# taz.de -- Trump gewinnt gegen US-Medienkonzern: Paramount knickt ein – 16 M… | |
> Mit einer Millionen-Dollar-Zahlung beendet der Medienkonzern Paramount | |
> einen Rechtsstreit mit US-Präsident Trump um angebliche Wahlmanipulation | |
> in einer Sendung. | |
Bild: Donald Trump im Recht | |
Schon wieder knickt [1][ein großer Medienkonzern] in den USA vor Donald | |
Trump ein. [2][Dieses Mal ist es Paramount]. Das Unternehmen teilte | |
vergangene Woche mit, dass es dem US-Präsidenten 16 Millionen Dollar zahlen | |
wird – ein außergerichtlicher Vergleich, um einen Rechtsstreit zu | |
beerdigen, der für Paramount teuer zu werden drohte. Die Summe – minus | |
Trumps Anwaltskosten – wird an seine künftige Präsidentenbibliothek samt | |
Museum und Archiv gespendet. | |
Dabei waren viele Rechtsexpert*innen der Meinung: Paramount hätte vor | |
Gericht weiterkämpfen können, Trumps Klage sei grundlos. Trump wirft der | |
Sendung „60 Minutes“ beim Sender CBS, der zu Paramount gehört, vor, die | |
US-Wahl 2024 manipuliert zu haben. Die Sendung kürzte eine | |
Interview-Antwort seiner Konkurrentin im Rennen ums Weiße Haus, Kamala | |
Harris. Trump behauptet, das habe Harris zu einem unfairen Vorteil | |
verholfen. | |
Konkret ging es an dieser Stelle im Interview mit „60 Minutes“ um den | |
israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu. Kamala Harris gab eine | |
ausführliche, aber holprige Antwort auf die Frage, ob die USA keinen | |
Einfluss auf Netanjahu habe. Der Sender kürzte die Antwort, obwohl eine | |
längere Version in einem Trailer für das Interview vorkam, wie ein [3][von | |
CBS veröffentlichtes Transkript] zeigt. | |
Die Antwort war nicht umstritten. Trump sagt jedoch, Harris habe so | |
„präsidialer“ gewirkt. Er sagte den eigenen geplanten Auftritt bei „60 | |
Minutes“ ab. Nach seinem Wahlsieg 2024 hat Trump das Interview mit Harris | |
nicht vergessen. Ein Sprecher Donald Trumps verkauft den Vergleich mit | |
Paramount als „Sieg für das amerikanische Volk“. | |
Trump ziehe die „Fake-News-Media zur Verantwortung“. Paramount zahlt nicht | |
nur 16 Millionen Dollar an Trump. Das Unternehmen verpflichtet sich dazu, | |
künftig vollständige Transkripte von Interviews bei „60 Minutes“ mit | |
Präsidentschaftskandidat*innen zu veröffentlichen. | |
## Die Kritik wächst | |
Dass Paramount nachgibt, dürfte mit der geplanten Fusion mit Skydance | |
zusammenhängen. Die FCC wird vom Trump-Vertrauten Brendan Carr geleitet und | |
könnte diese verhindern. Sowohl Paramount wie Brendan Carr sagen, der | |
außergerichtliche Vergleich und die geplante Fusion hätten nichts | |
miteinander zu tun. | |
Bei „60 Minutes“ – eine langjährige, renommierte und mehrfach preisgekr�… | |
Investigativsendung – wächst jedoch die Kritik. Bill Owens kündigte im | |
April nach 37 Jahren bei CBS als Chef der Sendung, weil er unabhängige | |
journalistische Entscheidungen nicht mehr treffen dürfe. Im Mai trat Wendy | |
McMahon, Präsidentin von CBS News, auf Druck des Unternehmens zurück. | |
[4][Bereits im Dezember] feierte Trump einen außergerichtlichen Sieg gegen | |
den Sender ABC, der 15 Millionen Dollar an seine Präsidentschaftsbibliothek | |
zahlen muss. Auch ABC hätte gerichtlich weiter kämpfen können, glauben | |
Rechtsexpert*innen. Im Rechtsstreit ging es um die Aussage, dass ein | |
Gericht in Manhattan Trump wegen Vergewaltigung verurteilt hätte. | |
Richtig ist wegen sexuellen Missbrauchs und Diffamierung, obwohl der | |
Richter betonte, dass es in New York eine enge Definition von | |
Vergewaltigung gebe und das Urteil der Jury nicht bedeute, dass die | |
Klägerin nicht bewiesen habe, dass sie vergewaltigt wurde, wie der Begriff | |
üblich verstanden werde. | |
7 Jul 2025 | |
## LINKS | |
[1] /Trump-verklagt-CBS/!6063588 | |
[2] /Klage-gegen-renommierten-US-Sender/!6088381 | |
[3] https://www.nytimes.com/interactive/2025/02/05/business/media/60-minutes-ka… | |
[4] /Trump-verklagt-CBS/!6063588 | |
## AUTOREN | |
Nicholas Potter | |
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