| # taz.de -- Annans Rücktritt als Syrien-Beauftragter: Bedauern von allen Seiten | |
| > China und Russland bedauern den Rücktritt Kofi Annans als Sondergesandter | |
| > der UN für Syrien. Die USA warfen daraufhin den beiden Ländern vor, | |
| > verantwortlich für Annans Rücktritt zu sein. | |
| Bild: Er habe nicht die Unterstützung bekommen die er brauchte, sagt Kofi Anna… | |
| NEW YORK/GENF/DAMASKUS dpa/afp | China hat mit „Bedauern“ auf den Rücktritt | |
| des internationalen Syrien-Sondergesandten Kofi Annan reagiert. Annan habe | |
| eine schwierige Aufgabe wahrgenommen, Peking „respektiere“ seine | |
| Entscheidung, das Amt zum Ende des Monats niederzulegen, erklärte ein | |
| Sprecher des chinesischen Außenministeriums am Freitag. China werde sich | |
| weiter für eine politische Lösung des Syrien-Konflikts einsetzen und wolle, | |
| dass die Vereinten Nationen dabei eine „wichtige Rolle“ spielten,sagte der | |
| Sprecher. | |
| Auch Russlands UN-Botschafter Witali Tschurkin bedauerte den Rückzug | |
| Annans. Sein Land hoffe, „dass Kofi Annan im verbleibenden Monat trotz | |
| schwerer Bedingungen noch Erfolge erzielen kann“. | |
| Annan hatte am Donnerstag seinen Rücktritt angekündigt und beklagt, er habe | |
| „nicht alle Unterstützung bekommen, die der Fall verdient“. So kritisierte | |
| er eine „fehlende Einmütigkeit im Sicherheitsrat“ und „ständige | |
| Schuldzuweisungen“ im wichtigsten Gremium der UNO. Diese hätten seine | |
| Versuche behindert, seinen Sechs-Punkte-Plan zur Beilegung des Konflikts in | |
| Syrien umzusetzen. | |
| Die USA warfen daraufhin den UN-Vetomächten China und Russland vor, für | |
| Annans Rücktritt verantwortlich zu sein. China hat gemeinsam mit Russland | |
| drei Mal Resolutionen des UN-Sicherheitsrates blockiert, mit denen der | |
| Druck auf Syriens Staatschef Baschar al-Assad hätte erhöht werden sollen. | |
| Bundesaußenminister Guido Westerwelle betonte, es sei „höchste Zeit“, dass | |
| Russland und China dem Assad-Regime ihre schützende Hand entzögen. | |
| Die Regierung in Damaskus reagierte ebenfalls mit „Bedauern“ auf Annans | |
| Rückzug. Zugleich warf die syrische Führung ihren Kritikern im | |
| Sicherheitsrat vor, sie wollten die Stabilität Syriens erschüttern. Mit der | |
| Unterstützung und Bewaffnung „terroristischer Gruppen“ hätten diese Staat… | |
| dazu beigetragen, dass die Gewalt im Land anhalte. | |
| Auch ein Vertreter des oppositionellen Syrischen Nationalrates bedauerte | |
| den Rücktritt Annans. „Er wusste, dass all seine Bemühungen vergeblich | |
| waren, und deshalb trat er zurück“, sagte Nadschi Tajjara, ein Mitglied des | |
| Exil-Dachverbands syrischer Oppositioneller. Die Lage in Syrien sei in eine | |
| kritische Phase getreten, fügte er hinzu. | |
| ## Die Suche nach einem Nachfolger hat begonnen | |
| Annans Nachfolger an der UN-Spitze, Ban Ki Moon, sagte, er sei Annan zu | |
| höchstem Dank verpflichtet für den selbstlosen Einsatz, sein herausragendes | |
| diplomatisches Geschick und das Ansehen, das er in das „schwierigste und | |
| wahrscheinlich undankbarste aller Ämter“ mitgebracht habe. Die Suche nach | |
| einem Nachfolger, der Annans Bemühen um einen Frieden in Syrien fortsetzen | |
| soll, habe im Einvernehmen mit der Arabischen Liga bereits begonnen. | |
| Die 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen wollen an diesem Freitag in | |
| der Vollversammlung über einen Text abstimmen, der Assads Blutbad am | |
| eigenen Volk scharf verurteilt. Im Sicherheitsrat, dem einflussreichsten | |
| Gremium der Vereinten Nationen, waren entsprechende Resolutionen stets am | |
| Widerstand der Russen und Chinesen gescheitert. | |
| 3 Aug 2012 | |
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