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# taz.de -- Kommentar Rückzug Kofi Annan: Er hat getan, was er konnte
> Wenn überhaupt, hätte Annan es schaffen können, im Syrienkonflikt einen
> Waffenstillstand herbeizuführen. Dass das nicht gelungen ist, ist nicht
> der Grund für sein Scheitern.
Bild: Abgang eines ganz Großen: Kofi Annan.
Kofi Annan mag wegen seines zurückhaltenden Auftretens manchen
BeobachterInnen als Weichling erscheinen. Doch das täuscht. Der 74-jährige
Ghanaer ist ein sehr hartnäckiger Mann, der ein einmal begonnenes Vorhaben
nicht leichtfertig oder vorschnell aufsteckt.
Das hat er in seinen zehn Jahren als UNO-Generalsekretär bis 2006 im
Irakkonflikt und in vielen anderen schwierigen Situationen häufig genug
bewiesen. Es ist daher ein besonders schrilles Alarmzeichen, wenn Annan
jetzt sein Amt als gemeinsamer Syrienbeauftragter von UNO und Arabischer
Liga zurückgibt.
Als er im Februar diese schon damals vielen Beobachtern als aussichtslos
erscheinende Mission übernahm, gab es keine besseren Möglichkeiten. Annan
genoss bei fast allen politischen Akteuren in der Konfliktregion des Nahen
und Mittleren Ostens großes Ansehen und Vertrauen.
Wenn überhaupt, dann hätte er es schaffen können, im Syrienkonflikt einen
Waffenstillstand und dann vielleicht auch eine politische Lösung
herbeizuführen. Dass das nicht gelungen ist, ist nicht sein Scheitern,
sondern die Verantwortung vor allem der drei Vetomächte im
UNO-Sicherheitsrat, Russland, China und USA. Ihre rhetorische Unterstützung
für Annans Friedenspläne war immer unehrlich.
Moskau und Peking versagten Annan den für die Durchsetzung der
Friedenspläne erforderlichen Druck auf das Assad-Regime. Washington
rüstet(e) gemeinsam mit Saudi-Arabien und anderen sunnitischen arabischen
Staaten die bewaffnete Opposition in Syrien auf und unterminiert(e) damit
Annans wichtigste Forderung nach Einstellung aller Kampfhandlungen.
Wenn die wichtigsten Weltmächte einen lokalen oder regionalen Konflikt für
ihren geopolitischen Machtpoker instrumentalisieren, hat auch der
hartnäckigste und erfahrenste Vermittler keine Chance. Mit Annans Rücktritt
gibt es auch für die allerletzten Hoffnung auf ein baldiges Ende des
Blutvergießens in Syrien nicht einmal mehr einen Strohhalm.
2 Aug 2012
## AUTOREN
Andreas Zumach
## TAGS
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