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# taz.de -- Memoiren von Epstein-Opfer Giuffre: Viel Dreck und ein paar Namen
> In dem postum erschienen Buch „Nobody's Girl“ belastet Virginia Giuffre
> wenige einflussreiche Männer schwer. Viele Ungeheuerlichkeiten nahm sie
> wohl mit ins Grab.
Bild: Virginia Robert Guiffre am 22. März 2018, sie hält ein Foto in den Hän…
Mit Spannung war das Buch des Epstein-Opfers Virginia Giuffre erwartet
worden. Leider weniger aus Interesse für die Autorin, die sich 2025 [1][mit
41 Jahren das Leben nahm] und die schon seit ihrer Kindheit sexualisierte
Gewalt erlitten hatte, durch den Vater und viele andere. [2][Giuffre],
geborene Roberts, war vor allem das bekannteste Opfer des Sexhandelrings,
den der [3][US-Milliardär Jeffrey Epstein] und seine Gehilfin Ghislaine
Maxwell betrieben.
Viele erhofften sich von dem postum unter dem Titel „Nobody’s Girl“
erschienenen Memoire spektakuläre Enthüllungen: Über prominente Kunden,
deren Namen man bisher noch nicht kannte, endgültig Überführendes über
Prinz Andrew – oder sogar über US-Präsident Trump, der wegen seiner
Freundschaft zu Epstein unter Druck steht?
In dieser Hinsicht liefert [4][„Nobody’s Girl“] kaum Neues. Nur wenige
derer, die Giuffre in ihrer Zeit als Sexklavin des Duos „bedienen“ musste,
nennt sie beim Namen: Den französischen Modelagenten Jean-Luc Brunel, den
MIT-Wissenschaftler Marvin Minsky oder eben Prinz Andrew, mit dem sie laut
ihren Angaben drei Mal Sex hatte, was der Royal vehement bestritt, an
Giuffre aber dennoch eine hohe außergerichtliche Zahlung leistete – Giuffre
schildert, dass Andrew Privatermittler anwies, „Dreck“ ausfindig zu machen,
um sie zu diskreditieren.
## Sie heißen nur „Milliardär“ oder „Premierminister“
Andere Kunden Epsteins nennt die später nach Australien ausgewanderte
Mutter dreier Kinder, die der Öffentlichkeit als unermüdliche Anklägerin
bekannt wurde, nicht beim Namen. Sie heißen im Buch nur „Milliardär“ oder
„der Premierminister“. Letzteren musste sie zweimal treffen, er
vergewaltigte sie offenbar sadistisch, schlug und würgte sie bis zur
Bewusstlosigkeit.
Zahlreiche Medien haben sich inzwischen auf die Spur dieses Prominenten
gesetzt. Nach [5][Angaben der <i>New York Post</i>] soll es sich um einen
ehemaligen israelischen Premierminister handeln, den Giuffre im Prozess
gegen Epstein namentlich nannte, was dessen Anwälte aber nachhaltig
unterbanden. Virginia Giuffre nahm wohl viele Ungeheuerlichkeiten mit ins
Grab – und wohl auch die Hoffnung auf umfassende Aufarbeitung des
Menschenhändlerrings von Epstein und Maxwell.
Letztere scheint sich in letzter Zeit kooperativ zu zeigen und wurde von
Trump kürzlich in eine Haftanstalt mit geringerer Sicherheitsstufe verlegt;
durch ihr Wissen verfügt die Sexualverbrecherin, die sich, anders als ihr
Kompagnon Epstein, der Verantwortung nicht durch Suizid entzogen hat, über
die Macht, Karrieren zu beenden. Virginia Giuffre hat mit ihrem Buch einen
wichtigen Beitrag dazu geleistet, diesen perfiden Sexhändlerring im
Bewusstsein der Öffentlichkeit zu halten.
31 Oct 2025
## LINKS
[1] /Mutmasslicher-Freitod-von-Epstein-Opfer/!6084890
[2] /Mutmasslicher-Freitod-von-Epstein-Opfer/!6084890
[3] /Epstein-Affaere/!6099072
[4] /Memoiren-von-Virginia-Robierts-Giuffre/!6122062
[5] https://nypost.com/2025/10/18/us-news/virginia-giuffre-was-left-bloodied-an…
## AUTOREN
Nina Apin
## TAGS
Jeffrey Epstein
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