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# taz.de -- UN-Klimakonferenz: Demonstrant*innen durchbrechen Türen
> Am Dienstagabend brachen Protestierende die Eingangstüren des
> Austragungsortes der UN-Klimakonferenz auf. Danach zogen sie wieder vom
> Gelände.
Bild: Kurzzeitig auch im Tagungsort: Protest auf der COP30 in Belem am 11. Nove…
Demonstrierende verschafften sich am Dienstagabend Zugang zur Vorhalle der
UN-Klimakonferenz im brasilianschen Belém. Sie brachen die verschlossenen
Eingangstüren auf, wurden jedoch vom UN-Sicherheitspersonal gestoppt. Mit
Schildern, auf denen „Unsere Wälder stehen nicht zum Verkauf“ stand,
protestierten sie gegen die Klimapolitik. Schließlich drängten
Sicherheitskräfte die Protestierenden zurück und verbarrikadierten den
Eingang mit Tischen. Konferenzteilnehmer*innen beobachteten das
Geschehen von der anderen Seite der Sicherheitsschleuse aus.
Der Protestzug zog daraufhin singend vom Gelände. Einer der
Demonstrant*innen sagte der taz, er sei Mitglied der Studierendengruppe
Coletivo Juntos, die der sozialistischen Partei PSOL nahesteht. „Wir müssen
radikal sein, weil Lula versucht, sich als Klimaschützer darzustellen, aber
im Amazonas nach Öl bohren lässt“, begründete er die Aktion.
Instagram-Videos der Gruppe zeigen, wie Studierende und andere
Teilnehmer*innen in indigener Kleidung gemeinsam in die Vorhalle
eindrangen.
Laut der Nachrichtenagentur Reuters berichtete ein
UN-Sicherheitsmitarbeiter, er sei am Kopf von einer Trommel getroffen
worden, die einer der Demonstrierenden geworfen haben soll. Der BBC zufolge
melden die UN zwei leicht Verletzte.
Auf den UN-Klimakonferenzen wird üblicherweise nur an dafür vorgesehenen
Orten protestiert. Das brasilianische Militär und die Polizei zeigen um das
Konferenzgelände herum starke Präsenz, unter anderem mit einem Panzer an
einem der Zugänge. In den Konferenzhallen selbst sind aber die UN für
Sicherheit zuständig.
Als die Sicherheitskräfte die Lage schließlich wieder im Griff hatten,
wurde das Gelände vollständig evakuiert und abgeriegelt. Etliche
Reinigungskräfte saßen am Abend draußen vor den Toren. Normalerweise ist
die bewachte Zeltstadt auch über Nacht geöffnet, da sich die Verhandlungen
teils in die Länge ziehen und Journalisten aus allen Zeitzonen aus dem
Pressezentrum berichten.
Am späten Abend (Ortszeit) hatte sich die Lage wieder beruhigt. Die Zugänge
zum COP-Gelände blieben verschlossen, davor bauten sich maskierte Soldaten
und andere Sicherheitskräfte auf. Mehrere Polizeiwagen standen mit
Blaulicht vor den Toren. Auf dem Gelände selbst liegt die
Sicherheitsverantwortung bei der UN-Polizei.
Erstmals seit Jahren findet die UN-Klimakonferenz wieder in einem
demokratischen Rechtsstaat statt, nicht wie zuletzt in autoritär regierten
Ländern wie Aserbaidschan, den Vereinigten Arabischen Emiraten oder
Ägypten. Deren repressive Sicherheitsbehörden hatten Demonstrationen und
Kundgebungen von Klimaaktivisten rigoros untersagt und nur auf dem
abgeschotteten COP-Gelände selbst geduldet. (mit dpa)
12 Nov 2025
## AUTOREN
Annika Reiß
Jonas Waack
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Weltklimakonferenz
Indigene
Brasilien
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