine Frau getötet und zwei Männer verletzt | |
| worden. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen. (dpa) | |
| ## Tschernobyl hat wieder Strom | |
| Die Stromversorgung des Unglücks-Reaktors von Tschernobyl ist nach der | |
| abermaligen Unterbrechung dem TV-Sender Ukraine 24 zufolge | |
| wiederhergestellt. Die ukrainischen Behörden hätten die Internationale | |
| Atomenergiebehörde IAEA darüber informiert, berichtet der Sender weiter. Am | |
| Montag war dem ukrainischen Netzbetreiber Ukrenergo zufolge die externe | |
| Stromversorgung erneut unterbrochen worden. Das Kernkraftwerk wurde demnach | |
| über Dieselgeneratoren versorgt. Der havarierte Reaktor muss ständig | |
| gekühlt werden. (rtr) | |
| ## Ukraine meldet neun Tote bei Angriff auf Fernsehturm | |
| Bei einem Angriff auf einen Fernsehturm unweit der Großstadt Riwne wurden | |
| ukrainischen Angaben zufolge neun Menschen getötet. Durch den | |
| Raketeneinschlag seien im Ort Antopil im Nordwesten der Ukraine am | |
| Montagmorgen zudem neun weitere Menschen verletzt worden, teilte die | |
| regionale Militärverwaltung mit. Getroffen worden sei neben dem Fernsehturm | |
| auch ein nahe gelegenes Verwaltungsgebäude. Russische Truppen beschossen | |
| Fernsehtürme auch in Kiew und Charkiw. (dpa) | |
| ## Selenski: Russland erkennt, dass es mit dem Krieg nichts erreicht | |
| Selenski will die Schuldigen für die schweren Kriegshandlungen in seinem | |
| Land ohne Nachsicht zur Verantwortung ziehen. „Wir arbeiten mit den | |
| Partnern an neuen Strafmaßnahmen gegen den russischen Staat“, sagte er in | |
| einer Videobotschaft. Russland beginne zu erkennen, dass es mit dem Krieg | |
| nichts erreichen werde. „Einen solchen Widerstand hatten sie nicht | |
| erwartet. Sie glaubten ihrer Propaganda, die seit Jahrzehnten über uns | |
| lügt.“ Das russische Militär sei definitiv verantwortlich für | |
| Kriegsverbrechen, für eine „bewusst geschaffene humanitäre Katastrophe“ in | |
| ukrainischen Städten, sagte Selenski. (dpa) | |
| ## UNO warnt vor einem „Wirbelsturm des Hungers“ | |
| UN-Generalsekretär António Guterres hat wegen des Ukrainekriegs vor einem | |
| „Wirbelsturm des Hungers“ weltweit gewarnt. Die internationale Gemeinschaft | |
| müsse handeln, um einen „Zusammenbruch des globalen Nahrungssystems“ zu | |
| verhindern. Der Krieg in der Ukraine sei „auch ein Angriff auf die am | |
| meisten gefährdeten Menschen und Länder der Welt“, sagte Guterres unter | |
| Verweis auf die Bedeutung der Ukraine als Nahrungsexporteurin. | |
| Schon vor dem Krieg hätten die Entwicklungsländer mit den Folgen der | |
| Pandemie wie Inflation, steigenden Zinsen und Schulden zu kämpfen gehabt. | |
| „Jetzt wird ihre Kornkammer bombardiert“, kritisierte Guterres. Mehr als | |
| die Hälfte der Weizenlieferungen des Welternährungsprogramms kämen aus der | |
| Ukraine. | |
| Die globalen Lebensmittelpreise hätten nach UN-Berechnung den höchsten | |
| Stand aller Zeiten erreicht. Die 45 am wenigsten entwickelten Länder der | |
| Welt würden mindestens ein Drittel ihres Weizens aus der Ukraine oder | |
| Russland importieren. Dazu gehören beispielsweise Burkina Faso, Ägypten, | |
| die Demokratische Republik Kongo, Libanon, Libyen, Somalia, Sudan und | |
| Jemen. In vielen davon leiden bereits jetzt Millionen von Menschen unter | |
| Hunger. (afp) | |
| ## Orthodoxe Kirche der Ukraine: Den Feind zu töten, ist keine Sünde | |
| Die Orthodoxe Kirche der Ukraine betrachtet den Kampf der ukrainischen | |
| Armee gegen das russische Militär nicht als Sünde. „Wir als Volk streben | |
