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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Besuch unter Beschuss
> In Odessa hörten Präsident Selenskyj und der griechische
> Ministerpräsident Mitsotakis Explosionen. Das Auswärtige Amt verschärft
> die Reisewarnung für Russland.
Bild: Selenskyj (r.) und Mitsotakis bei einer Pressekonferenz am 6. März 2024
## Russische Luftangriffe bei Besuch von Selenskyj in Odessa
Bei einem Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit
[1][dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis] in Odessa ist
die Schwarzmeerstadt im Süden der Ukraine am Mittwoch von russischen
Luftangriffen getroffen worden. Am Ende des Besuchs seien „das Geräusch von
Luftalarm und Explosionen ganz in unserer Nähe“ zu hören gewesen, sagte
Mitsotakis bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. „Wir hatten keine Zeit,
uns in Sicherheit zu bringen.“
Die Angriffe erfolgten nach einem Besuch der beiden Politiker in dem für
den ukrainischen Getreideexport wichtigen Schwarzmeerhafen. Vom Hafen
Odessa aus wird ein Großteil der [2][ukrainischen Getreideexporte]
verschifft. Die Reise von Mitsotakis nach Odessa war aus Sicherheitsgründen
zunächst geheim gehalten worden worden.
Präsident Selenskyj habe ihm die Bemühungen seines Landes erläutert, „die
ukrainische Seeroute wiederherzustellen und zu stärken“, sagte Mitsotakis.
„Wir verstehen, dass dieser Krieg jeden betrifft (…) Er verschont
niemanden“, sagte der griechische Regierungschef.
Selenskyjs Angaben zufolge gab es bei den erneuten russischen Angriffen auf
Odessa „Tote und Verletzte“. Die russischen Streitkräfte „scheren sich
nicht darum, wo sie zuschlagen“, sagte der ukrainische Staatschef.
Nach russischen Angaben wurde bei dem Angriff auf Odessa eine
Seedrohnen-Anlage getroffen. Das russische Verteidigungsministerium
erklärte in Online-Netzwerken, es sei ein „Hangar in einem kommerziellen
Hafengebiet von Odessa getroffen worden, in dem unbemannte Drohnen für den
Kampfeinsatz durch die ukrainischen Streitkräfte vorbereitet“ worden seien.
Auch beim Besuch von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Odessa
Ende Februar hatte es Luftalarm gegeben, die Ministerin musste Zuflucht in
einem Luftschutzbunker suchen. Ihren Besuch in der südukrainischen Stadt
Mykolajiw am nächsten Tag musste Baerbock wegen Luftalarms vorzeitig
abbrechen.
Die Ukraine steht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs vor zwei
Jahren unter russischen Beschuss. Kyjiw fordert von seinen westlichen
Verbündeten mehr Unterstützung bei der Verstärkung ihrer Luftverteidigung.
(afp)
## Auswärtiges Amt rät „dringend“ von Russland-Reisen ab
Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für Russland verschärft und rät
nun „dringend“ von Reisen dorthin ab. Die Änderung sei „aufgrund der sich
weiter verschlechternden Lage einschließlich immer häufiger zu
beobachtender willkürlicher Festnahmen“ vorgenommen worden, hieß es am
Mittwoch aus dem Ministerium. Die Gefahr willkürlicher Festnahmen bestehe
auch für deutsche Staatsangehörige und deutsch-russische Doppelstaatler,
heißt es in den Reisehinweisen ausdrücklich. „Im Zusammenhang mit nicht
genehmigten Kundgebungen und Demonstrationen kann es im ganzen Land zu
massiven, zum Teil gewaltsamen Vorgehen der Sicherheitskräfte kommen.“
Bisher hatte das Auswärtige Amt von Reisen nach Russland abgeraten, das
Wort „dringend“ wurde am Mittwoch ergänzt. Für die an die Ukraine
grenzenden Verwaltungsgebiete Belgorod, Kursk, Brjansk, Woronesch, Rostow
und Krasnodar besteht seit der russischen Invasion in die Ukraine vor zwei
Jahren eine Reisewarnung.
Insbesondere seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine geht die
russische Regierung im eigenen Land hart gegen Kritiker und Andersdenkende
vor. Allein in den vergangenen zweieinhalb Wochen wurden Hunderte Menschen
festgenommen, die an Gedenkstätten Blumen für den im Straflager ums Leben
gekommenen Kremlgegner Alexej Nawalny ablegen wollten. (dpa)
## Britischer Außenminister trifft sich mit Baerbock
[3][Der britische Außenminister David Cameron wird am Donnerstag zu einem
Treffen mit seiner deutschen Amtskollegin Annalena Baerbock in Berlin
erwartet.] Beim zweiten deutsch-britischen Strategiedialog werden die
beiden Außenminister die verstärkte Unterstützung der Ukraine und die
Bemühungen um mehr humanitäre Hilfe für den Gazastreifen erörtern. Das
Treffen findet wenige Tage nach der Veröffentlichung eines abgehörten
Online-Gesprächs hochrangiger deutscher Militärs über die Ukraine durch
russische Medien statt, in dem auch Details über britische Operationen in
dem Land genannt wurden. (rtr)
7 Mar 2024
## LINKS
[1] /EU-Parlament-verurteilt-Griechenland/!5991198
[2] /Getreideexporte-aus-der-Ukraine/!5950038
[3] /Debatte-um-Deutschlands-Verlaesslichkeit/!5993523
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