# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Kreml sieht keine friedliche … | |
> Ein Einfrieren des Konflikts in der Ukraine ist laut Kremlsprecher Peskow | |
> nicht möglich. Moskau werde die "Spezialoperation" fortführen, bis deren | |
> Ziele erreicht sind. | |
Bild: Feldherrnpose: Putin mit Waleri Sorkin, Präsident des russischen Verfass… | |
## Schoigu kündigt „extrem harte“ Reaktion an | |
Nach erneuten Meldungen über Drohnenangriffe auf die an die Ukraine | |
grenzende russische Region Belgorod hat Verteidigungsminister Sergei | |
Schoigu eine harte Reaktion auf erneute Angriffe auf russisches | |
Staatsgebiet angekündigt. Russland werde weiterhin „schnell und extrem hart | |
auf solche Aktionen ukrainischer Kämpfer“ reagieren, erklärte Schoigu am | |
Mittwoch dem Verteidigungsministerium zufolge vor Offizieren. | |
Der Minister bekräftigte Angaben vom Vortag, dass das Militär nach dem | |
bisher gravierendsten Angriff auf russisches Staatsgebiet seit Beginn von | |
Moskaus Offensive in der Ukraine „mehr als 70 ukrainische Terroristen“ | |
getötet habe. | |
Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Zu dem Angriff, in | |
dessen Folge nach offiziellen russischen Angaben ein Zivilist getötet wurde | |
und eine Frau während der Evakuierung ihrer Wohnung an Herzversagen starb, | |
hatten sich zwei russische, gegen Präsident Wladimir Putin gerichtete | |
Gruppen bekannt. | |
Schoigu kündigte am Mittwoch zusätzliche finanzielle Unterstützung für in | |
der Ukraine verwundete Soldaten sowie für die Hinterbliebenen Getöteter an. | |
Diese soll umgerechnet zwischen 35.000 und 58.000 Euro entsprechen. (afp) | |
## WHO-Staaten gegen Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen | |
Die Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben die | |
Angriffe Russlands auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine verurteilt. | |
Mit einer Mehrheit von 80 der 177 WHO-Staaten wurde am Mittwoch eine von | |
Kyjiw und verbündeten Staaten eingebrachte Resolution verabschiedet, in | |
welcher der russische Angriff auf die Ukraine „auf das Schärfste | |
verurteilt“ und Moskau aufgefordert wird, „sofort alle Angriffe auf | |
Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen“ in der Ukraine zu | |
stoppen. | |
Neun Mitgliedstaaten stimmten gegen die Resolution, 52 enthielten sich. 26 | |
der 27 EU-Mitgliedstaaten stimmten der Resolution zu – lediglich Ungarn | |
blieb der Abstimmung fern. Gegen die Vorlage stimmten neben Russland unter | |
anderen China, Nordkorea, Syrien, Belarus, Kuba und Algerien. | |
Nach jüngsten WHO-Daten sind in der Ukraine bisher 974 Angriffe auf | |
Gesundheitseinrichtungen festgestellt worden, 101 Menschen kamen demnach | |
dabei ums Leben. | |
In der nun verabschiedeten Resolution wird „ernste Sorge über den | |
anhaltenden medizinischen Notstand in der Ukraine“ bekundet. Verwiesen wird | |
zudem auf die Gefahr durch „radioaktive, biologische und chemische“ Stoffe | |
und die Verschärfung der globalen Ernährungskrise. | |
Zuvor hatten die WHO-Mitglieder eine von Russland und Syrien eingebrachte | |
Resolution über eine „ernste Besornigs“ angesichts der humanitären Lage in | |
der Ukraine mit 62 zu 13 Stimmen abgelehnt, während 13 Staaten sich | |
enthielten. In dieser Resolution wurde die russische Invasion der Ukraine | |
mit keinem Wort erwähnt. | |
Bereits vor einem Jahr hatten die WHO-Staaten mit deutlicher Mehrheit eine | |
Resolution zur Verurteilung der russischen Invasion der Ukraine | |
verabschiedet. Damals stimmten 88 Staaten für die Resolution und 12 | |
dagegen, während sich 53 enthielten. (afp) | |
## Außergewöhnlich viele Russen nach Finnland eingewandert | |
Im Jahr des russischen Einmarsches in die Ukraine sind so viele Menschen | |
