| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Moskau will Angriff abgewehrt… | |
| > Angeblich sollen bei Kämpfen in der russischen Region Belgorod mehr als | |
| > 70 Angreifer getötet worden sein. Kiew: Aufstand russischer Partisanen | |
| > gegen den Kreml. | |
| Bild: Luftangriff im Videobild des russischen Militärs | |
| ## Russland: Angriff in Grenzregion zurückgeschlagen | |
| Russland will in seiner Grenzregion Belgorod einen ukrainischen Angriff | |
| zurückgeschlagen haben. Mehr als 70 ukrainische Terroristen seien bei den | |
| seit Montag andauernden Kämpfen getötet und vier Panzerfahrzeuge sowie fünf | |
| Pick-ups zerstört worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums | |
| in Moskau, Igor Konaschenkow, am Dienstag. Die Angreifer seien auf | |
| ukrainisches Territorium zurückgedrängt und dort weiter beschossen worden, | |
| bis sie ganz eliminiert worden seien. Beweise dafür legte er nicht vor und | |
| auch unabhängig ließen sich seine Angaben nicht überprüfen. | |
| Die Region Belgorod, aus der seit Montag Kämpfe gemeldet wurden, liegt | |
| nördlich der ukrainischen Großstadt Charkiw. Dort und in Brjansk waren in | |
| den vergangenen Monaten immer wieder Orte mit Artillerie oder Drohnen | |
| beschossen worden. Die Ukraine dementierte aber, dafür verantwortlich | |
| gewesen zu sein. Neu war diesmal, dass es keine isolierten Attacken waren, | |
| sondern Angreifer und russische Sicherheitskräfte sich offenbar rund 24 | |
| Stunden lang bekämpften. | |
| Die ukrainische Regierung beharrte auf ihrer Darstellung, dass russische | |
| Dissidenten hinter dem Angriff steckten. „So wie wir das verstehen, sind | |
| das russische Patrioten“, sagte die stellvertretende ukrainische | |
| Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Dienstag. Es handle sich um | |
| Menschen, die gegen Präsident Wladimir Putin aufbegehrten. Am Montag hatte | |
| auch der ukrainische Militärgeheimdienst erklärt, es steckten offenbar die | |
| ausschließlich aus Russen zusammengesetzten Gruppen „Russisches | |
| Freiwilligenkorps“ und „Legion Freiheit Russlands“ hinter dem Angriff. | |
| Unklar ist, ob und welche Verbindungen sie zum ukrainischen Militär haben. | |
| Die „Legion Freiheit Russlands“ teilte auf Telegram mit, ihr Ziel sei es | |
| gewesen, die Region zu befreien. Das „Russische Freiwilligenkorps“ legte | |
| auf Telegram nahe, dass der Angriff vorbei sei: „Eines Tages werden wir | |
| kommen und bleiben“, hieß es dort. Der Post wurde ungefähr zur selben Zeit | |
| veröffentlicht wie die Mitteilung des ukrainischen | |
| Verteidigungsministeriums. | |
| Das britische Verteidigungsministerium erklärte, es sei sehr | |
| wahrscheinlich, dass die russischen Sicherheitskräfte an drei Orten in | |
| Belgorod gegen Partisanen kämpften. Dies zeuge von der zunehmend großen | |
| Bedrohung für die innere Sicherheit in den Grenzregionen, hieß es in einem | |
| Tweet. | |
| Belgorods Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow teilte mit, russische Truppen | |
| hätten am Dienstag in einer ländlichen Gegend rund um die Kleinstadt | |
| Graiworon, die am Vortag unter Beschuss geraten war, die Angreifer | |
| attackiert. Zwölf Zivilisten seien beim Angriff verletzt worden. Eine | |
| ältere Frau sei bei einer darauffolgenden Evakuierung gestorben. | |
| Zunächst hatte Gladkow am Montagnachmittag berichtet, eine Einheit von | |
| Saboteuren aus den Reihen der ukrainischen Streitkräfte sei in das rund | |
| fünf Kilometer von der Grenze zur Ukraine gelegene Graiworon eingedrungen. | |
| In der Nacht habe es zudem mehrere Drohnenangriffe auf die Stadt und andere | |
| Siedlungen in der Region gegeben, jedoch keine Verletzten. | |
| Russlands höchste Strafverfolgungsbehörde – das Investigativkomitee – | |
| leitete Ermittlungen zu mutmaßlichem Terrorismus und versuchtem Mord in | |
| Verbindung mit den Vorfällen in Belgorod ein. (ap) | |
| ## Orban: Kein Sieg auf dem Schlachtfeld für die Ukraine | |
| Ungarns rechtsnationalistischer Regierungschef Viktor Orban hat am Dienstag | |
| darauf beharrt, dass die Ukraine den Krieg in ihrem Land nicht gewinnen | |
| könne. Er sprach sich bei einer Konferenz in Katar für ein Eingreifen der | |
| USA zur Beendigung des russischen Kriegs in der Ukraine aus. Er bekräftigte | |
| Rufe nach einem Waffenstillstand und gab an, dass die USA und ihre Partner | |
| in Europa ein neues Sicherheitsabkommen mit Russland schließen müssten. | |
| Orban liegt mit den anderen EU-Mitgliedern über Kreuz, was den | |
| Ukraine-Krieg angeht und hat EU-Hilfen für Kiew blockiert. Beim | |
| Wirtschaftsforum in Katar sagte er, der Einmarsch Russlands in die Ukraine | |
| sei das Ergebnis eines „Scheiterns der Diplomatie“. | |
| Orban beharrte darauf, dass die Ukraine den Krieg nicht gewinnen könne. | |