| nicht nach dem Tod derer, die unsere Nachbarn sind. Aber da sie in unser | |
| Haus gekommen sind, schützen wir unsere Familie, unsere Heimat, unser | |
| Land“, wurde Kirchenoberhaupt Metropolit Epifani in der Nacht zu Dienstag | |
| von der Onlinezeitung Ukrajinska Prawda zitiert. Die ukrainischen | |
| Soldat*innen seien zum Schutz aller Ukrainer*innen da. „Sich zu | |
| verteidigen, den Feind zu töten – das ist keine Sünde“, sagte Metropolit | |
| Epifani demnach. „Und wer mit dem Schwert zu uns gekommen ist, wird durch | |
| dieses Schwert sterben.“ (dpa) | |
| ## EU gibt weitere Sanktionen gegen Russland bekannt | |
| Die Europäische Union hat eine vierte Serie von Sanktionen gegen Russland | |
| beschlossen. Das Sanktionspaket ziele auf Einzelpersonen und | |
| Organisationen, die in die russische Aggression gegen die Ukraine | |
| verwickelt seien, teilte die französische Ratspräsidentschaft am | |
| Montagabend mit. Außerdem würden Bereiche der russischen Wirtschaft | |
| sanktioniert. Die genauen Einzelheiten sollten im EU-Amtsblatt | |
| veröffentlich werden. | |
| Die EU hat seit Beginn der russischen Invasion im Februar harte Sanktionen | |
| gegen Russlands Präsident Wladimir Putin, das russische Finanzsystem und | |
| die Wirtschaftsoligarchen des Landes verhängt. Erst vergangene Woche | |
| verkündete sie weitere Schritte gegen 160 Einzelpersonen und neue | |
| Beschränkungen beim Export von Technik für Funk und zur Navigation in der | |
| Seefahrt. (ap) | |
| ## Ukrainischer Präsidentenberater will Sicherheitsgarantien | |
| Der außenpolitische Berater des ukrainischen Präsidenten hat betont, dass | |
| die Ukraine bei Verhandlungen mit Russland Sicherheitsgarantien für die | |
| Zukunft anstrebt. „Wir wollen, dass sich diese Situation nie wiederholen | |
| kann“, sagte Ihor Showkwa am Montag in den ARD-Tagesthemen laut Übersetzung | |
| des Senders. In den Verhandlungsrunden seien zuletzt Überlegungen | |
| angestellt worden „über eine mögliche friedliche Lösung, mögliche | |
| Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach Beendigung der Kriegshandlungen“. | |
| Unterhändler Russlands und der Ukraine hatten am Montag über eine Lösung | |
| des Konflikts verhandelt, ihre Gespräche aber letztlich auf diesen Dienstag | |
| vertagt. Die Ukraine fordert ein Ende des Krieges und einen Abzug der | |
| russischen Truppen. Moskau verlangt, dass Kiew die annektierte | |
| Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisches Territorium sowie die | |
| ostukrainischen Separatistengebiete als unabhängige Staaten anerkennt und | |
| die Ukraine ihre Neutralität erklärt. Man habe die russischen Forderungen | |
| gelesen, „einige von diesen Forderungen sind absolut inakzeptabel für uns“, | |
| sagte Showkwa. (dpa) | |
| ## Das wird am Dienstag wichtig | |
| In der Ukraine soll es neue Versuche geben, Zivilist*innen aus | |
| umkämpften Städten herauszubringen. In Deutschland will sich das | |
| Statistische Bundesamt zu den Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland | |
| auf den Handel zwischen den beiden Ländern äußern. Dabei legt die | |
| Wiesbadener Behörde Daten des vergangenen Jahres und vom Januar 2022 | |
| zugrunde. (dpa) | |
| 15 Mar 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Protest-im-russischen-Staatsfernsehen/!5841999 | |
| [2] https://twitter.com/lesiavasylenko/status/1503606617224486913?cxt=HHwWgoC92… | |
| [3] /Unabhaengige-Medien-in-Russland/!5834993 | |
| [4] https://twitter.com/OvdInfo/status/1503470185696669701 | |
| ## AUTOREN | |
| Johannes Drosdowski | |
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