aus Russland ins benachbarte Finnland eingewandert wie seit mindestens 30 | |
Jahren nicht mehr. 2022 verzeichnete Finnland mehr als 6.000 Einwanderer | |
aus Russland, was mehr als dem Doppelten des Vorjahreswertes entsprach. Das | |
ging aus Zahlen hervor, die die finnische Statistikbehörde am Mittwoch | |
veröffentlichte. Nicht einmal 1991 – dem Jahr des Zusammenbruchs der | |
Sowjetunion – war dieser Wert so hoch gewesen. | |
Generell verzeichnete Finnland 2022 einen Rekordwert bei den | |
Einwanderungszahlen, die in den Vorjahren zwischen 29.000 bis 36.000 | |
Menschen pro Jahr gelegen hatten: Fast 50.000 Menschen kamen demnach im | |
vergangenen Jahr in das nördlichste Land der EU. Da es bei den Werten | |
explizit um Einwanderer und nicht um Flüchtlinge geht, sind Schutzsuchende | |
aus der Ukraine da noch nicht eingerechnet. Nach Angaben des finnischen | |
Rundfunksenders Yle haben 2022 mehr als 45.000 Ukrainerinnen und Ukrainer | |
Schutzstatus in dem 5,5-Millionen-Einwohner-Land erhalten. | |
Den Statistiken zufolge nahm vor allem die Zuwanderung aus Russland, den | |
Philippinen und der Türkei zu. Aus Deutschland wanderten rund 1.200 | |
Menschen ein, was in etwa dem Wert der beiden Vorjahre entsprach. Die | |
Vergleichszahlen umfassen den Zeitraum 1990 bis 2022. (dpa) | |
## Moskau will Konflikt in Ukraine nicht einfrieren | |
Der Kreml ist nach eigenen Angaben nicht an einem Einfrieren des Konflikts | |
in der Ukraine interessiert. Russland werde die militärische | |
Spezialoperation bis zum Ende führen, bis es seine Interessen durchgesetzt | |
und seine Ziele erreicht habe – entweder im Zuge der Kämpfe oder durch | |
„andere zur Verfügung stehende Mittel“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow | |
am Mittwoch der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Moskau | |
bezeichnet seinen Krieg gegen die Ukraine als „militärische | |
Spezialoperation“. | |
Laut Peskow gibt es derzeit keine Anzeichen für die Möglichkeit einer | |
friedlichen Lösung. Verhandlungen mit Kyjiw seien unmöglich, weil die | |
ukrainische Führung selbst „Verhandlungen in irgendeiner Art mit Russland | |
verboten“ habe. Tatsächlich hat der ukrainische Präsident Wolodimir | |
Selenski den Abzug russischer Truppen aus den besetzten Gebieten als | |
Voraussetzung für Gespräche genannt. | |
Russlands Präsident Wladimir Putin hat derweil vor dem Hintergrund des von | |
ihm befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine in einer Videobotschaft für | |
eine Sicherheitskonferenz in Moskau am Mittwoch von „zunehmender | |
Instabilität in der Welt“ gesprochen. Grund sei der Westen, der versuche, | |
seine globale Dominanz auf Kosten anderer Länder zu wahren, sagte er. Den | |
westlichen Staaten, die der Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen die | |
russische Invasion unter anderem mit Waffenlieferungen helfen, warf der | |
Kremlchef einmal mehr „Neokolonialismus“ vor. (dpa) | |
## Krim-Brücke wegen Übungen gesperrt | |
Die strategisch wichtige Krim-Brücke ist nach Angaben des russischen | |
Statthalters auf der von Russland annektierten Halbinsel für mehrere | |
Stunden geschlossen worden. Grund seien „laufende Übungen in dem Gebiet“, | |
erklärt Sergei Axjonow auf Telegram. Die Brücke verbindet das russische | |
Festland mit der Krim. (rtr) | |
## Prigoschin warnt vor Revolution | |
Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, warnt | |
davor, dass in Russland eine Revolution ausbrechen und das Land den Krieg | |
gegen die Ukraine verlieren könnte. Wenn die Kinder gewöhnlicher Russen | |
weiterhin in Särgen zurückkämen, während die Kinder der Elite sich im | |
Ausland sonnten, drohe in Russland ähnlicher Aufruhr wie bei den | |
Revolutionen von 1917, die in einen Bürgerkrieg gemündet seien. | |
