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# taz.de -- Klimarisiko-Index 2024: Vom Klimawandel angeheizte Tropenstürme ve…
> Zwei Karibikinseln liegen auf dem Klimarisiko-Index vorn, der bei der
> Klimakonferenz vorgestellt wurde. Die Erderhitzung setzt sie immer
> größeren Gefahren aus.
Bild: Land unter: geflutete Straße in Navotas auf den Philippinen nach dem Tai…
Die karibischen Inselstaaten Granada und St. Vincent und die Grenadinen
wurden 2024 am härtesten von Naturkatastrophen getroffen, die vom
Klimawandel verschärft worden sein könnten. Das geht aus dem
[1][Klimarisiko-Index hervor, den die NGO Germanwatch] am Dienstag auf der
UN-Klimakonferenz in Belém vorstellte.
Die beiden Karibikstaaten führen die Liste an, weil der [2][Hurrikan
"Beryl"] im Sommer vergangenen Jahres große Teile der beiden Länder
aufgrund der hohen Windgeschwindigkeiten und schwerer Überflutungen
zerstörte oder beschädigte. Eine Schnellstudie nach anerkannten
wissenschaftlichen Methoden stellte fest, dass "Beryl" bis zu 30 Prozent
intensiver wurde, [3][weil sich die Erde und damit auch die Ozeane
erhitzen].
Der Klimarisiko-Index bildet aber mithilfe von Daten des Internationalen
Währungsfonds, der Weltbank und einer Katastrophen-Datenbank alle
Extremwetterereignisse ab, unabhängig davon, ob sie nachweislich vom
Klimawandel verschärft wurden oder nicht.
Der Index soll als Warnung für die betroffenen Länder und Regionen dienen,
weil die untersuchten Wetterextreme weltweit durch den Klimawandel heftiger
werden und teilweise häufiger auftreten. Untersucht wird, welchen
wirtschaftlichen Schaden Naturkatastrophen ausgelöst haben und wie viele
Menschen im jeweiligen Land infolge des Desasters gestorben sind.
## Philippinische Bauern-Vertreterin berichtet von Zerstörung
„Die Klimakrise ist bereits gelebte Realität“, sagte Laura Schäfer, die d…
Bericht mitverfasst hat. Die Naturkatastrophen seien ein klares Signal
dafür, dass die Lücke zwischen dem versprochenen und dem nötigen
Klimaschutz geschlossen werden müsse, appellierte sie an die
Verhandler*innen auf der Klimakonferenz.
Esther Penunia, die eine philippinische Bäuer*innen-Vereinigung leitet,
berichtete von schweren Schäden, die zwei Taifune kurz nacheinander [4][vor
wenigen Wochen in Südostasien] anrichteten. „Als der erste Taifun kam,
hätte man den Reis schon ernten können. Die Zerstörung der Ernte hat auch
das Einkommen der Bauern vernichtet“, sagte sie. Die Philippinen stehen im
Klimarisiko-Index an siebter Stelle.
Penunia forderte mehr Geld für Anpassung an die Erderhitzung von den
reichen Staaten. „Wir müssen uns erholen können“, sagte sie. Es brauche
Dämme, gesäuberte Flüsse und vielfältigere Getreidesorten, um die Folgen
des Klimawandels abfedern zu können. Auf der UN-Klimakonferenz wird derzeit
auch darüber verhandelt, wie Gelder für Anpassung mobilisiert werden können
und wer dafür zahlen muss.
## In allen demokratischen Parteien Klima-Unmut
In einem analog aufgestellten Index über die vergangenen 30 Jahre landet
Deutschland auf dem 29. Platz der am härtesten getroffenen Staaten. „In der
Öffentlichkeit wird bisher unzureichend wahrgenommen, [5][wie viele
Todesopfer massive Hitzewellen oft fordern]“, sagte David Eckstein,
Co-Autor des Index. „Hierzulande hatten wir vor allem in den Sommern 2003,
2022 und 2023 insgesamt fast 24.000 Todesopfer aufgrund der Hitze zu
verzeichnen. Diese sogenannte Übersterblichkeit sehen wir auch in den
anderen europäischen Ländern, die im Index weit oben stehen.“ Viele
Todesopfer forderten zudem [6][die Flutkatastrophen im Westen Deutschlands
im Jahr 2021], erklärte Eckstein.
Bei einer Veranstaltung am Rande der Klimakonferenz versuchte Christina
Figueres, von 2010 bis 2016 Klima-Chefin der UN, die großen Fortschritte im
Klimaschutz deutlich zu machen. „Wir liegen hinter dem zurück, was die
Wissenschaft uns sagt. Aber wir sind dem weit voraus, was wir vor zehn
Jahren für möglich gehalten haben“, sagte sie.
Eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Newsletterdienstes Table.Briefings hatte
am Dienstag ergeben, dass eine bedeutende Zahl von Unterstützer*innen aller
demokratischen Parteien findet, dass die Bundesregierung zu wenig gegen
Klimaschutz unternimmt. Nur bei der Union war ein etwas größerer Teil der
Befragten der Meinung, die Regierung tue genug.
Das deckt sich [7][mit] [8][verschiedenen] [9][Studien], die herausfanden,
dass weltweit etwa 80 bis 89 Prozent der Menschen mehr Klimaschutz von
ihrer jeweiligen Regierung erwarten. „Aber was wir noch nicht tun“, sagte
Figueres, „ist so zu leben, wie wir wissen, dass wir es tun sollten.“
12 Nov 2025
## LINKS
[1] https://www.germanwatch.org/de/cri
[2] /Hurrikan-verwuestet-Karibkinsel/!6021444
[3] /Hurrikans-in-den-USA/!6038606
[4] /Philippinen-erwarten-Fung-wong/!6128235
[5] /Extremhitze-in-europaeischen-Staedten/!6110468
[6] /Flutkatastrophe-in-Deutschland/!t5787404
[7] https://www.aeaweb.org/articles?id=10.1257/aer.20230501&&from=f
[8] https://climatecommunication.yale.edu/publications/international-public-opi…
[9] https://www.nature.com/articles/s41558-024-01925-3
## AUTOREN
Jonas Waack
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Schwerpunkt Klimawandel
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