| # taz.de -- Nach neuen Sanktionen gegen Russland: Peking droht Brüssel mit Ver… | |
| > Die Russland-Sanktionen der EU treffen erstmals chinesische Banken. Die | |
| > Volksrepublik reagiert erbost. | |
| Bild: Das Handelsministerium der Volksrepublik China | |
| Brüssel taz | Die Europäische Union will Russland treffen und Kreml-Chef | |
| Wladimir Putin das lukrative Ölgeschäft vermiesen. Doch nun könnte das 18. | |
| Sanktionspaket, das die Europäer in der vergangenen Woche verabschiedet | |
| haben, zum Bumerang werden: China droht mit Gegenmaßnahmen, weil die EU | |
| auch zwei chinesische Banken auf ihre Strafliste gesetzt hat. | |
| Brüssel habe die beiden Finanzinstitute aufgrund von „erfundenen | |
| Anschuldigungen“ bestraft, hieß es in Peking. Dies werde „ernsthafte, | |
| negative Auswirkungen auf die Handelsbeziehungen und die finanzielle | |
| Zusammenarbeit“ haben. Wie die Vergeltung aussehen wird, blieb zunächst | |
| offen. | |
| Für die EU kommt der Sanktionsstreit zur Unzeit. Er dürfte [1][den | |
| EU-China-Gipfel überschatten], der am Donnerstag in Peking geplant ist. | |
| Ursprünglich wollten sich Europäer und Chinesen zwei Tage lang | |
| zusammensetzen, um 50 Jahre bilateraler Zusammenarbeit zu feiern. Jetzt | |
| könnten die Beziehungen [2][vollends aus dem Ruder laufen]. | |
| Peking stößt sich daran, dass Brüssel zwei chinesische Banken – die Heihe | |
| Rural Commercial Bank und die Heilongjiang Suifenhe Rural Commercial Bank – | |
| abstrafen will. Sie sollen nach Angaben der EU-Verantwortlichen in | |
| Russland-Geschäfte mit Kryptowährungen verwickelt sein und europäische | |
| Sanktionen gegen Russland unterlaufen. | |
| ## Sekundärsanktionen sind für die EU neu | |
| Ob diese Vorwürfe zutreffen, lässt sich kaum überprüfen. Klar ist | |
| allerdings, dass die EU mit dieser Listung gleich zwei Tabus bricht. Zum | |
| einen werden erstmals chinesische Banken sanktioniert. Zum anderen steigt | |
| die EU damit in die sogenannten Sekundärsanktionen ein – also in Strafen, | |
| die bestehende Sanktionen absichern sollen. | |
| Diese Sekundärsanktionen sind höchst umstritten. Bisher wurden sie vor | |
| allem von den USA eingesetzt; in Brüssel galten sie lange als | |
| völkerrechtswidrig. Dass die Europäer nun selbst darauf zurückgreifen, ist | |
| eine wichtige, aber auch konfliktträchtige Wende in der Außenpolitik. Es | |
| zeigt, dass die EU-Sanktionen bisher immer wieder umgangen werden konnten. | |
| [3][Nicht nur durch China], sondern auch durch Indien, die Türkei und viele | |
| andere Länder. | |
| Das 18. Sanktionspaket der EU nimmt deshalb nicht nur China ins Visier, | |
| sondern auch Indien. Besonders betroffen ist eine Raffinerie im indischen | |
| Bundesstaat Gujarat, an der der russische Staatskonzern Rosneft rund 49 | |
| Prozent hält. Ähnlich wie China hat auch Indien scharf protestiert und der | |
| EU „doppelte Standards“ vorgeworfen. | |
| 21 Jul 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Eric Bonse | |
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