# taz.de -- Die Schweiz, US-Zölle und die EU: Mit neuen Allianzen gegen Trump | |
> Mit Zöllen gegen die Schweiz will US-Präsident Donald Trump Europa weiter | |
> spalten. Jetzt sucht das kleine Land Hilfe bei der Europäischen Union. | |
Bild: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) begrüßt Karin Keller-Sutter, Bundesp… | |
Die Staaten der Welt zu vereinzeln – das ist der Trick, mit dem | |
US-Präsident Donald Trump seine einseitige, an den nationalen Interessen | |
der USA ausgerichtete Weltwirtschaftspolitik durchsetzen will. Bisher hat | |
er damit erstaunlichen Erfolg. Seine jüngste Attacke richtet sich gegen die | |
Schweiz. | |
Deren Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter kam am Dienstag nach Berlin, | |
auch – oder vor allem – um Kooperationen zwischen ihrem Land und der EU zu | |
besprechen. Die Schweiz ist gerade in einer fatalen Lage. Trump will ihr | |
einen Importzoll von 39 Prozent aufbrummen. [1][Die EU konnte dagegen | |
kürzlich 15 Prozent aushandeln]. Schweiz-Kenner und EU-Abgeordneter Andreas | |
Schwab erklärte das im Züricher Tages-Anzeiger so: Die EU sei schlicht viel | |
größer, könne den USA mehr anbieten und verfüge dementsprechend über einen | |
längeren Hebel in den Verhandlungen. | |
Im reichen Alpenstaat haben viele nun Angst vor großem wirtschaftlichen | |
Schaden. Die Wachstumsprognosen und Exporte gehen zurück. Manche Firmen | |
erwägen die Auslagerung von Produktion etwa nach Baden-Württemberg. Die | |
Stimmung in Politik, Bürgerschaft und Unternehmen neigte sich zuletzt mehr | |
in Richtung Europäischer Union. Parallel dazu stehen [2][Rechte wie die | |
Schweizerische Volkspartei] im Regen, die das traditionelle eidgenössische | |
und das neue US-amerikanische Steppenwolf-Gehabe attraktiv finden. | |
Vielleicht trägt der Zollschock dazu bei, dass [3][der über Jahre | |
ausgehandelte EU-Schweiz-Vertrag] die Mehrheit in der baldigen | |
Volksabstimmung erhält. Ob es zu weiteren Annäherungen kommt, bleibt aber | |
abzuwarten. | |
Eine Nummer größer als die Schweiz hat Europa selbst ein ähnliches Problem | |
mit der US-Regierung. Obwohl einer der drei größten Wirtschaftsblöcke der | |
Welt, reichte die Durchsetzungskraft der EU nicht, um ein nachteiliges, | |
schmerzhaftes Abkommen zu vermeiden. Vielleicht wäre es anders gekommen, | |
wenn Europa mit Kanada, Japan, Australien, Südafrika, Brasilien und Mexiko | |
eine Verhandlungsgruppe mit gemeinsamer Position etabliert hätte? | |
2 Sep 2025 | |
## LINKS | |
[1] /EU-trotzt-Trump/!6110979 | |
[2] /Schweizer-Verhuellungsverbot-in-Kraft/!6059173 | |
[3] /Verhandlungen-zwischen-Bern-und-Bruessel/!5998708 | |
## AUTOREN | |
Hannes Koch | |
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