| „Mit Blick auf die Realität, auf die Zahlen, auf das Umfeld, mit Blick auf | |
| die Tatsache, dass die Nato nicht bereit ist, Soldaten zu schicken, ist es | |
| offensichtlich, dass es für die armen Ukrainer keinen Sieg auf dem | |
| Schlachtfeld gibt“, sagte er. „Das ist meine Position.“ | |
| „Unser Herz ist bei den Ukrainern“, fügte Orban hinzu. „Die Eskalation | |
| sollte gestoppt werden und wir sollten zugunsten von Frieden und | |
| Verhandlungen argumentieren.“ Nach einem Waffenstillstand müsse ein neues | |
| europäisches Sicherheitsabkommen mit Russland geschlossen werden, fuhr er | |
| fort. | |
| „Es ist offensichtlich, dass es ohne die USA keine Sicherheitsarchitektur | |
| für Europa gibt. Und dieser Krieg kann nicht gestoppt werden (…), sofern | |
| die Russen nicht eine Vereinbarung mit den USA treffen können“, sagte Orban | |
| weiter. „Als Europäer bin ich damit nicht glücklich, aber es ist die | |
| einzige Lösung.“ | |
| Orban griff auch die EU-Spitze in Brüssel an, die zu „intellektuell“ sei. | |
| Sein Land könne die EU aber nicht verlassen, da 85 Prozent der ungarischen | |
| Exporte in andere Mitgliedsländer gingen. | |
| Überdies gab er an, dass seine Regierung mit Katar über den Import von | |
| Erdgas verhandele und hoffe, dass Lieferungen im Jahr 2026 starten könnten. | |
| Bisher werde die Hälfte des ungarischen Energiebedarfs durch Russland | |
| gedeckt. (afp) | |
| ## EU zahlt weitere 1,5 Milliarden Euro Hilfen an Ukraine | |
| Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs hat die EU weitere | |
| Hilfsgelder in Milliardenhöhe an die Ukraine gezahlt. Die 1,5 Milliarden | |
| Euro sind bereits die vierte Tranche der Ukraine-Hilfen, wie die | |
| EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte. Im Rahmen des | |
| Makrofinanzhilfepakets sind bis zu 18 Milliarden Euro vorgesehen. | |
| „Seit Beginn dieses Jahres hat die EU bereits 7,5 Milliarden Euro an | |
| Makrofinanzhilfe gezahlt. Diese Mittel tragen erheblich dazu bei, den | |
| unmittelbaren Finanzbedarf der Ukraine zu decken. Und es wird noch mehr | |
| kommen“, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen laut Mitteilung | |
| am Dienstag. Damit sollen Löhne und Renten weiter gezahlt werden und etwa | |
| Krankenhäuser, Schulen und Unterkünfte für umgesiedelte Menschen | |
| aufrechterhalten werden. | |
| Die Hilfsmittel seien daran gebunden, dass die Ukraine bestimmte | |
| Bedingungen erfülle. Unter anderem soll der Rechtsstaat gestärkt werden und | |
| transparent gemacht werden, wohin die Gelder fließen. Unter diesen | |
| Bedingungen sollen die nächsten 1,5 Milliarden im Juni an die Ukraine | |
| fließen. | |
| Seit Beginn des Krieges im Februar 2022 habe die Ukraine Hilfszahlungen in | |
| Höhe von rund 70 Milliarden Euro erhalten, hieß es in einer Mitteilung. | |
| Dazu zählte etwa finanzielle, humanitäre, haushaltspolitische und | |
| militärische Unterstützung durch die EU, die Mitgliedstaaten und die | |
| europäischen Finanzinstitutionen. (dpa) | |
| ## Stoltenberg: F-16-Training macht Nato nicht zur Kriegspartei | |
| Das Training von ukrainischen Piloten für F-16 Kampfjets macht die Nato | |
| nicht zur Kriegspartei, wie Generalsekretär Jens Stoltenberg sagt. „Die | |
| Ukraine hat das Recht auf Selbstverteidigung … Wir helfen der Ukraine, | |
| dieses Recht auszuüben“, sagt Stoltenberg vor der Presse. „Dadurch werden | |
| die Nato und Nato-Verbündete nicht Teil des Konflikts.“ (dpa) | |
| ## Russischer Düngerkonzern plant Alternativ-Exportroute | |
| Der russische Düngemittelriese Uralchem treibt Pläne für einen Exporthafen | |
| in Südrussland voran, der eine Pipeline durch die Ukraine in den | |
| Schwarzmeer-Hafen Odessa überflüssig machen könnte. Wie Uralchem-Chef | |
| Dmitri Konjaew der Nachrichtenagentur Reuters sagt, soll die erste Bauphase | |
| des auf Ammoniak spezialisierte Terminals Ende 2023 abgeschlossen werden. | |
| Die Anlage ist auf der russischen Halbinsel Taman geplant, die gegenüber | |
| der Krim zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meer liegt. Über Taman | |
| könne nicht nur der Ammoniak ausgeführt werden, der bisher in Odessa | |
| umgeschlagen wurde. Er könne russischen Produzenten auch weitere | |
| Exportmöglichkeiten eröffnen. Russland, laut Weltbank 2021 weltweit der | |
| größte Düngemittelexporteur, hat laut Konjaew 2022 bis zu 15 Prozent | |
| weniger Dünger ausgeführt. Russland hat auch im Zusammenhang mit dem von | |
| den UN vermittelten Getreideabkommen wiederholt kritisiert, dass die | |
| eigenen Düngemittelexporte indirekt durch Sanktionen behindert würden. | |
| (dpa) | |
| ## Medwedew – Waffen erhöhen Risiko „atomarer Apokalypse“ | |
| Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew warnt den Westen erneut mit | |
| drastischen Worten vor Waffenlieferungen an die Ukraine. Je zerstörerischer | |
