| # taz.de -- Fahrdienst für behinderte Schüler: Schluss mit dem Bezirkswirrwarr | |
| > Der Berliner Senat will Vorschriften für die Beförderung behinderter | |
| > Kinder vereinheitlichen: Künftig ist das Schulamt auch in den Ferien | |
| > zuständig. | |
| Bild: Natürlich haben behinderte Kinder ein Recht auf Schulbesuch – aber wie… | |
| Berlin taz | Mit dem Schulbesuch behinderter Kinder gibt es immer wieder | |
| Probleme: Mal fehlt es an geeigneten Schulen in Wohnortnähe, mal werden zu | |
| wenig Schulhelfer-Stunden bewilligt oder es gibt Probleme beim Transport. | |
| Zumindest für letzteres soll es bald eine Lösung geben: Der Senat will die | |
| Schulwegbegleitung von Schüler*innen mit Behinderung vereinheitlichen | |
| und so das aktuelle Bezirkswirrwarr beenden. | |
| Dafür werde derzeit in Abstimmung mit den Bezirken eine | |
| Ausführungsvorschrift erarbeitet, die ab 1. Januar 2026 in Kraft treten | |
| soll, spätestens aber zum kommenden Schuljahr, erklärte Torsten Kühne | |
| (CDU), Staatssekretär in der Bildungsverwaltung, auf Anfrage der Sprecherin | |
| der Grünen-Fraktion für Bildung, Marianne Burkert-Eulitz. Diese zeigte sich | |
| gegenüber der taz am Montag erfreut. Es sei an der Zeit, „dass endlich | |
| etwas passiert und die Verfahrensunklarheiten nicht weiter auf dem Rücken | |
| der betroffenen Kinder und ihrer Familie ausgetragen werden“, erklärte sie | |
| auf Anfrage. | |
| Eltern von behinderten Kindern, die den Schulweg nicht alleine bewältigen | |
| können, können beim Schulamt ihres Bezirks einen Antrag auf Beförderung | |
| stellen. Allerdings gibt es immer wieder Einzelfälle, in denen Schulämter | |
| dies nicht genehmigen, etwa weil ein Elternteil nicht oder nur wenige | |
| Stunden arbeitet oder die Schule angeblich zu weit weg ist. | |
| [1][Manche Bezirke bezahlen den Transport auch nicht (mehr) in den Ferien], | |
| sodass die Kinder nicht in die Ferienbetreuung gehen und Eltern | |
| entsprechend entlastet werden können. Burkert-Eulitz erklärte dazu: „Die | |
| Verantwortung liegt nicht allein bei den Bezirken, denn diese sind nur auf | |
| die Idee der Einsparungen gekommen, weil das finanzielle Budget für die | |
| Transportkosten gedeckelt ist. Hier muss der Rot-Schwarze Senat | |
| nachsteuern, denn sonst verschieben sich Kostensteigerungen auf andere | |
| bezirkliche Bereiche.“ | |
| Ob die Kostenfrage ebenfalls neu geregelt wird, geht aus der Anfrage nicht | |
| hervor. Aber immerhin ist nun klar, dass auch in den Ferien ein Transport | |
| gewährleistet wird. „Es ist beabsichtigt, diese in der Praxis teilweise | |
| bestehenden Unterschiede zu beenden, sodass die Beförderung von | |
| Schülerinnen und Schülern durchgängig, also auch in den Ferien, Aufgabe des | |
| Schulamtes ist“, schreibt der Staatssekretär in seiner Antwort. Alle | |
| Erziehungsberechtigten, die einen Antrag auf Fahrdienst gestellt haben, | |
| würden rechtzeitig über die Neuregelung informiert. | |
| Was bleibt wie bisher, ist, dass die Eltern einen Antrag stellen müssen mit | |
| Nachweis, dass sie nicht selbst den Transport ihres Kindes zur Schule | |
| übernehmen können, beziehungsweise dies nicht für sie zumutbar ist. „Eine | |
| nicht ausgeübte Berufstätigkeit allein ist kein Grund für eine Ablehnung; | |
| eine (z. B. nur wenige Stunden) ausgeübte Berufstätigkeit allerdings ebenso | |
| wenig allein ein Grund für eine Bewilligung. Entscheidend ist, ob die | |
| Erziehungsberechtigten tatsächlich (zeitlich, gesundheitlich und | |
| mobilitätsmäßig) in der Lage sind, die Beförderung wahrzunehmen“, heißt … | |
| in der Antwort der Verwaltung. | |
| 27 Oct 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Susanne Memarnia | |
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