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# taz.de -- Kyjiw unter Beschuss: Luftangriffe am helllichten Tag
> Die ukrainische Hauptstadt ist unter Dauerbeschuss. Der CDU-Politiker
> Kiesewetter fordert mehr Waffenhilfe.
Bild: Ukrainische Polizisten in Kyjiw inspizieren einen Raketensplitter. Aufnah…
An Pfingsten ist die Ukraine erneut von heftigen russischen Angriffen
erschüttert worden. Schwere Luftangriffe auf die Hauptstadt Kyjiw erfolgten
insbesondere am Montag – am helllichten Tag. Bisher gab es [1][die meisten
Luftangriffe in der Nacht]. Insgesamt wurden im Mai bisher so viele
Raketen- und Drohnenangriffe in Kyjiw gezählt wie nie seit Beginn des
russischen Überfalls im Februar 2022.
„Gegen 11.30 Uhr wurde die Region Kyjiw mit ballistischen Raketen und
Marschflugkörpern des bodengestützten Iskander-Systems angegriffen“,
schrieb der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, am
Montag auf Telegram. Alle Geschosse seien abgefangen worden. Bürgermeister
Vitali Klitschko berichtete im Messenger Telegram dennoch von Explosionen
und veröffentlichte ein Foto von brennenden Raketenteilen, die im Bezirk
Obolon mitten auf eine Straße fielen.
Vorläufigen Angaben zufolge wurde ein Mensch verletzt. Die Behörden riefen
die Menschen auf, Schutz zu suchen – bei strahlendem Sonnenschein waren
viele auf den Straßen. Bereits in der Nacht zum Sonntag registrierte die
Ukraine die Rekordzahl von 54 abgefeuerten Kamikaze-Drohnen.
Umgekehrt meldeten russische Stellen ukrainischen Beschuss, insbesondere
[2][im Gebiet Belgorod]. Dort wurden am Samstag nach Angaben örtlicher
Behörden mindestens zwei Menschen getötet. In der westrussischen Region
Pskow wurde ein Verwaltungsgebäude einer Ölpipeline beschädigt.
## Moskau reagiert mit Repressalien
Die Intensivierung des Luftkrieges gilt als Vorbote der [3][mutmaßlich
bevorstehenden Großoffensive] der ukrainischen Armee zur Befreiung
besetzter Gebiete. Die Kämpfe am Boden, etwa um die mittlerweile von
Russland [4][fast komplett eingenommene Stadt Bachmut] im Osten der
Ukraine, sind derweil nach ukrainischen Angaben nahezu zum Erliegen
gekommen – beide Seiten rüsten für die erwarteten schwersten
Auseinandersetzungen des Krieges.
CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter forderte gegenüber der taz
mehr Waffen und Munition für die Ukraine, um „das Gefechtsfeld
vorzubereiten und russische Versorgungslinien, Munitions- und
Treibstofflager, Kommandostationen oder Radaranlagen weit hinter der Front
zu zerstören und so russische Truppen zu schwächen“.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete wies auf britische
Storm-Shadow-Marschflugkörper sowie Langstrecken-Angriffsdrohnen mit einer
Reichweite von über 200 Kilometern hin. Deutschland stünden keine
F16-Kampfjets zur Verfügung, es könne aber Taurus-Marschflugkörper liefern,
die eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern erreichen können. „Diese
müssten in die ukrainische Luftwaffe integriert werden“, sagte Kiesewetter.
Insgesamt sieht Kiesewetter den Schlüssel für eine effektive Verteidigung
der Ukraine in einem vernetzten Ansatz aller Unterstützerstaaten: Munition,
Flugabwehrsysteme, Lieferung von Ersatzteilen, Logistik und die Ausbildung
der ukrainischen Streitkräfte müssten Hand in Hand gehen.
Moskau reagiert mit Repressalien. Anfang Juni tritt demnach eine
[5][Obergrenze für den deutschen Personalbestand] im diplomatischen Dienst
und im Kultur- und Bildungsbereich in Kraft. Dies wird dazu führen, dass
eine dreistellige Zahl von Deutschen Russland kurzfristig verlassen müssen.
(mit dpa, afp)
29 May 2023
## LINKS
[1] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!5935086
[2] /Angriff-auf-Belgorod-in-Russland/!5934480
[3] /Krieg-in-der-Ukraine/!5924476
[4] /Kampf-um-Bachmut/!5933141
[5] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!5937066
## AUTOREN
Dominic Johnson
Tanja Tricarico
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Waffenlieferung
Luftangriffe
GNS
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