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# taz.de -- Paukenschlag bei der Bahn: Vorstandschef Richard Lutz muss gehen​
> In den kommenden Wochen soll ein Nachfolger gesucht werden. Ende
> September will der Verkehrsminister seine Bahn-Pläne vorstellen.
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Berlin taz | Der eigentlich bis 2027 laufende Vertrag mit Bahnchef Richard
Lutz wird vorzeitig aufgelöst. Es sei Zeit für eine Neuaufstellung, sowohl
personell als auch strukturell, sagte Bundesverkehrsminister Patrick
Schnieder (CDU) nach einem Gespräch mit Aufsichtsratschef Werner Gatzer.
Der Vertrag werde nun einvernehmlich aufgelöst.
Allerdings bleibt Lutz einstweilen noch Chef. Denn [1][einen Nachfolger
oder eine Nachfolgerin] hat die Bundesregierung noch nicht bestimmt. „Ich
bin mir sicher, dass er auch in den verbleibenden Wochen alles für die
Schiene geben wird“, sagte Schnieder.
Gatzer kündigte an, dass nun ein Auswahlprozess für einen neuen
Vorstandsvorsitzenden gestartet wird. Wie lange die Neubesetzung dauern
wird und ob auch ein interner Kandidat in Frage kommt, ließen beide offen.
Schnieder begründet die Entscheidung mit den von ihm geplanten
Veränderungen bei der Bahn. Am 22. September will er seine Agenda für den
Konzern vorstellen. In Grundzügen sei die neue Struktur jetzt entwickelt.
Daher könnten nun Personen gesucht werden, die diese umsetzen können.
Personelle Veränderungen hatten Union und SPD [2][schon in ihrem
Koalitionsvertrag] angekündigt. Darin wurde auch mehr Kompetenz im
Aufsichtsrat eingefordert. Der Rauswurf des Bahnchefs könnte also nur den
Auftakt für weitere Wechsel an der Konzernspitze darstellen.
## Lange Bahn-Karriere
Lutz leitet die Bahn seit 2017. Im Unternehmen ist er allerdings schon
Jahrzehnte tätig, unter anderem als Finanzvorstand in der Ära Hartmut
Mehdorns. Über die Höhe einer Abfindung für die verbleibende
Vertragslaufzeit äußerten Gatzer und Schnieder nicht. Ein Millionenbetrag
erscheint wahrscheinlich. Allerdings ist die Höhe vertraglich von
vornherein gedeckelt worden.
Die Ende der Ära Lutz kommt nicht überraschend. In der Union gab es in den
vergangenen Jahren immer wieder harte Kritik an seiner Unternehmensführung.
Der Manager selbst hatte dagegen immer wieder betont, dass er [3][das
laufende Sanierungsprogramm] gerne in den kommenden drei Jahren zu Ende
geführt hätte.
In den letzten Monaten wurden immer wieder einmal Namen potenzieller
internen Nachfolger oder Nachfolgerinnen genannt. Dazu gehörte zunächst die
[4][Vorstandschefin der Cargosparte Sigrid Nikutta, die allerdings nach
heftigen Auseinandersetzungen mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft
jeden Rückhalt von der Arbeitnehmerseite] im Aufsichtsrat verloren hat.
Auch Evelyn Palla, Chefin des Regionalverkehrs, wurden Chancen
zugesprochen. Als externen Kandidaten können sich Bahnpolitiker auch
erfahrene Manager von Bahnunternehmen in Österreich oder der Schweiz
vorstellen.
Der Umbruch kommt mitten in der größten Krise des Bahnkonzerns. Das
[5][Streckennetz ist marode], der Verkehr unzuverlässig und vor allem
unpünktlich. Die Sanierung läuft auf Hochtouren, doch bisher noch ohne
durchgreifenden Erfolg.
14 Aug 2025
## LINKS
[1] /Neuaufstellung-der-Deutschen-Bahn/!6079028
[2] /Koalitionsvertrag-von-Union-und-SPD/!6081312
[3] /Halbjahresbilanz-der-Deutschen-Bahn-/!6103987
[4] /Neuaufstellung-der-Deutschen-Bahn/!6079028
[5] /Zeitmanagement-der-Bahn-/!6095091
## AUTOREN
Wolfgang Mulke
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