| die Waffen der ukrainischen Verbündeten seien, desto größer sei das Risiko | |
| einer „atomaren Apokalypse“, sagt Medwedew laut der staatlichen | |
| Nachrichtenagentur Ria. | |
| Medwedew ist ein enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin und derzeit | |
| Vize-Vorsitzender des russischen Sicherheitsrats. Er hat sich wiederholt | |
| mit besonders harten Drohungen zu Wort gemeldet. Zu den jüngsten Vorgängen | |
| in der russischen Grenzregion Belgorod sagt Medwedew laut der Agentur, die | |
| Dementis aus der Ukraine seien „Lügen“. Die Ukraine hat russische Vorwürfe | |
| zurückgewiesen, an einem bewaffneten Einfall in Belgorod beteiligt zu sein. | |
| (dpa) | |
| ## Dänemark in Militär-Kooperation aufgenommen | |
| Dänemark ist in die militärische Kooperationsplattform Pesco aufgenommen | |
| worden. Die EU-Staaten stimmten am Dienstag in Brüssel einem entsprechenden | |
| Beschluss zu. Über die Plattform werden gemeinsame Militärprojekte von | |
| EU-Staaten organisiert. Mit dem Beitritt Dänemarks zur Pesco-Familie werde | |
| die Zusammenarbeit weiter vertieft, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep | |
| Borrell. Damit sind nun alle EU-Staaten mit Ausnahme von Malta Teil der | |
| Plattform. | |
| Vor dem Eindruck des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hatte die | |
| dänische Bevölkerung am 1. Juni 2022 bei einer Volksabstimmung mit | |
| deutlicher Mehrheit für die Abschaffung des sogenannten | |
| EU-Verteidigungsvorbehalts ihres Landes gestimmt. Die seit 1993 bestehende | |
| Sonderregelung war EU-weit einzigartig und bedeutete bis dahin, dass sich | |
| Deutschlands nördlichster Nachbar zwar an zivilen, nicht aber an | |
| militärischen EU-Missionen beteiligen konnte. | |
| Die militärische Zusammenarbeit in der EU fokussiert sich vor allem auf | |
| Friedensmissionen, Stabilität und die Ausbildung von Soldaten anderer | |
| Staaten. Dass Dänemark nun auch Teil von Pesco wird, wird als letzter | |
| Schritt beim Wegfall dänischer Sonderregelungen betrachtet. (dpa) | |
| ## Scholz: Putins Krieg wird in EU-Mitgliedschaft Ukraine enden | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz gibt sich zuversichtlich, dass Russland den Krieg | |
| gegen die Ukraine nicht gewinnt. „Das bittere Kapitel der Geschichte | |
| unseres Kontinents … wird damit enden, dass sich die freie Ukraine als | |
| vollwertiges Mitglied der Europäischen Union anschließt“, sagte Scholz am | |
| Dienstag bei der 160-Jahr-Feier der SPD. Er betonte, dass gerade die SPD | |
| sich in dem Konflikt klar an die Seite der Ukraine stellen müsse. Denn es | |
| liege auch an der Entspannungspolitik des früheren Kanzlers Willy Brandt, | |
| dass heute in Europa die Prinzipen der Nichtanwendung der Gewalt, | |
| Unverletzlichkeit der Grenzen, territoriale Integrität der Staaten und das | |
| Selbstbestimmungsrecht der Völker gelten würden. „Für alle diese Prinzipien | |
| stehen wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten aus tiefer Überzeugung | |
| ein“, sagte er in Anspielung auf die interne Debatte der Sozialdemokraten | |
| über deren Russland-Kurs. | |
| Scholz plädierte in Anspielung auf die Grünen dafür, dass die SPD den Kampf | |
| gegen den Klimawandel als „existenzielle Transformation“ und nicht das | |
| Thema einer einzigen Partei ansehen müsse. Zudem warb er um Pragmatismus in | |
| der SPD. Die Partei sei immer dann attraktiv für Wähler, wenn sie den | |
| Zweiklang zwischen programmatischem Anspruch und pragmatischem Handeln | |
| umsetze, sagte Scholz, der ausdrücklich betonte, dass er als | |
| sozialdemokratischer Kanzler rede. (rtr) | |
| ## Polen bildet laut EU bereits ukrainische Kampfjet-Piloten aus | |
| Als womöglich erstes EU-Land hat Polen nach Angaben des | |
| EU-Außenbeauftragten Josep Borrell mit der Ausbildung ukrainischer | |
| Kampfjet-Piloten begonnen. „Das Training der Piloten für F-16-Maschinen hat | |
| in mehreren Ländern begonnen“, sagte Borrell am Dienstag am Rande eines | |
| EU-Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Als Beispiel nannte er Polen. | |
| Ein Brüsseler EU-Diplomat bestätigte diese Angabe. Das | |
| Verteidigungsministerium in Warschau äußerte sich dagegen auf Anfrage | |
| vorerst nicht. | |
| Die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren bestätigte in | |
| Brüssel, dass ihr Land zu der transatlantischen Kampfjet-Koalition gehört, | |
| die ukrainische Piloten ausbilden will und in einem „nächsten Schritt“ auch | |
| F-16-Kampfflugzeuge an Kiew liefern könnte. | |
| Nach dem grünen Licht aus Washington könnten die Niederlande in Europa „mit | |
| Dänemark, Belgien, dem Vereinigten Königreich und anderen Verbündeten | |
| zusammenarbeiten“, sagte Ollongren. Die Ausbildung solle „so bald wie | |