Die Ukraine werde versuchen, die Stadt Bachmut im Osten einzukreisen und | |
die Halbinsel Krim anzugreifen. „Höchstwahrscheinlich wird dieses Szenario | |
nicht gut für Russland sein. Also müssen wir uns auf einen harten Krieg | |
vorbereiten“, sagte Prigoschin in einem auf seinem Telegram-Kanal | |
veröffentlichten Interview. „Wir sind in einem solchen Zustand, dass wir | |
Russland verdammt noch mal verlieren könnten – das ist das Hauptproblem … | |
Wir müssen das Kriegsrecht verhängen.“ (rtr) | |
## Nur 55 russische Kriegsdienst-Verweigerer erhielten Asyl | |
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine am 24. Februar | |
2022 bis Ende April dieses Jahres haben 55 männliche russische | |
Staatsangehörige im wehrfähigen Alter Asyl in Deutschland erhalten. Das | |
geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der | |
Linken hervor, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Zuerst | |
hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Mittwoch) darüber berichtet. | |
Insgesamt haben demnach 2.485 männliche russische Staatsangehörige im | |
wehrfähigen Alter einen Antrag auf Asyl in Deutschland gestellt. In 814 | |
Fällen wurden über die Anträge entschieden; 88 davon negativ. In den | |
verbleibenden 671 Fällen kam es zu einer „formellen Verfahrenserledigung“. | |
Als „formelle Verfahrenserledigung“ bezeichnet das Ministerium | |
„Entscheidungen im Dublin-Verfahren“ oder die „Rücknahme des Asylantrags… | |
Als wehrfähig gelten russische Männer im Alter von 18 bis 45 Jahren. | |
Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, sind noch 1.671 Verfahren anhängig. | |
Russische Deserteure und Kriegsdienstverweigerer, die sich nicht an dem | |
völkerrechtswidrigen Angriffskrieg beteiligen wollten, könnten in | |
Deutschland Asyl beantragen, heißt es weiter in der Antwort. Sie erhielten | |
im Regelfall internationalen Schutz. Die Entscheidungspraxis des Bundesamts | |
für Migration und Flüchtlinge sei hierzu nach Kriegsbeginn angepasst | |
worden. | |
Jan Korte, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Linksfraktion im | |
Bundestag, kritisiert die geringe Zahl positiv beschiedener Asylanträge: | |
„Wenn weit über 100.000 Männer im wehrfähigen Alter Russland verlassen und | |
sich Putins Krieg verweigern, aber nur 55 von ihnen in Deutschland | |
offiziell Schutz finden, läuft etwas gewaltig schief“, sagte Korte dem RND. | |
Trotz vollmundiger Ankündigungen tue die Bundesregierung überhaupt nichts, | |
um junge Russen darin zu bestärken, nicht gegen die Ukraine zu kämpfen, | |
bemängelte Korte. „Es ist zynisch, dass die Bundesregierung die Dezimierung | |
von Putins Armee durch Waffenlieferungen betreibt, aber nicht durch | |
Unterstützung von Desertion und Kriegsdienstverweigerung“, sagte der | |
Linken-Politiker. (epd) | |
## Belgorod meldet erneut zahlreiche Drohnenangriffe | |
Nach dem Eindringen bewaffneter Angreifer in die russische Grenzregion | |
Belgorod hat die Regionalregierung erneut „zahlreiche“ Drohnenangriffe | |
gemeldet. Es sei „keine wirklich ruhige Nacht“ gewesen, erklärte Gouverneur | |
Wjatscheslaw Gladkow am Mittwoch im Onlinedienst Telegram. Die Luftabwehr | |
habe „einen Großteil“ der Angriffe abgewehrt. Diese hätten dennoch Schäd… | |
an Fahrzeugen, Häusern und öffentlicher Infrastruktur verursacht, Menschen | |
seien jedoch nicht zu Schaden gekommen. | |
Gouverneur Gladkow zufolge wurden durch die Angriffe mehrere Wohnhäuser, | |
Bürokomplexe und Fahrzeuge beschädigt, der genaue Umfang der Schäden werde | |
noch ermittelt. Zudem sei eine Gas-Pipeline im Distrikt Graiworon | |
beschädigt und ein Feuer ausgelöst worden. | |
Die seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine immer wieder von | |
