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# taz.de -- Ehemaliger Flughafen Tegel: Zukunftsprojekt droht zu scheitern
> Nein, die Bundeswehr ist nicht schuld. Dass es mit der Urban Tech
> Republic und dem Schumacher Quartier nicht vorangeht, liegt an der
> Berliner Politik.
Bild: Das Terminal A wird erst 2035 fertig
Es war ein symbolischer Moment. Ein dreiviertel Jahr nach dem Ende des
Flugbetriebs hat die Tegel Projekt GmbH im August 2021 die Zuständigkeit
für den ehemaligen Flughafen Tegel übernommen. Die Pläne, an denen schon
Jahre zuvor gearbeitet wurde, schienen endlich in die Umsetzung zu kommen.
5.000 Wohnungen in Holzbauweise im geplanten [1][Schumacher Quartier] und
eine [2][Urban Tech Republic] sollten Tegel zu einem Leuchtturm für die
Berliner Stadtentwicklung machen – ähnlich wie die Wissenschaftsstadt in
Adlershof.
Mehr als vier Jahre später ist von diesen Zukunftsplänen immer noch nicht
viel zu sehen. Noch ist keine der Wohnungen gebaut, und auch das
Gewerbegebiet der Zukunft lässt auf sich warten. Mit der Flugbereitschaft
des Bundes auf dem nördlichen Teil des ehemaligen Flughafengeländes hat das
nichts zu tun. Das 60 Hektar große Gelände, das die Bundeswehr nun doch
nicht aufgeben will, gehört nur am Rande zu den Planungen für Tegel. Dass
es auf den 500 Hektar, die das Land verantwortet, nicht weitergeht, liegt
also nicht am Bund, sondern an Berlin.
Der größte Schock für die Tegel Projekt GmbH, bei der die Planungen
zusammenlaufen, kam im September. Die Sanierung des Terminals A, so
verkündete es der Senat, soll erst 2035 abgeschlossen sein und nicht, wie
geplant, 2030. Damit verzögert sich der Umzug der aus allen Nähten
platzenden [3][Berliner Hochschule für Technik] in das ikonografische
Oktogon. Die BHT gilt als eine Schlüsselinvestition der Urban Tech
Republic. Ursprünglich war geplant, dass die Hochschule mit ihren 2.500
Studierenden sogar schon 2027 nach Tegel zieht.
Verzögerungen gibt es auch beim Wohnungsbau. Zwar hat die Tegel Projekt
GmbH in diesem Jahr inzwischen zwei Grundstücke an die landeseigenen
Wohnungsbaugesellschaften Degewo und Gesobau übergeben. Doch mit der
Gewobag ist das dritte vorgesehene Wohnungsunternehmen ausgestiegen. Zuvor
hatte es immer wieder Kritik an der in der Charta Schumacher Quartier
vorgegebenen Holzbauweise gegeben. Zu teuer sei die und zu aufwändig.
Völlig ungeklärt ist bislang, wer neben den landeseigenen Unternehmen die
5.000 Wohnungen bauen soll. Genossenschaften und andere
gemeinwohlorientierte Bauträger warten seit langem auf konkrete Vorschläge.
Doch die lassen auf sich warten.
## Es läuft nicht rund in Tegel
Es läuft also nicht richtig rund in Tegel, und die Bundeswehr trägt daran
keine Schuld. Sollte die Nachnutzung scheitern, wäre das ein schwerer
Schlag für Berlin, meinen Roland Sillmann, Geschäftsführer der
Wissenschaftsstadt Adlershof und Julia Neuhaus, die Präsidentin der BHT.
[4][in einem gemeinsamen Beitrag im Tagesspiegel] schrieben sie: „Bei
knappen Ressourcen ist entscheidend, die Wirksamkeit jedes einzelnen Euros
im Blick zu behalten. Eine Verzögerung des Tegeler Projektes konterkariert
dies gleich doppelt. Zum einen steigen laut Berechnungen des Senats die
nötigen Investitionskosten jedes Jahr mehr als 30 Millionen Euro. Zum
anderen entgehen Berlin Milliardenpotenziale an Unternehmensumsätzen und
Steuereinnahmen. Kurzum, Aufschub wird teuer.“
28 Oct 2025
## LINKS
[1] https://schumacher-quartier.de/
[2] https://urbantechrepublic.de/
[3] https://www.bht-berlin.de/
[4] https://www.tagesspiegel.de/wissen/das-aus-fur-die-urban-tech-republic-ware…
## AUTOREN
Uwe Rada
## TAGS
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