| möglich“ beginnen. Da die Niederlande auf F-35-Kampfflugzeuge umstellen | |
| wollten, könne es gegebenenfalls sinnvoll sein, die F-16 abzugeben. | |
| Der EU-Außenbeauftragte Borrell verglich die Debatte über die Lieferung von | |
| F-16-Maschinen an die Ukraine mit der über Kampfpanzer im vergangenen Jahr: | |
| „Anfangs ist jeder zurückhaltend, und am Ende fällt die Entscheidung für | |
| die militärische Unterstützung, weil sie für die Verteidigung der Ukraine | |
| absolut notwendig ist.“ So sei es mit den Leopard-Panzern gewesen und auch | |
| bei den F-16-Jets werde es so kommen, zeigte sich der Außenbeauftragte | |
| überzeugt. (afp) | |
| ## Kreml-Sprecher Peskow sieht „Anlass zu großer Sorge“ | |
| Nach dem Eindringen einer „Sabotage-Gruppe“ aus der Ukraine ist es in der | |
| russischen Grenzregion Belgorod nach russischen Angaben zu anhaltenden | |
| Artillerie- und Mörserangriffen gekommen. Der Gouverneur der Region, | |
| Wjatscheslaw Gladkow, erklärte am Dienstag, „ukrainische Streitkräfte“ | |
| hätten Angriffe auf das Gebiet Belgorod gestartet. Kreml-Sprecher Dmitri | |
| Peskow sagte vor Journalisten, die Angriffe seien „Anlass zu großer Sorge“, | |
| da „ukrainische Kämpfer“ ihre „Aktivitäten gegen unser Land“ fortsetz… | |
| Es seien „größere Anstrengungen“ Russlands nötig. Diese Anstrengungen | |
| fänden derzeit statt, die „militärische Spezialoperation“ laufe weiter, | |
| damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederhole. Mit dem Ausdruck | |
| „militärische Spezialoperation“ bezeichnet der Kreml die Offensive in der | |
| Ukraine. | |
| Regionalgouverneur Gladkow zufolge wurden unterdessen die Einwohner von | |
| neuen Ortschaften auf der russischen Seite der Grenze zur Ukraine | |
| evakuiert. In den betroffenen Gebieten würden „Aufräumarbeiten“ | |
| fortgeführt, die Bewohner der Ortschaften seien „verlegt“ worden. (afp) | |
| ## Pistorius kritisiert Ungarn für Blockade von mehr Hilfe | |
| Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat die ungarische Regierung | |
| deutlich für eine Blockade weiterer Hilfen für die Ukraine kritisiert. Er | |
| sei „einigermaßen enttäuscht oder irritiert über das Verhalten der | |
| ungarischen Freunde“, sagte er am Dienstag in Brüssel vor einem Treffen mit | |
| seinen EU-Amtskolleginnen und –kollegen. Hintergrund ist, dass Ungarns | |
| größte Bank OTP auf einer ukrainischen Liste mit Unterstützern des | |
| russischen Angriffskriegs steht. Ein ungarischer Regierungssprecher teilte | |
| am Montag mit, dass Ungarn neue Militärhilfen ablehne, solange die OTP-Bank | |
| nicht von der Liste gestrichen werde. | |
| Pistorius betonte, er könne die von Ungarn vorgebrachten Gründe nicht | |
| teilen. Zum Vorgehen von Budapest sagte er: „Das ist kein feiner Zug.“ | |
| Konkret blockiert Ungarn derzeit eine Aufstockung der sogenannten | |
| Europäischen Friedensfazilität (EFF). Dabei handelt es sich um ein | |
| Finanzierungsinstrument, über das die EU bereits Waffen und Ausrüstung | |
| liefert sowie die Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte fördert. Auch | |
| einem weiteren EU-Sanktionspaket gegen Russland will Ungarn wegen der | |
| Listung der Bank momentan nicht zustimmen. Mit diesem soll vor allem weiter | |
| erschwert werden, dass Sanktionen der EU umgangen werden können. | |
| Die Nationale Agentur für Korruptionsprävention (NACP) der Ukraine hatte | |
| die Bank OTP Anfang Mai auf ihrer Liste mit Kriegssponsoren gesetzt. Sie | |
| begründete dies damit, dass die russische OTP-Bank auch nach dem russischen | |
| Einmarsch in die Ukraine zu den führenden Banken auf dem russischen | |
| Finanzdienstleistungsmarkt gehöre. Durch die Fortführung der | |
| Finanzoperationen der russischen Einheit zeige die OTP-Gruppe eindeutig | |
| Unterstützung des Terrorismus. (dpa) | |
| ## Russland meldet anhaltende Angriffe in Grenzregion | |
| Nach dem Eindringen einer „Sabotage-Gruppe“ aus der Ukraine ist es in der | |
| russischen Grenzregion Belgorod nach russischen Angaben zu anhaltenden | |
| Artillerie- und Mörserangriffen gekommen. Das gab der Gouverneur der | |
| Region, Wjatscheslaw Gladkow, am Dienstag bekannt. Er veröffentlichte eine | |
| Liste der Angriffe vom Montag und fügte hinzu: „Ukrainische Streitkräfte | |
| haben Angriffe auf das Gebiet Belgorod gestartet.“ (afp) | |
| ## Moskauer Behörden leiten Terrorverfahren ein | |
| Das russische staatliche Ermittlungskomitee hat wegen der Kämpfe in der | |
| westlichen Grenzregion Belgorod ein Strafverfahren wegen Terrorismus | |
| eingeleitet. „Wohn- und Verwaltungsgebäude wurden von Minenwerfern und mit | |
| Artillerie beschossen. Wegen dieser verbrecherischen Handlungen wurden | |
| mehrere Zivilisten verletzt“, heißt es in einer Pressemitteilung der | |
| Behörde. Schuld an den Angriffen seien „Vertreter ukrainischer | |
