# taz.de -- Wirtschaftssanktionen gegen Syrien wirken: Zeichen gegen das Blutve… | |
> Während in Aleppo weiter gekämpft wird, verabschiedet die UN eine | |
> Resolution gegen die Gewalt. Das Regime bittet Russland um finanzielle | |
> Hilfe. Die Nachrichtenagentur Reuters wird gehackt. | |
Bild: Protest gegen das Regime in Damaskus. Das Foto wurde Reuters von Dritten … | |
NEW YORK/BEIRUT dapd/dpa | Die syrische Regierung steht wirtschaftlich | |
offenbar mit dem Rücken zur Wand: Präsident Baschar Assad habe Russland um | |
finanzielle Hilfe und Treibstofflieferungen gebeten, wie der | |
stellvertretende syrische Ministerpräsident Kadri Dschamil am Freitagabend | |
nach Gesprächen in Moskau sagte. Während die UN-Vollversammlung in New York | |
mit überwältigender Mehrheit die anhaltende Gewalt in Syrien in einer | |
Resolution verurteilte, zeigen die Wirtschaftssanktionen der EU und der USA | |
offenbar Wirkung. Beobachter gehen davon aus, dass Syrien seine geschätzten | |
Währungsreserven in Höhe von 17 Milliarden Dollar bald aufgebraucht hat. | |
Die UN-Vollversammlung setzte derweil mit ihrer Resolution ein Zeichen | |
gegen das Blutvergießen in Syrien und das „Unvermögen des | |
UN-Sicherheitsrats“. In einer nicht bindenden Erklärung warfen die | |
Mitgliedstaaten dem höchsten UN-Gremium vor, bislang nichts gegen die | |
Eskalation der Gewalt erreicht zu haben. | |
Die Regierung in Damaskus wurde in der Resolution unter anderem aufgerufen, | |
Chemie- und Biowaffenbestände unter Verschluss. Verurteilt wurden zudem | |
Angriffe syrischer Truppen, Milizen und Geheimdienstler auf Kinder im Alter | |
von bis zu neun Jahren sowie der zunehmende Einsatz schwerer Waffen wie | |
Panzer und Helikopter. | |
Die Resolution wurde von 133 der 193 UN-Mitgliedsstaaten angenommen. Zwölf | |
Länder, darunter Russland und China, sprachen sich dagegen aus, 31 | |
enthielten sich. Die von arabischen Staaten eingebrachte Resolution hatte | |
ursprünglich eine Rücktrittsforderung an Assad sowie einen Aufruf zu | |
Sanktionen gegen Damaskus enthalten. Die beiden zentralen Punkte wurden | |
jedoch nach Bedenken Moskaus und Pekings fallen gelassen. | |
Am Samstag haben die Aufständischen in der nördlichen syrischen Metropole | |
Aleppo das Rundfunkgebäude angegriffen. Ihre Attacke sei allerdings | |
abgewehrt worden, erklärte ein örtlicher Rebellenkommandeur. | |
Die Nachrichtenagentur Reuters ist nach eigenen Angaben Ziel eines | |
Hackerangriffs geworden. Im Blog-Bereich von Reuters.com seien mehreren | |
Reuters-Journalisten gefälschte Einträge untergeschoben worden, unter | |
anderem zu einem erfundenen Interview mit einem syrischen Rebellenführer. | |
Das teilte Thomson Reuters am Freitag über den Kurznachrichtendienst | |
Twitter mit und berichtete darüber am Samstag auch im eigenen | |
Nachrichtendienst. | |
In dem Beitrag wurde der Kommandeur der oppositionellen Freien Syrischen | |
Armee, Oberst Riad al-Asaad, mit den Worten zitiert, seine Truppen würden | |
sich aus dem nordsyrischen Aleppo zurückziehen. Dort liefern sich Militär | |
und Aufständische seit Tagen heftige Kämpfe. Die Agentur erklärte, sie habe | |
ein solches Interview nie geführt, der Eintrag sei gelöscht worden. Wer | |
hinter dem Hackerangriff stecke, sei unklar, hieß es in der Meldung. Die | |
Plattform mit den Blogs sei am Freitag vorerst vom Netz genommen worden. | |
4 Aug 2012 | |
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