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# taz.de -- Neue KI-Strategie: EU will bei Künstlicher Intelligenz aufs Tempo …
> Mehr KI und vor allem mehr europäische KI will die EU-Kommission in
> Unternehmen sehen. Der Branchenverband begrüßt das, erwartet aber mehr
> als Worte.
Bild: EU-Digitalkommissarin Henna Virkkunen
Straßburg afp | Beim weltweiten Wettlauf um Künstliche Intelligenz (KI)
will die Europäische Union mit einer neuen Strategie in die Offensive
kommen und damit auch die Abhängigkeit Europas von ausländischer
KI-Technologie verringern.
Die EU rief am Mittwoch europäische Unternehmen in Schlüsselsektoren dazu
auf, den Einsatz künstlicher Intelligenz auszuweiten. Zudem will die
Brüsseler Kommission rund eine Milliarde Euro aus dem Forschungsprogramm
"Horizon" mobilisieren - auch um europäische KI-Tools zu fördern.
Sie wolle, "dass die Zukunft der KI in Europa gestaltet wird", erklärte
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch. Denn durch den
Einsatz von KI "können wir intelligentere, schnellere und kostengünstigere
Lösungen finden".
Im vergangenen Jahr hätten lediglich 13 Prozent der europäischen
Unternehmen KI genutzt, obwohl die Technik [1]["enorme
Produktivitätssteigerungen" ermöglichen könne], sagte EU-Digitalkommissarin
Henna Virkkunen im Europaparlament in Straßburg. Bis 2030 will die
Kommission eine Quote von 75 Prozent erreichen.
## Unternehmen sollen KI priorisieren
Die EU hat bereits eine Reihe von Initiativen ins Leben gerufen, um bei KI
aufzuholen, insbesondere durch den Bau von "KI-Gigafabriken" und
Rechenzentren in Europa sowie durch die Verabschiedung einer KI-Verordnung,
die nächstes Jahr in Kraft treten soll.
Nun will sie ihre Bemühungen durch gezielte Maßnahmen konkretisieren: Von
der Medizin über die Robotik bis hin zur Energie-, Verteidigungs- und
Automobilbranche sollen Unternehmen und Organisationen dazu ermutigt
werden, [2][KI ganz oben auf ihre Agenda zu setzen].
Mit den über das Forschungsprogramm bereitgestellten Geldern könnten zudem
etwa ein Netzwerk zur Früherkennung von Krebserkrankungen oder die
Entwicklung spezialisierter KI-Modelle finanziert werden, führte
Digitalkommissarin Virkkunen weiter aus. Nach Möglichkeit sollten
Unternehmen bei KI [3][europäische Lösungen bevorzugen], sagte sie zudem,
räumte jedoch ein, dass dies bislang nicht immer möglich sei.
## Branchenverband ist erfreut
Der Digitalverband Bitkom begrüßte am Mittwoch, dass die EU mit der neuen
Strategie einen "wichtigen Bewusstseinswandel beim Thema Künstlicher
Intelligenz" eingeleitet habe.
Mit dem Bekenntnis zu 'KI first' solle Künstliche Intelligenz künftig
"integraler Bestandteil von wirtschaftlicher Wertschöpfung, öffentlicher
Verwaltung und Forschung werden", erklärte Susanne Dehmel, Mitglied der
Bitkom-Geschäftsleitung. Dies sei ein "wichtiger Schritt, um Europas
Wettbewerbsfähigkeit im globalen KI-Wettlauf zu stärken".
Programme und Strategien reichten aber nicht, fügte sie hinzu. In anderen
Ländern, allen voran in den USA und China, seien KI-Infrastruktur-Projekte
"in deutlich größeren Größenordnungen" geplant, erklärte sie.
"Europa kann seine ambitionierten Ziele deshalb nur erreichen, wenn
öffentliche Investitionen durch privates Kapital flankiert werden - und
dazu brauchen wir eine innovationsfreundliche Regulierung sowie
hervorragende Standortbedingungen, von KI-Fachkräften bis hin zu
wettbewerbsfähigen Strompreisen."
8 Oct 2025
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