| Militärverbände“. Die Attacken haben zwei aus russischen Staatsbürgern | |
| bestehende Freiwilligenkorps, die auf ukrainischer Seite kämpfen, für sich | |
| reklamiert. Die Regierung in Kiew dementierte eine direkte Beteiligung | |
| daran. | |
| Ermittelt werde derzeit wegen Terrorismus, versuchten Mordes sowie | |
| versuchter Tötung von Sicherheitsbeamten, der mutwilligen Zerstörung von | |
| Eigentum und illegalen Waffen- und Sprengstoffbesitzes, heißt es in der | |
| Mitteilung weiter. Die am Montag ausgebrochenen Kämpfe in dem Landkreis | |
| Graiworon unmittelbar an der Grenze zur Ukraine halten Behördenangaben | |
| zufolge weiter an. Laut dem Gouverneur der Region Belgorod war ein | |
| „Spionage- und Sabotagetrupp“ in das Gebiet eingedrungen. | |
| Russland hat vor 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen. | |
| Seither wurden zahlreiche Wohn- und Verwaltungsgebäude in der Ukraine durch | |
| Artillerie-, Minen- oder sonstigen Beschuss zerstört und Tausende | |
| Zivilisten getötet und verletzt. Die russische Führung begründet diesen | |
| Krieg, den sie „militärische Spezialoperation“ nennt, mit Sorge um die | |
| nationale Sicherheit und den Schutz der russischsprachigen Bevölkerung im | |
| Osten der Ukraine. (dpa) | |
| ## Selenski besucht Truppen in Ostukraine | |
| Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ist zu einem Truppenbesuch in | |
| die Ostukraine gereist. Auf seiner „Rückkehr von einer Auslandsreise“ habe | |
| Selenski „Frontstellungen“ der ukrainischen Streitkräfte „an der | |
| Verteidigungslinie Wuhledar-Marjinka in der Region Donezk“ besucht, | |
| erklärte das Büro des Präsidenten am Dienstag. | |
| Die Präsidentschaft veröffentlichte Bilder von Selenski an der Front. Auf | |
| ihnen ist der Staatschef in Militärkleidung zusammen mit zivilen und | |
| militärischen Funktionären sowie im Austausch mit Soldaten zu sehen. | |
| Selenski traf anlässlich des Tags der ukrainischen Marine Soldaten der | |
| Teilstreitkräfte und vergab Orden. Zudem kündigte er die Aufstellung | |
| weiterer neuer Brigaden und die Schaffung eines Marinekorps an. | |
| „Jeden Tag auf dem Schlachtfeld beweisen Marinesoldaten, dass sie eine | |
| mächtige Kraft sind, die den Feind zerstört, ukrainischen Boden befreit und | |
| die schwierigsten Aufgaben unter schwierigsten Umständen ausführt“, sagt | |
| Selenski laut Mitteilung. „Wir brauchen noch mehr solcher Streitkräfte.“ | |
| Ukrainische Truppen hatten während der russischen Winteroffensive um die | |
| Stadt Wuhledar nur geringe Gebietsverluste in der umkämpften Region Donezk | |
| erlitten. Moskau hatte im vergangenen September Donezk und drei andere | |
| ukrainische Regionen für annektiert erklärt, kontrolliert die vier Regionen | |
| aber nur teilweise. | |
| Der ukrainische Präsident Selenski hatte am Wochenende am G7-Gipfel in | |
| Japan teilgenommen. Zuvor hatte er am Rande des Gipfels der Arabischen Liga | |
| in Saudi-Arabien unter anderem Kronprinz Mohammed bin Salman getroffen. Auf | |
| einer Reise mit Stopps in Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatte | |
| er in der vorangegangenen Woche um weitere Unterstützung im Krieg gegen | |
| Russland geworben. (afp) | |
| ## Russlands Regierungschef wirbt in China | |
| Der russische Regierungschef Michail Mischustin hat zum Auftakt eines | |
| zweitägigen Besuchs in China um mehr wirtschaftliche Zusammenarbeit | |
| geworben. Bei einem Wirtschaftsgipfel in Schanghai sagte Mischustin am | |
| Dienstag, Russland hoffe, mehr Agrarprodukte an China verkaufen zu können. | |
| „Russische Agrarwirte sind bereit, den Export ihrer Produktion auf den | |
| chinesischen Markt deutlich auszubauen und das Spektrum der gelieferten | |
| Pflanzen- und Tierprodukte zu erweitern“, sagte Mischustin. Dazu müssten | |
| aber Barrieren abgebaut werden. | |
| Hintergrund sind Probleme, die Russland durch die westlichen Sanktionen | |
| auch beim Export seiner Agrarprodukte verspürt. Zwar gibt es keine | |
| Sanktionen speziell gegen den russischen Landwirtschaftssektor, doch die | |
| Beschränkungen bei der Finanzierung von Exportgeschäften und der | |
| Versicherung von Schiffen wirken sich auch auf diesen Sektor aus. | |
| In Schanghai warb Mischustin nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur | |
| Tass auch für eine stärkere Zusammenarbeit mit China im | |
| Hochtechnologiesektor. Während seines Besuchs bis Mittwoch wird der | |
| russische Regierungschef auch in Peking erwartet, wo Gespräche mit der | |
| chinesischen Führung geplant sind. | |
| Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums stellte sich am Dienstag | |
| hinter Russland. China verurteile „einseitige Sanktionen“, die weder auf | |
| internationalem Recht noch auf einem Mandat des UN-Sicherheitsrats | |