Angriffen betroffene Region Belgorod war seit Montag Schauplatz massiver | |
Gefechte zwischen aus der Ukraine eingedrungenen Kämpfern und der | |
russischen Armee. Moskau konnte die Angriffe nach eigenen Angaben mit | |
Luftwaffe und Artillerie stoppen. Zwei russische, gegen Präsident Wladimir | |
Putin gerichtete Gruppen hatten sich zu den Angriffen bekannt, die | |
Regierung in Kiew stritt jegliche Beteiligung ab. (afp) | |
## Bischof Gohl: Würde Wehrdienst nicht mehr verweigern | |
Waffenlieferung an die Ukraine sind nach Überzeugung des württembergischen | |
Landesbischofs Ernst-Wilhelm Gohl legitim und auch aus christlicher Sicht | |
gerechtfertigt. Menschen dürften sich nach lutherischer Tradition gegen | |
Ungerechtigkeit verteidigen, denn es könne keinen wirklichen Frieden ohne | |
Gerechtigkeit geben, sagte der evangelische Theologe am Dienstagabend im | |
Ulmer Stadthaus bei einer Diskussionsveranstaltung der Südwest Presse. Für | |
einen Christen bleibe aber als „absolutes Dilemma“, dass Jesus selbst | |
Waffen und Gewalt eindeutig abgelehnt hätte. | |
Die Erfahrungen etwa beim Völkermord in Ruanda oder jetzt im Ukrainekrieg | |
hätten auch bei ihm selbst ein Umdenken bewirkt, sagte der Bischof. | |
Angesichts dieser neuen Erkenntnisse würde er jetzt nicht mehr wie damals | |
als junger Mann den Wehrdienst verweigern, sondern ihn als Sanitäter der | |
Bundeswehr absolvieren. Gohl hatte Zivildienst geleistet und danach eine | |
Zeit lang als Rettungssanitäter gearbeitet. | |
In der Debatte um die Einordnung der Waffenlieferungen beklagte der Bischof | |
ein zunehmendes Schwarz-Weiß-Denken: Wer Waffenlieferungen befürworte, | |
werde vor allem in den sozialen Medien sofort als „Bellizist“ abgestempelt. | |
Dabei sei es wichtig, unterschiedliche Positionen auszuhalten und ins | |
Gespräch zu bringen, weil es keine einfachen Lösungen gebe. Es sei auch | |
eine wichtige Aufgabe der Kirche, verhärtete Positionen aufzubrechen und | |
Gesprächsbereitschaft herzustellen, sagte Gohl. (epd) | |
## Russland und China rücken enger zusammen | |
Russland und China treiben inmitten des Ukrainekriegs den Ausbau ihrer | |
Beziehungen voran. Mit Ministerpräsident Michail Mischustin besuchte am | |
Mittwoch Moskaus bislang ranghöchster politischer Vertreter Peking seit dem | |
Beginn von Russlands Angriff auf die Ukraine im Februar 2022. „Die | |
Beziehungen zwischen Russland und China sind heute auf einem beispiellos | |
hohen Niveau“, sagte er demonstrativ bei einem Treffen mit dem chinesischen | |
Regierungschef Li Qiang. Das Verhältnis sei geprägt von gegenseitigem | |
Respekt und dem Wunsch, gemeinsam auf Herausforderungen zu reagieren, die | |
im Zusammenhang mit „gestiegenen Turbulenzen auf der internationalen Bühne | |
und dem Muster aufsehenerregenden Drucks seitens des kollektiven Westens“ | |
stünden. „Wie unsere chinesischen Freunde sagen: Einigkeit kann Berge | |
versetzen.“ | |
Mischustin und Li unterzeichneten eine Reihe von Grundsatzvereinbarungen, | |
etwa zur Vertiefung des Handels und der Zusammenarbeit im Sport. Russland | |
bekommt zunehmend die Folgen der Sanktionen zu spüren, die der Westen im | |
Zuge des Ukrainekriegs verhängt hat. Die Regierung in Moskau versucht | |
deshalb, verstärkt andere Abnehmer etwa für die wichtigsten Einnahmequellen | |
Öl und Gas zu finden. Sie setzt insbesondere auf die Unterstützung der | |
Volksrepublik. Russland geht davon aus, dass seine Energielieferungen nach | |
China in diesem Jahr voraussichtlich um 40 Prozent steigen werden. Chinas | |
Exporte nach Russland wiederum nahmen zuletzt deutlich zu. Allein im April | |
legten sie nach Angaben der chinesischen Zollbehörden im Vergleich zum | |
Vorjahresmonat um 153 Prozent zu, nachdem sie sich im März mehr als | |
verdoppelt hatten. | |
