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# taz.de -- Lana-Kaiser-Dokumentation: Immer mutig
> Respektvoll zeichnet die ARD das Leben von Lana Kaiser – ehemals Küblböck
> – nach. Das Publikum erlebt ihre kraftvolle Stimme nochmals hautnah.
Es ist keine leichte Aufgabe, eine Person nach ihrem Tod darzustellen.
Besonders, wenn die Person so bekannt war wie Lana Kaiser und besonders
wenn die meisten Leute sie unter einem anderen Namen kennen. Aber die ARD
hat es mit Bravour geschafft. Äußerst respektvoll geht sie in der neuen
Dokumentation „Die Küblböck-Story – Eure Lana Kaiser“, mit den wechseln…
Namen, Pronomen und der Geschlechtsidentität der Protagonistin um. Eine
Blaupause, wie Medien mit queeren Personen umgehen sollten.
„Wenn es eine queere Ikone gibt, dann ist es Lana!“, sagt Olivia Jones.
Damit hat sie recht! Angefangen in den frühen 2000ern bei verschiedenen
Reality-TV-Formaten, nutzte sie ihre Sichtbarkeit und Talent, um wie ein
genderfluider Wirbelwind durch das Land zu ziehen – ein Vorbild vor allem
für queere Personen.
## Die Andersartigkeit verkörpert sie mit Stolz
Zu Wort kommen nicht nur Freund:innen und Familie, die sie begleiten
durften, sondern auch die ehemalige erste Vorsitzende des
Lana-Kaiser-Fanclubs ebenso wie andere queere wie nicht-queere Fans. Was
sie alle eint, ist die Begeisterung darüber, dass Kaiser nicht nur „anders“
ist, sondern die Andersartigkeit mit Stolz verkörpert. Gerade in den
2000ern, als die Geschlechterkorsetts ziemlich eng gezurrt waren, war sie
ein überlebensgroßer Mittelfinger gegen das hetero-cis-normative
Patriarchat! Das hat nicht nur jede Hochachtung verdient, sondern zeigt
auch das dringende Bedürfnis nach queeren Vorbildern in den Medien und
überall.
Auch wenn Lana Kaiser nicht mehr lebt, ist ihre Präsenz in der
Dokumentation spürbar. Das gelingt durch Einblendungen von
Fernsehinterviews, aus den 2000er Jahren (aber auch danach) etwa, als sie
verkündete, dass sie sich weder männlich noch weiblich fühlt, sondern wie
sie selbst. Und das, mindestens 15 Jahre bevor es Identitäten wie
nicht-binär oder genderfluid gab.
Die kraftvolle Stimme Kaisers dürfen Zuschauer:innen nicht nur durch
Gesangsauftritte genießen, sondern auch in den vielen Ausschnitten aus
ihrer Biografie „Ich lebe meine Töne“, gelesen von ihr selbst. Die
Künstlerin erscheint dadurch ganz nah.
6 Sep 2025
## AUTOREN
Raweel Nasir
## TAGS
Queer
Dokumentation
Geschlechtsidentität
Gender
Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk
Serien-Guide
Muskeln
Reproduktionsmedizin
Spielfilm
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