| beruhten. Die Zusammenarbeit zwischen China und Russland richte sich nicht | |
| gegen andere Staaten. | |
| China bemüht sich in dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine um | |
| Friedensgespräche. Peking gibt dem russischen Präsidenten Wladimir Putin | |
| jedoch insgesamt Rückendeckung, was dem Land viel internationale Kritik | |
| einbringt. (dpa) | |
| ## Kyjiw: Kämpfe in und um Bachmut flauen ab | |
| In und um die ostukrainische Stadt Bachmut haben die Kämpfe ukrainischen | |
| Angaben zufolge nachgelassen. „Unsere Truppen kontrollieren den | |
| südwestlichen Stadtrand im Stadtteil „Flugzeug““, erklärte | |
| Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Dienstag bei Telegram. Die | |
| russischen Einheiten würden weiter die von ihnen kontrollierten | |
| Stadtviertel nach ukrainischen Soldaten durchkämmen. Kämpfe gebe es weiter | |
| in den Vororten. Dort seien die russischen Truppen teils zur Verteidigung | |
| übergegangen. Die Ukrainer hätten dabei nördlich und südlich von Bachmut | |
| „unbedeutende“ Geländegewinne erzielt. (dpa) | |
| ## Pistorius zurückhaltend zu Taurus-Lieferung | |
| Verteidigungsminister Boris Pistorius hat sich zurückhaltend zum Vorschlag | |
| einer Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine | |
| geäußert. Er wolle nicht auf jedes Waffensystem eingehen und auf eine | |
| hypothetische Frage eine hypothetische Antwort geben, sagte der | |
| SPD-Politiker am Dienstag am Rande des EU-Verteidigungsministertreffens in | |
| Brüssel. „Ich glaube, es hat sich bewährt, dass wir nicht permanent so | |
| vorgehen oder rote oder weiße Linien ziehen“, sagte Pistorius. Man solle | |
| die Ukraine maßgeblich unterstützen und verantwortlich damit umgehen. | |
| Gleichzeitig erklärte Pistorius, er sei „der Auffassung, dass wir die | |
| Ukraine mit allen völkerrechtlich zulässigen Systemen unterstützen sollten, | |
| die es braucht, um diesen Krieg zu gewinnen, und die wir imstande sind zu | |
| geben“. Auf die Frage, ob er in einer möglichen Lieferung von | |
| F-16-Kampfjets auch eine Gefahr sehe, erklärte er: „Ich sehe kein | |
| Eskalationsrisiko an der Stelle.“ | |
| Der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter hat sich für die | |
| Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine | |
| ausgesprochen. „Die Partner der Ukraine müssen jetzt ‚all-in‘ gehen und … | |
| Ukraine alles liefern, was die Ukraine im Gefecht der verbundenen Waffen | |
| einsetzen kann und völkerrechtlich zulässig ist“, sagte Kiesewetter dem | |
| Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Lenkwaffen mit bis zu 500 Kilometern | |
| Reichweite könnten ein „sehr hilfreicher Beitrag aus Deutschland“ sein. Der | |
| CDU-Obmann im Auswärtigen Ausschuss sagte, die Marschflugkörper | |
| ermöglichten der Ukraine „Schläge gegen die militärische Infrastruktur der | |
| Russen weit hinter der Frontlinie“. Für die Bundeswehr seien vor zehn | |
| Jahren rund 600 Taurus beschafft worden. Davon seien heute noch „um die | |
| 150“ einsatzbereit. (dpa) | |
| ## Pistorius gegen Teilnahme an Kampfjet-Koalition | |
| Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) schließt eine wesentliche | |
| Beteiligung Deutschlands an der Kampfjet-Koalition für die Ukraine vorerst | |
| aus. „Die Möglichkeiten wären dafür außerordentlich beschränkt und werden | |
| derzeit geprüft“, sagte Pistorius am Dienstag am Rande eines | |
| EU-Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Der deutsche Beitrag sei | |
| „nicht maßgeblich, weil wir einfach keine F-16-Flugzeuge haben und auch bei | |
| der Pilotenausbildung mutmaßlich nicht besonders viel helfen könnten“, | |
| betonte er. | |
| Das Vorgehen anderer Länder könne er nicht kommentieren, sagte Pistorius | |
| weiter. Er sehe aber „kein Eskalationsrisiko“ mit Blick auf Russland. Die | |
| niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren bestätigte in | |
| Brüssel, dass ihr Land zu der Kampfjet-Koalition gehört, die zunächst | |
| ukrainische Piloten ausbilden will und in einem „nächsten Schritt“ auch | |
| F-16-Kampfflugzeuge an Kyjiw liefern könnte. | |
| Nach dem grünen Licht aus Washington könnten die Niederlande in Europa „mit | |
| Dänemark, Belgien, dem Vereinigten Königreich und anderen Verbündeten | |
| zusammenarbeiten“, wie Ollongren weiter sagte. Die Ausbildung solle „so | |
| bald wie möglich“ beginnen. Da die Niederlande auf F-35-Kampfflugzeuge | |
| umstellen wollten, könne es gegebenenfalls sinnvoll sein, die F-16 | |
| abzugeben. | |
| Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte, die Ausbildung ukrainischer | |
| Piloten an F-16-Kampfjets habe „in mehreren Ländern schon begonnen“. Als | |
| Beispiel nannte er Polen. Dafür gab es zunächst aber keine Bestätigung. | |
| Die Debatte über die Lieferung von F-16-Maschinen an die Ukraine verglich | |
