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# taz.de -- Pläne für früheren Berliner Flughafen: Die Urban Tech Republic l…
> Der Senat legt einen Bebauungsplan für den Ex-Flughafen Tegel vor. Der
> Umbau soll vorerst parallel zur Nutzung als Flüchtlingsunterkunft möglich
> sein.
Bild: Aus dem Exflughafen Tegel soll in den nächsten Jahren das Großprojekt �…
Berlin taz | Es gibt sie also noch, die Planungen für die „Urban Tech
Republic“, jenes Großprojekt für Forschung und Technologie, das auf dem
Ex-Flughafen Tegel künftig für 20.000 Arbeitsplätze sorgen soll. Nachdem
der frühere Flughafenstandort jüngst fast nur noch als Berlins größte
Flüchtlingsunterkunft auftauchte, hat der schwarz-rote Senat am Dienstag
einen Bebauungsplan zumindest für einen kleinen Teil des Gebiets auf den
Weg gebracht. Laut Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) sollen
die ersten Firmen 2027 oder 2028 in das sanierte Flughafengebäude einziehen
können.
Die Nachnutzung des Ende 2020 geschlossenen Flughafens hat schon mehrere
Berliner Landesregierungen beschäftigt. Im taz-Archiv erscheint der Begriff
„Urban Tech Republic“, gern abgekürzt als URT, [1][erstmals im August 2012
in einem Bericht] über einen Tegel-Masterplan. Den stellte ein gewisser
Michael Müller (SPD) vor, damals noch nicht Regierender Bürgermeister,
sondern Stadtentwicklungssenator.
„Auf 202 Hektar (was fast 300 Fußballplätzen entspricht, d. taz) entsteht
rund um die denkmalgeschützten Flughafengebäude der Forschungs- und
Industriepark für urbane Technologien“, [2][beschreibt der aktuelle Senat
auf seiner Homepage das Projekt] in Reinickendorf, das Platz für 1.000
Unternehmen bieten soll.
Wie aber passen diese Pläne damit zusammen, dass aus dem ehemaligen
Terminal C des Flughafens das Ankunftszentrum für Flüchtlinge geworden ist
und derzeit rund 5.000 Menschen dort untergebracht sind, knapp drei Viertel
davon aus der Ukraine? Senator Gaebler erinnerte in der Pressekonferenz
nach der Sitzung der Landesregierung zudem daran, dass der Senat die
Nutzung für Flüchtlinge jüngst erst bis Ende 2025 verlängert habe.
Aus seiner Sicht hält das aber die Entwicklung des Gebiets zur URT nicht
auf. „Wir müssen nur sehen, dass wir drum herum bauen können“, sagte
Gaebler, „das ist nicht so schön, aber technisch machbar.“ Das betrifft
nach seinen Worten vor allem Zuleitungen. Der Bebauungsplan soll es möglich
machen, bestehende Flughafenbauten für die künftige Nutzung umzubauen.
Aktuell gebe es für das Gelände noch gar kein Planungsrecht.
## Plan auch fürs Wohnquartier
Als mögliche Ausweichfläche für die Flüchtlingsunterbringung deutete
Gaebler kurz den nördlichen Bereich des Geländes an, der noch für den
Flugbetrieb genutzt wird. Dort ist bislang die Hubschrauberstaffel der
Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums untergebracht. Für die aber
ist laut Gaebler ein Abzug geplant. Der Stadtentwicklungsausschuss des
Abgeordnetenhauses hatte [3][schon Anfang April den Senat aufgefordert],
„alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, damit eine vollständige Verlegung
der Hubschrauberstaffel des Bundes von Tegel zum BER so schnell wie möglich
erfolgt und abgeschlossen wird“.
Auch für das geplante, weiter östlich an die Urban Tech Republic
anschließende Schumacher-Quartier, wo in 5.000 Wohnungen 10.000 Menschen
Platz finden sollen, kündigte der Senator einen Bebauungsplan an. Der soll
„zeitnah“ vorliegen. In der Selbstbeschreibung heißt es dazu: [4][„ein
neues, smartes Wohnviertel“]. Dieser Plan geht nach einem Senatsbeschluss
genau wie der zur URT ins Abgeordnetenhaus, das die abschließende
Entscheidung trifft. „Wir gehen davon aus, dass noch im Jahr 2026 die
ersten Baumaßnahmen beginnen können“, kündigte Gaebler an.
18 Jun 2024
## LINKS
[1] /!s=Urban+Tech+Republic/
[2] https://www.berlin.de/sen/stadtentwicklung/staedtebau/projekt-berlin-txl/
[3] https://www.parlament-berlin.de/ados/19/StadtWohn/protokoll/sw19-034-bp.pdf
[4] https://schumacher-quartier.de/
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Flughafen Tegel
Flüchtlinge
Berliner Senat
Wohnungsbaugesellschaften
Schwerpunkt Flucht
Berlin-Tegel
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