# taz.de -- Dobrindts Gipfel auf der Zugspitze: Innenminister wollen noch mehr … | |
> Schluss mit menschenrechtlichen Bedenken. Alexander Dobrindt berät mit | |
> EU-Amtskolleg*innen über Drittstaatsverfahren und weitere Abschiebungen. | |
Bild: Bundesinnenminister Dobrindt mit seinen Amtskolleg:innen auf der Zugspitz… | |
Grainau/Berlin dpa | Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) und seine | |
fünf Amtskollegen aus Österreich, Dänemark, Frankreich, Tschechien und | |
Polen drängen auf einen härteren Kurs in der [1][Migrations- und | |
Asylpolitik]. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, auf die sich | |
die Minister bei einem Treffen auf der Zugspitze in Bayern geeignet haben. | |
Auch EU-Innenkommissar Magnus Brunner nahm an den Beratungen teil. | |
Im Vordergrund stehen dabei konsequente Abschiebungen auch nach Syrien und | |
Afghanistan, ein besserer Schutz der EU-Außengrenzen und mehr Aufnahmen von | |
abgelehnten Asylbewerbern durch Nicht-EU-Staaten. | |
Dobrindt betonte die „gemeinsame Linie“, die er und seine Gesprächspartner | |
in der Migrationspolitik verfolgen würden. Das Ergebnis der Beratungen sei | |
„ein sichtbares Signal der Einigkeit, Sichtbarkeit und des gemeinsamen | |
Engagements“. Deutschland sitze nicht mehr im „Bremserhäuschen“, sondern | |
sei die Lokomotive, versicherte Dobrindt. „Wir wollen schnellere | |
Asylverfahren, wir wollen keine Dreifach-Prüfungen mehr.“ | |
## Abschiebungen auch nach Syrien und Afghanistan ermöglichen | |
„Wirksame Rückführungen sind eine unerlässliche Voraussetzung für das | |
Vertrauen in eine ausgewogene europäische Migrationspolitik“, heißt es in | |
der gemeinsamen Erklärung. Dazu gehörten auch Abschiebungen nach Syrien und | |
Afghanistan. Diese müssten „möglich sein“, halten die Minister in ihrer | |
Erklärung fest. Bislang ist die Ausreise von abgelehnten Asylbewerbern in | |
diese beiden Länder mit hohen Hürden verbunden. | |
Erst am Morgen war aus Leipzig ein Abschiebeflug mit 81 afghanischen | |
Straftätern [2][in die afghanische Hauptstadt Kabul gestartet]. Die Männer | |
seien „schwere und schwerste Straftäter“, sagte Dobrindt im | |
ARD-„Morgenmagazin“. Für solche Abschiebungen gebe es „ein ganz | |
berechtigtes Interesse der Bürgerinnen und Bürger.“ | |
Es war die erste Abschiebung dieser Art seit Antritt der schwarz-roten | |
Koalition unter Kanzler Friedrich Merz (CDU). Wegen der in Afghanistan | |
herrschenden Taliban und ihres brutalen Regimes üben | |
Flüchtlingsorganisationen wie Pro Asyl immer wieder scharfe Kritik an | |
Abschiebungen nach Afghanistan. Die Bundesregierung hat keine offiziellen | |
Beziehungen zu den Taliban. Der aktuelle Abschiebeflug war durch die | |
Vermittlung von Katar zustande gekommen. | |
Auch die Lage in Syrien [3][ist unübersichtlich] und macht Rückführungen in | |
das Land bis dato schwierig. | |
18 Jul 2025 | |
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