| Borrell mit der über Kampfpanzer im vergangenen Jahr: „Anfangs ist jeder | |
| zurückhaltend, und am Ende fällt die Entscheidung für die militärische | |
| Unterstützung, weil sie für die Verteidigung der Ukraine absolut notwendig | |
| ist.“ So sei es mit den Leopard-Panzern gewesen und auch bei den F-16-Jets | |
| werde es so kommen, zeigte sich der Außenbeauftragte überzeugt. (afp) | |
| ## Scholz pocht auf Bedingungen bei EU-Beitritt | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz pocht bei den EU-Beitrittsgesprächen mit der | |
| Ukraine und den Westbalkan-Staaten darauf, dass es dabei keine politisch | |
| motivierten Abkürzungen geben darf. „Dieser Weg folgt einem festgelegten | |
| Prozess und bestimmten Regeln“, sagte Scholz am Dienstag auf einem Kongress | |
| des Europäischen Gewerkschaftsbundes in Berlin laut Redemanuskript. „Und | |
| selbstverständlich müssen alle Kandidaten auch die europäischen | |
| Sozialstandards übernehmen“, fügte er hinzu. Der Kanzler unterstrich | |
| erneut, dass er die Ukraine in der Zukunft als Mitglied der EU sehe. | |
| „Dasselbe gilt für die Westbalkan-Staaten, für Moldau und perspektivisch | |
| für Georgien.“ Hintergrund sind Forderungen vor allem der Ukraine, sehr | |
| schnell der EU beitreten zu können. (rtr) | |
| ## Gefechte in Belgorod | |
| Die Kämpfe in mehreren an die Ukraine grenzenden Ortschaften des | |
| westrussischen Gebiets Belgorod halten nach Angaben der Behörden an. „Die | |
| Säuberung des Territoriums durch das Verteidigungsministerium und andere | |
| Sicherheitsstrukturen wird fortgesetzt“, teilte der Belgoroder Gouverneur | |
| Wjatscheslaw Gladkow am Dienstag auf Telegram mit. Zwar gebe es bisherigen | |
| Erkenntnissen zufolge unter den Zivilist*innen keine Todesopfer, doch | |
| für die Rückkehr der Einwohner sei es zu früh, erklärte er. | |
| Am Montag waren Kämpfe im Landkreis Graiworon an der Grenze zur Ukraine | |
| ausgebrochen. Laut Gladkow war ein „Spionage- und Sabotagetrupp“ in das | |
| Gebiet eingedrungen. Zu dem Angriff bekannten sich zwei aus russischen | |
| Staatsbürger*innen bestehende Freiwilligenkorps, die im Krieg auf | |
| Seiten der angegriffenen Ukraine kämpfen. | |
| Ziel sei es, eine demilitarisierte Zone entlang der Grenze zu schaffen, um | |
| den ständigen Beschuss ukrainischen Territoriums zu verhindern, hieß es von | |
| ihnen. Die Ukraine dementierte eine Beteiligung an der Aktion. | |
| Der Umfang der Kämpfe ist dabei unklar. Die meisten Bewohner sind geflohen. | |
| Acht Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt. Gladkow teilte am | |
| Morgen mit, dass zwei verletzte Einwohner sich noch in den umkämpften | |
| Ortschaften befänden. Die Sicherheitskräfte könnten aber bislang nicht zu | |
| ihnen vordringen, um sie zu versorgen. | |
| Russland hat vor [1][15 Monaten seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine] | |
| gestartet und beschießt regelmäßig Ortschaften und Infrastrukturobjekte des | |
| Nachbarlands. Inzwischen klagen aber auch russische Grenzregionen über | |
| zunehmenden Beschuss von ukrainischer Seite. Der Vorfall in Belgorod ist | |
| die bislang schwerste Attacke auf russisches Territorium. (dpa) | |
| ## SPD-Mann plädiert für europäische Allianz bei Kampfjets | |
| Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth, | |
| plädiert bei einer Lieferung von F16-Kampfjets an die Ukraine für eine | |
| europäische Allianz. Es gebe [2][bereits einige Staaten, die die F-16 | |
| liefern] wollten, sagte der SPD-Politiker am Dienstag im Deutschlandfunk. | |
| „Wir können die nicht liefern, wir haben die gar nicht.“ | |
| Dennoch könne Deutschland etwas beitragen. „Wir sollten uns einer solchen | |
| europäischen Allianz anschließen.“ Das sei ein wichtiges Zeichen, dass sich | |
| Europa in dieser Frage nicht spalten lasse. Zudem zeigte er sich offen für | |
| die Überlegung, Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. Der Beitrag | |
| Deutschlands sei zwar in diesem Fall etwas bescheidener. „Aber wir könnten | |
| helfen, logistisch… vielleicht auch finanziell“, erklärte Roth. | |
| Nach dem grünen Licht der USA für die Ausbildung ukrainischer Piloten an | |
| [3][F-16-Kampfjets wird in Koalition und Opposition über eine Unterstützung | |
| von deutscher Seite diskutiert]. „Dass Deutschland nicht über dieses | |
| Flugzeug verfügt, heißt nicht, [4][dass wir die Kampfjet-Koalition] nicht | |
| unterstützen können“, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, | |
| Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) der Süddeutschen Zeitung vom Montag. | |
| „Deutschland könnte sich bei der Grundlagenausbildung einbringen oder | |
| Flugplätze als Drehscheibe zur Verfügung stellen.“ | |
| „Wir sollten das Vorhaben unterstützen“, sagte auch der | |
