| # taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Brüchige Gegenwart | |
| > Isolationsgemeinschaft ist ein weiterer Spross der florierenden Berliner | |
| > Postpunk-Szene. „Start. Stop. Zurück“ ist ein dunkles Album für dunkle | |
| > Zeiten. | |
| Bild: Das Duo Isolationsgemeinschaft in Aktion | |
| Dass politisch düstere Zeiten einen düsteren Sound hervorbringen, konnte | |
| man in den vergangenen Jahren im blühenden Postpunk-Underground Berlins gut | |
| beobachten. Ein Abkömmling dieser Szene ist ein Duo mit dem schön | |
| widersprüchlichen Namen Isolationsgemeinschaft. „Start. Stop. Zurück“ hei… | |
| das bereits dritte, kürzlich erschienene Album dieser Band, im Sound | |
| erinnert es an Achtziger-Minimal- und Dark-Wave-Bands wie DAF, Stahlnetz | |
| oder Die Gesunden. | |
| Dunkle Synthesizerflächen treffen auf tuckernde Drumcomputer, dazu kommt | |
| oft ein monotoner, zackiger Spoken-Word-Gesang. In den Lyrics setzen sich | |
| C. Demand und J. Silverfox, wie sich die beiden Künstler nennen, mit der | |
| brüchigen Gegenwart auseinander. | |
| „Es stürzt das Haus von innen ein/ ich gebe auf, ich zieh hier aus“ lautet | |
| etwa der Refrain in „Risse“, dessen Titel für sich spricht. Gleiches gilt | |
| für „Demagogie“, es handelt vom völlig verrohten Debattenklima unserer Ta… | |
| und von der Hatz in den sozialen Medien („Und weiter wird die Angst | |
| geschürt/ Bedrohung inszeniert […] Die Sprache wird vom Hass geprägt/ Wir | |
| gegen die“). | |
| „Demagogie“ ist eines von drei Stücken, bei denen Gastsängerin Leyla am | |
| Gesang zu hören ist; sie gibt den Tracks mit ihrer Stimme noch mal eine | |
| andere Färbung. Mit dem Stilmittel der Wiederholung arbeiten | |
| Isolationsgemeinschaft dabei sowohl auf textlicher als auch auf | |
| musikalischer Ebene. „Start. Stop. Zurück“ funktioniert insgesamt fast wie | |
| ein Konzeptalbum über die „Schwelle“ – so ein weiterer Songtitel – zu … | |
| neuen Zeit, an der wir uns befinden. | |
| 28 Jul 2025 | |
| ## AUTOREN | |
| Jens Uthoff | |
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