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# taz.de -- US-Präsident verschickt Zoll-Briefe: Trump verlängert Frist für …
> US-Präsident Donald Trump gibt der EU im Zollstreit Zeit bis zum 1.
> August für einen Deal. Für 14 Länder verkündet er hohe Aufschläge auf
> Importe.
Bild: Haben vor kurzem telefoniert: EU-Kommissionschefin von der Leyen und US-P…
Washington afp Die EU kann nach einer Fristverlängerung im US-Zollstreit
vorerst durchatmen – 14 Länder müssen hingegen mit hohen Aufschlägen
rechnen. US-Präsident Donald Trump verlängerte [1][die bis Mittwoch
auslaufende Frist für die Europäische Union und andere Handelspartner]
durch die Unterzeichnung eines Dekrets am Montag (Ortszeit) bis zum 1.
August. Dann sollen nach Angaben des Weißen Hauses hohe Strafzölle in Kraft
treten – außer es gibt vorher einen „Deal“. Für 14 Länder von Japan bis
Myanmar verkündete Trump Aufschläge von bis zu 40 Prozent.
Trump wolle nach der Fristverlängerung den betroffenen Ländern im kommenden
Monat schriftlich mitteilen, welche Zollsätze ab August fällig würden –
„oder es werden Deals gemacht und diese Länder verhandeln weiterhin mit den
Vereinigten Staaten“, erklärte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt.
Trump selbst ließ sich mit Blick auf die neue Frist erneut Spielraum. Auf
die Frage, ob der 1. August als Datum feststehe, sagte Trump am Montagabend
bei einem Abendessen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor
Journalisten: „Ich würde sagen, das ist fest, aber nicht zu 100 Prozent
fest.“
[2][Insgesamt 14 Mahnbriefe] veröffentlichte Trump in seinem Onlinedienst
Truth Social. Danach müssen Japan, Südkorea, Malaysia, Kasachstan und
Tunesien ab August mit US-Zöllen von jeweils 25 Prozent rechnen. Für
Südafrika, Bosnien-Herzegowina, Indonesien, Serbien, Bangladesch,
Kambodscha und Thailand kündigte er Aufschläge zwischen 30 und 36 Prozent
an, für Laos und Myanmar sogar 40 Prozent.
## Börsenmakler halten Ankündigungen für taktisch
In den nahezu gleichlautenden Briefen kritisierte der Präsident, die
Handelsbeziehungen dieser Länder mit den USA seien „bei Weitem nicht“
ausgeglichen. Er verwies darauf, dass die Vereinigten Staaten mehr Produkte
importierten, als sie in diese Länder ausführten. Allerdings fügte er
hinzu, dass die höheren Zölle bei Zugeständnissen im Handelsstreit
„vielleicht“ noch abgewendet werden könnten. Am Montagabend betonte Trump,
die Briefe seien „endgültig“, aber sollten die betroffenen Staaten „mit
einem anderen Angebot anrufen und es gefällt mir, dann machen wir es.“
An der New Yorker Wall Street schlossen die wichtigen Indizes nach Trumps
Ankündigungen im Minus. Der Dow Jones, der S&P500 und der
technologieorientierte Nasdaq nahmen jeweils um bis zu 0,9 Prozent ab. Die
Verluste seien nicht noch größer, weil viele Börsenmakler Trumps neue
Zollankündigungen für Verhandlungstaktik hielten, sagte der Analyst Steve
Sosnick von der Onlineplattform Interactive Brokers.
Trump verschickte seine Briefe kurz vor Ablauf der Frist am Dienstag, die
er zahlreichen Handelspartnern für eine Einigung gesetzt hatte. Für die EU
lief die Frist ursprünglich am Mittwoch aus, ab dann drohte nach früheren
Angaben Trumps ein Aufschlag von 50 Prozent.
## EU sucht nach Lösungen
Der Präsident hatte den Zollstreit mit zahlreichen Handelspartnern Anfang
April entfacht. Trump kündigte zunächst hohe Importaufschläge für
zahlreiche Länder an, senkte diese nach heftigen Reaktionen an den
Finanzmärkten aber auf einen Basissatz von zehn Prozent ab. Zugleich
verkündete er eine 90-tägige „Pause“ für Verhandlungen, die nun eigentli…
auslaufen sollte.
Die EU-Kommission hatte zuvor erklärt, sie strebe bis Mittwoch mindestens
eine Grundsatzeinigung mit der US-Regierung an. EU-Kommissionspräsidentin
Ursula von der Leyen hatte am Sonntag mit Trump telefoniert. Sie habe einen
„guten Austausch“ mit dem US-Präsidenten geführt, erklärte ein
Kommissionssprecher am Montag.
In Berlin sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius, es werde „eine Lösung
gesucht“. „Die Gespräche sind noch nicht abgeschlossen“, fuhr er fort.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sei „in engster Abstimmung mit den
europäischen Partnern, mit der Kommission“.
Derzeit wird auf europäische Importe in die USA grundsätzlich der Basiszoll
von zehn Prozent fällig, Medikamente und andere Pharmaprodukte sind
ausgenommen. Für Autos gilt ein erhöhter Zollsatz von 25 Prozent, für
Stahl- und Aluminiumprodukte werden sogar 50 Prozent fällig.
Zudem [3][drohte Trump nach Kritik der Brics-Staaten an seiner
Handelspolitik mit zusätzlichen Aufschlägen] für alle Länder, die sich
diesem Staatenbündnis annähern. „Jedes Land, das sich mit der
anti-amerikanischen Politik der Brics(-Staaten) verbündet, wird mit einem
zusätzlichen Zehnprozentsatz belegt“, schrieb er in einem weiteren Beitrag
bei Truth Social.
8 Jul 2025
## LINKS
[1] /Trumps-Zollpolitik/!6093614
[2] /Naechste-Runde-im-Zollstreit-mit-den-USA/!6098586
[3] /Trumps-Drohung-gegen-Brics-Staaten/!6098555
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