| CDU-Sicherheitsexperte Roderich Kiesewetter der SZ. Deutschland könne sich | |
| mit Bewaffnung, Munition und Radarsensoren beteiligen und für die | |
| Luftbetankung sorgen. „Bei Bedarf sollten rasch Aufträge an die deutsche | |
| Rüstungsindustrie erteilt werden.“ (rtr/afp) | |
| Angriff mit Kampfdrohnen und Raketen auf Dnipro | |
| Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland in der Nacht zu Montag die | |
| ukrainische Stadt Dnipro mit 16 Raketen und 20 Kampfdrohnen angegriffen. | |
| Ukrainische Behördenvertreter*innen teilten mit, das Ausmaß des | |
| Angriffs sei beispiellos: „Heute hat ganz Dnipro nicht geschlafen. Seit | |
| Beginn des Krieges hat es keinen solchen Beschuss mehr gegeben“, schrieb | |
| der Bürgermeister der Stadt, Borys Filatow, im Onlinedienst Telegram. | |
| Die Infrastruktur sei mit verschiedenen Raketentypen und im Iran | |
| hergestellten Schahed-Drohnen angegriffen worden, schrieb der Generalstab | |
| auf Facebook und teilte weiter mit, die ukrainische Luftabwehr habe alle | |
| Drohnen und vier der Marschflugkörper zerstört. | |
| Die Großstadt Dnipro im Osten der Ukraine hatte vor dem Krieg fast eine | |
| Million Einwohner. Sie liegt etwa 125 Kilometer von der aktuellen Front | |
| entfernt. (afp) | |
| Wagner-Chef kündigt Abzug der Söldner aus Bachmut an | |
| Während die Kämpfe um die [5][ostukrainische Stadt Bachmut nach | |
| ukrainischen Angaben] weiter anhalten, hat der Chef der russischen | |
| Söldnertruppe Wagner den baldigen Rückzug seiner Kämpfer von dort | |
| angekündigt. „Wagner wird Artjemowsk zwischen dem 25. Mai und dem 1. Juni | |
| verlassen“, gab Jewgeni Prigoschin im Onlinedienst Telegram am Montag unter | |
| Verwendung des sowjetischen Namens von Bachmut bekannt. | |
| Die Söldner würden die Stadt an die russische Armee übergeben. Unterdessen | |
| fiel in dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja zeitweise | |
| erneut die externe Stromversorgung aus. | |
| Prigoschin sagte in seiner Sprachnachricht, die Söldner hätten | |
| „Verteidigungslinien“ in den westlichen Außenbezirken der Stadt errichtet. | |
| Er fügte als Spitze gegen die russische Militärführung hinzu, die er seit | |
| Monaten unter anderem wegen angeblich fehlender Munition kritisiert: „Wenn | |
| das Verteidigungsministerium nicht genügend Personal hat, gibt es Tausende | |
| von Generälen.“ | |
| Es ist nicht das erste Mal, dass Prigoschin einen Abzug ankündigt. So setzt | |
| er offenbar die russische Armee unter Druck. | |
| Sowohl die [6][Söldnertruppe Wagner als auch die russische Armee hatten am | |
| Wochenende die Einnahme von Bachmut] für sich in Anspruch genommen. Die | |
| ukrainische Regierung bestritt dies allerdings und sagte, die eigene Armee | |
| kontrolliere noch einen kleinen Teil der ostukrainischen Stadt und kämpfe | |
| dort weiter. | |
| ## US-Außenministerium: Waffenschmuggelnde Wagner-Söldner | |
| Die [7][russische Söldnergruppe Wagner] soll nach Angaben des | |
| US-Außenministeriums versucht haben, über Mali Waffen zu schmuggeln, die in | |
| der Ukraine eingesetzt werden sollen. „Es gibt Hinweise darauf, dass Wagner | |
| versucht hat, militärische Systeme von ausländischen Anbietern zu kaufen | |
| und diese Waffen als Drittpartei durch Mali zu leiten“, erklärt | |
| Ministeriumssprecher Matthew Miller. „Wir haben noch keine Anzeichen dafür | |
| gesehen, dass diese Käufe abgeschlossen oder ausgeführt wurden, aber wir | |
| beobachten die Situation genau.“ (rtr) | |
| ## Deutscher Geheimdienst nennt Nord-Stream-Fall Herausforderung | |
| BND-Chef Bruno Kahl hat Hoffnungen gedämpft, auf eine schnelle Klärung, wer | |
| die [8][Explosionen an den Nord-Stream-Erdgaspipelines] in der Ostsee | |
| verursacht hat. „Es gibt [9][Hinweise in alle möglichen Richtungen]“, sagte | |
| Kahl am Montagabend in Berlin bei der Bundesakademie für Sicherheitspolitik | |
| (Baks). „Kein Land dieser Welt, kein Nachrichtendienst dieser Welt ist im | |
| Moment in der Lage, das konkret zu attribuieren“, also zu sagen, wer die | |
| Täter waren oder wen man ausschließen könne. | |
| Kahl schloss nicht aus, dass es noch zu Fortschritten der Ermittlungen | |
| komme, nach denen eine der verschiedenen Varianten als wahrscheinlicher, | |
| andere als unwahrscheinlicher angesehen würden. Der [10][Tatort unter | |
| Wasser sei aber eine „beachtliche Herausforderung“]. | |
| Erst am Wochenende hatten verschiedenen Medien berichtet, dass offenbar | |
| mehrere neue Spuren in Richtung Ukraine führten. Regierungssprecher Steffen | |
| Hebestreit wollte sich zu den Berichten nicht äußern. Er sagte lediglich, | |
| dass die Täter „ein gehöriges Maß an krimineller oder terroristischer | |
| Energie“ gehabt haben müssten. (rtr) | |
| 23 May 2023 | |
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