Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften: Ein Preis für die schö…
> Der Wirtschaftsnobelpreis geht an drei Ökonomen, die Gründe für
> nachhaltiges Wachstum erforschten. Er ist ein Plädoyer für technische
> Innovationen.
Bild: Den Wirtschaftsnobelpreis 2025 für Forschung zu nachhaltigem Wachstum be…
Berlin taz | „Video Killed the Radio Star“, trällerte das britische Popduo
The Buggles im Jahr 1979. Heute würde man vermutlich singen: „Insta killed
the MTV Star.“ Denn Fortschritt führt dazu, dass Neues Altes verdrängt.
„Schöpferische Zerstörung“ nannte der österreichische Ökonom Joseph
Schumpeter in seinem 1942 erschienen Werk „Kapitalismus, Sozialismus und
Demokratie“ Anfang des 20. Jahrhundert dieses dem Kapitalismus innewohnende
Prinzip. Es ist also hinlänglich bekannt, seine Erforschung brachte Joel
Mokyr, Philippe Aghion und Peter Howitt dennoch den diesjährigen
[1][Wirtschaftsnobelpreis] ein. Trotzdem wissen auch linke Ökonomen den
Wert ihrer Arbeit zu schätzen.
„Die Arbeit der Preisträger zeigt, dass Wirtschaftswachstum keine
Selbstverständlichkeit ist“, sagte der Vorsitzende des für die Vergabe des
Preises zuständigen Komitees, John Hassler, anlässlich der Verleihung am
Montag. Man müsse „die Mechanismen der schöpferischen Zerstörung
aufrechterhalten, damit wir nicht wieder in die Stagnation zurückfallen“.
Damit sind alle nach dem schwedischen Erfinder Alfred Nobel benannten
Preise für dieses Jahr vergeben. Wobei dem Ökonomiepreis der Makel anhängt,
kein „richtiger“ Nobelpreis zu sein. Schließlich wurde er nicht von Nobel
selbst gestiftet, sondern wird erst seit 1969 von der schwedischen
Nationalbank vergeben.
Die drei Preisträger stören sich nicht an dieser Petitesse. „Ich kann nicht
die Worte finden, um auszudrücken, was ich empfinde“, freute sich der
französische Ökonom Aghion. Er erhält zusammen mit seinem kanadischen
Kollegen Howitt die eine Hälfte des mit elf Millionen Schwedischer Kronen
(eine Million Euro) dotierten Preises. Sie veröffentlichten 1992 einen
gemeinsamen Artikel, in dem sie ein mathematisches Modell des nachhaltigen
[2][Wachstums] durch kreative Zerstörung entwickelten. Die andere Hälfte
des diesjährigen Wirtschaftsnobelpreises erhält der in Belgien geborene
US-israelische Ökonom Joel Mokyr. Er habe die „Voraussetzungen für
nachhaltiges Wachstum durch technologischen Fortschritt“ erkannt, würdigte
die Königlich-Schwedische Akademie seine wissenschaftliche Arbeit.
„Die Verleihung des diesjährigen Nobel-Gedächtnispreises für
Wirtschaftswissenschaft wirkt wie ein Plädoyer für ein durch technologische
Innovation getriebenes Wirtschaftswachstum“, kommentiert der Bremer
[3][Ökonom Rudolf Hickel] die Preisvergabe. Es lohne sich, die nicht ganz
einfach zugänglichen Erkenntnisse der diesjährigen Nobelpreisträger für
Wirtschaftswissenschaft bei der aktuell anstehenden sozial-ökologischen
Transformation zu berücksichtigen, so das Gründungsmitglied der
Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik.
13 Oct 2025
## LINKS
[1] /Wirtschaftsnobelpreis/!6039835
[2] /Prognose-der-Bundesregierung/!6118527
[3] /Oekonom-ueber-Konjunkturprobleme/!5952012
## AUTOREN
Simon Poelchau
## TAGS
Nobelpreis
Wirtschaftsnobelpreis
Ökonomie
Wirtschaftswachstum
Kapitalismus
Social-Auswahl
Nobelpreis für Literatur
Nobelpreis
Gleichberechtigung
## ARTIKEL ZUM THEMA
Literaturnobelpreis für László Krasznaho: Literarische Kunst als Feld des Wi…
László Krasznahorkais frühe Romane sind düster – seine neueren lichter. D…
Nobelpreisträger für Literatur vertritt ein konsequentes Außenseitertum.
Wirtschaftsnobelpreis: Ausgezeichnete Binsenweisheit
Der Wirtschaftsnobelpreis geht an Daron Acemoglu, Simon Johnson und James
A. Robinson. Sie haben die Gründe für Wohlstand erforscht.
Ökonomin zum Gender Pay Gap: „Homeoffice kann zur Hölle werden“
Sie ist erst die dritte Frau mit Wirtschaftsnobelpreis: US-Ökonomin Claudia
Goldin zur Erwerbsbeteiligung von Frauen – und zu Problemen ohne Namen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.