„China ist willens, mit Russland zusammenzuarbeiten, um die gemeinsame | |
Kooperation zwischen den beiden Ländern umzusetzen, und die Förderung einer | |
pragmatischen Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen kann diese auf eine | |
neue Ebene heben“, sagte Li. Im März hatte Chinas Präsident Xi Jinping | |
seinen Amtskollegen Präsident Wladimir Putin besucht und dabei das | |
freundschaftliche Verhältnis zwischen den beiden Staatschefs betont. Kurz | |
vor Beginn des Ukrainekriegs hatten beide Seiten sich zu einer | |
„grenzenlosen Partnerschaft“ bekannt. Die chinesische Regierung hat | |
Russlands Einmarsch in der Ukraine bislang nicht offen verurteilt. Sie hat | |
sich aber als Vermittler ins Spiel gebracht. (rtr) | |
## London: Zahl russischer Deserteure ist deutlich gestiegen | |
Die Zahl der russischen Deserteure im Krieg gegen die Ukraine hat nach | |
Angaben britischer Geheimdienste zuletzt deutlich zugenommen. Zwischen | |
Januar und Mai hätten russische Militärgerichte insgesamt 1053 Fälle von | |
Fahnenflucht behandelt, teilte das britische Verteidigungsministerium am | |
Mittwoch unter Berufung auf Recherchen unabhängiger russischer Journalisten | |
mit. Das sei mehr als im Gesamtjahr 2022. Gerichtsakten würden darauf | |
hinweisen, dass die meisten Deserteure zu Bewährungsstrafen verurteilt | |
würden, um sie erneut im Krieg einsetzen zu können. | |
„Das russische Militär hat seit Beginn der Operationen in der Ukraine Mühe, | |
Disziplin in den eigenen Reihen durchzusetzen, aber diese Probleme haben | |
sich höchstwahrscheinlich seit der erzwungenen Mobilmachung von Reservisten | |
im Oktober 2022 verschlimmert“, hieß es in London. „Die russischen | |
Bemühungen zur Verbesserung der Disziplin konzentrierten sich darauf, an | |
Fahnenflüchtigen ein Exempel zu statuieren und patriotischen Eifer zu | |
fördern, statt sich mit den Grundursachen der Ernüchterung der Soldaten zu | |
befassen.“ (dpa) | |
## Luftwaffen-Inspekteur: Beteiligung an Kampfjet-Koalition möglich | |
Der Inspekteur der Luftwaffe hält einen deutschen Beitrag zur ukrainischen | |
[1][Kampfjet-Koalition] für möglich, obwohl Deutschland nicht über die von | |
Kyjiw bevorzugten Maschinen verfügt. „Nationen, die keine F-16 haben, | |
können hier eher am Rande unterstützen wie bei Infrastruktur oder auch | |
Ausbildung“, sagte Luftwaffen-Inspekteur Ingo Gerhartz dem Berliner | |
Tagesspiegel vom Mittwoch. Gerhartz wies darauf hin, dass Flugzeuge | |
innerhalb der Nato interoperabel nutzbar seien – die Bewaffnung eines | |
deutschen Eurofighters könne also problemlos auf eine F-16 für die Ukraine | |
übertragen werden. | |
Gerhartz bezeichnete es als „eine politische Entscheidung“, inwiefern sich | |
Deutschland an der „Kampfjet-Koalition“ beteiligen will, die am Rande des | |
G-7-Gipfeltreffens in Japan öffentlich bekannt geworden war. „Nicht zuletzt | |
aufgrund der schnellen Verfügbarkeit setzt die Ukraine nun auf die F-16 zur | |
besseren Unterstützung ihrer Landstreitkräfte“, sagte der Inspekteur der | |
Luftwaffe. „Viele Länder haben ihre Maschinen gerade erst frisch | |
ausgemustert und könnten sie der Ukraine zeitnah liefern.“ | |
Die Kampfjet-Koalition für die Ukraine nimmt langsam Gestalt an: Polen, die | |
Niederlande und zwei weitere EU-Länder wollen ukrainische Piloten ausbilden | |
und könnten in einem zweiten Schritt Kampfflugzeuge an Kyjiw liefern, wie | |
die Verteidigungsminister dieser Länder am Dienstag in Brüssel bestätigten | |
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) lässt noch prüfen, wie | |
Deutschland die Allianz unterstützen kann. Der deutsche Beitrag sei aber | |
„nicht maßgeblich, weil wir einfach keine F-16-Flugzeuge haben und auch bei | |
der Pilotenausbildung mutmaßlich nicht besonders viel helfen könnten“, | |
betonte er in Brüssel. Unterstützung wäre etwa logistisch oder finanziell | |
denkbar. (afp) | |
## Russische Behörden heben Alarmzustand in Belgorod auf | |
Die Behörden der Region Belgorod haben den unter Verweis auf Kämpfe | |
verhängten Alarmzustand wieder aufgehoben. Der rechtliche Zustand einer | |
„Anti-Terror-Operation“ sei beendet, teilte Gebietsgouverneur Wjatscheslaw | |
Gladkow beim Online-Dienst Telegram mit. | |
Später bestätigte Gladkow Berichte über eine Explosion in Belgorod am | |
Dienstagabend. Nach seiner Darstellung wurde von einer Drohne ein | |
Sprengsatz auf die Fahrbahn abgeworfen. Dabei sei ein Auto beschädigt | |
worden, schrieb der Gouverneur und veröffentlichte ein Foto von einem | |
Fahrzeug mit Dellen und Rissen in der Frontscheibe. Nach vorläufigen | |
Angaben sei niemand verletzt worden. | |
Nach russischer Darstellung wurde im Gebiet Belgorod seit Montag gegen | |
Dutzende „Vertreter ukrainischer Militärverbände“ gekämpft. Die Ukraine | |
wies zurück, etwas mit Angriffen zu tun zu haben. In Kyjiw wurde darauf | |
hingewiesen, dass sich aus russischen Staatsbürgern bestehende | |
[2][Freiwilligenkorps] zu den Angriffen bekannt hätten. (dpa) | |
## Russland: Militärjet wollte US-Bomber abfangen | |
Russland berichtete am Dienstag von einem Zwischenfall, bei dem ein | |
Militärjet zum Abfangen zweier US-Bomber für den Fall eines Grenzübertritts | |
losgeschickt worden sei. Das Pentagon sprach von einer seit langem | |
geplanten Übung in Europa. Die Interaktion mit der Besatzung des russischen | |
Flugzeugs sei „sicher und professionell“ gewesen, sagte ein Sprecher des | |
US-Verteidigungsministeriums. | |
Der russische Abfangjäger des Typs Su-27 startete nach Militärangaben, | |
nachdem sich zwei ausländische Flugzeuge dem russischen Flugraum über dem | |
Baltikum genähert hätten, wie die Nachrichtenagenturen Itar-Tass und | |
Interfax berichteten. Sie seien als US-amerikanische Überschall-Bomber des | |
Typs B-1B identifiziert worden. Die Maschinen hätten sich anschließend | |
wieder vom russischen Luftraum entfernt. (dpa) | |
## EU-Militärhilfe für Ukraine: 220.000 Geschosse geliefert | |
Die ukrainischen Streitkräfte haben über die neue EU-Initiative für | |
Munitionslieferungen bereits etwa 220.000 Artilleriegeschosse und | |
Mörsergranaten erhalten. Das teilte eine Sprecherin des | |
EU-Außenbeauftragten Josep Borrell nach einem Treffen der | |
Verteidigungsminister in Brüssel mit. Zudem wurden ihren Angaben zufolge | |
rund 1.300 Raketen geliefert, darunter Panzerabwehrraketen, | |
Seezielflugkörper und Flugabwehrraketen. | |
Die EU-Staaten hatten der Ukraine im März versprochen, innerhalb von zwölf | |
Monaten eine Million neue Artilleriegeschosse und Raketen für den | |
Abwehrkrieg gegen Russland bereitzustellen. Sie sollen aus den Beständen | |
der Mitgliedstaaten, künftig aber auch über neue gemeinsame | |
Beschaffungsprojekte organisiert werden. (dpa) | |
## Selenski plant mit mehr Marineinfanteristen | |
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski will die Marineinfanterie des | |
Landes ausbauen. Mit der Bildung eines Marieninfanterie-Korps sollen zu | |
bestehenden Einheiten neue Brigaden hinzukommen, sagte Selenski in seiner | |
abendlichen Videoansprache am Dienstag. „Und wir werden sie mit modernen | |
Waffen und Ausrüstung ausstatten“, ergänzte er. Selenski hatte zuvor | |
ukrainische Marineinfanteristen an der Front besucht. | |
Offiziellen Angaben zufolge war Selenski beim Frontbesuch am Dienstag in | |
der Region zwischen den Ortschaften Wuhledar und Marjinka unterwegs. Beide | |
Orte gelten als Brennpunkte des Kriegs und sind schwer umkämpft. (dpa) | |
24 May 2023 | |
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