# taz.de -- Pro-Palästina-Aktivist in US-Haft: Richter ordnet Freilassung von … | |
> Sein Abschiebeverfahren geht weiter, doch Khalil konnte am Freitag nach | |
> New York zu seiner Familie zurückkehren. Eine Bundesrichterin blockiert | |
> weiter Trumps Einreiseverbot für ausländische Harvard-Studenten. | |
Bild: Mahmoud Khalil stellt sich den Medien unmittelbar nach seiner Freilassung… | |
New York afp | Ein Richter hat die Regierung von US-Präsident Donald Trump | |
angewiesen, den seit März in Abschiebehaft sitzenden Studenten und | |
pro-palästinensischen Aktivisten Mahmoud Khalil freizulassen. | |
Bezirksrichter Michael Farbiarz ordnete am Freitag Khalils Freilassung | |
gegen Kaution an, sodass der Aktivist [1][während seines | |
Ausweisungsverfahrens] nach New York zurückkehren darf. Wenige Stunden | |
später verließ Khalil die Haftanstalt in Jena im südlichen Bundesstaat | |
Louisiana. | |
„Nach mehr als drei Monaten können wir endlich aufatmen und wissen, dass | |
Mahmoud auf dem Weg nach Hause ist“, erklärte seine Ehefrau, die | |
US-Bürgerin Noor Abdalla. | |
Das Urteil mache „nicht annähernd“ die Ungerechtigkeiten wieder gut, | |
„welche die Trump-Regierung unserer Familie und so vielen anderen angetan | |
hat, welche sie zum Schweigen bringen will, weil sie sich gegen den | |
anhaltenden Völkermord Israels an den Palästinensern aussprechen“, fügte | |
sie hinzu. Abdalla hatte im April den Sohn des Paares in New York ohne | |
ihren Mann zur Welt bringen müssen, weil die US-Einwanderungsbehörde ICE | |
Khalils vorübergehende Freilassung für die Entbindung abgelehnt hatte. | |
Der aus Algerien stammende Khalil war eines der bekanntesten Gesichter der | |
Proteste gegen den Krieg im Gazastreifen [2][an der Columbia-Universität] | |
in New York. Er war Anfang März von ICE-Beamten festgenommen worden, obwohl | |
er eine dauerhafte US-Aufenthaltsgenehmigung, eine sogenannte „Green Card“, | |
besitzt und mit einer US-Bürgerin verheiratet ist. | |
Amol Sinha von der Bürgerrechtsbewegung American Civil Liberties Union | |
(ACLU) in New Jersey begrüßte die Gerichtsentscheidung als „wichtigen | |
Schritt zur Wiederherstellung der Rechte von Herrn Khalil, der aufgrund | |
seines Engagements für die Rechte der Palästinenser weiterhin unrechtmäßig | |
von der Bundesregierung verfolgt wird“, sagte Sinha. | |
Nach [3][seiner Festnahme am 8. März war] der in New York Studierende | |
Khalil in ein Abschiebegefängnis im südlichen Bundesstaat Louisiana verlegt | |
worden. | |
US-Außenminister Marco Rubio verweist im Fall von Khalil und zahlreichen | |
anderen pro-palästinensischen Aktivisten, denen ihr US-Visum entzogen | |
wurde, auf ein Gesetz, das in den 50er Jahre zu Hochzeiten des Kampfs gegen | |
Kommunisten in den Vereinigten Staaten verabschiedet worden war. Es | |
ermöglicht die Ausweisung von Ausländern, die als Gegner der US-Politik | |
eingestuft werden. Rubio argumentiert, dass der in der US-Verfassung | |
verankerte Schutz der Meinungsfreiheit nicht für Ausländer gelte. | |
## Einreisesperren nun zum dritten Mal außer Krft gesetzt | |
Unterdessen blockiert eine Bundesrichterin die von US-Präsident Donald | |
Trump verkündeten Einreiseverbote für neue ausländische Studenten der | |
Eliteuniversität Harvard weiter. Richterin Allison Burroughs verlängerte | |
die Aussetzung am Freitag per einstweiliger Verfügung. [4][Zuvor hatte | |
Burroughs die Einreisesperren bereits zweimal vorübergehend außer Kraft | |
gesetzt.] | |
Mit der erneuten Gerichtsentscheidung können ausländische Studierende bis | |
auf Weiteres die Universität besuchen, bis im Hauptsacheverfahren über eine | |
Klage von Harvard gegen die Trump-Regierung entschieden worden ist. | |
Die Trump-Regierung hatte in den vergangenen Wochen versucht, Harvard aus | |
einem elektronischen Register für Einwanderung von Studenten zu entfernen. | |
Zudem hatte sie die US-Botschaften angewiesen, [5][internationalen | |
Studenten, die an der Universität in Massachusetts studieren möchten, keine | |
Visa zu erteilen]. Auch strich die US-Regierung Bundeszuschüsse in | |
Milliardenhöhe für Harvard. | |
Trump begründete dies mit seiner Einschätzung, [6][Harvard sei eine | |
„antisemitische, linksextreme Institution“] – und verwies unter anderem a… | |
pro-palästinensische Demonstrationen auf dem Campus. Die Führung von | |
Harvard sieht darin hingegen Vergeltungsmaßnahmen Trumps gegen Harvard | |
dafür, dass die Universität das Recht auf Meinungsfreiheit gewähre. | |
Unterdessen stellte Trump am Freitag eine Einigung mit Harvard in Aussicht. | |
Seine Regierung habe „eng“ mit der Universität zusammengearbeitet, es sei | |
„sehr gut möglich“, dass ein Deal mit ihr bereits in der kommenden Woche | |
verkündet würde. Eine solche Einigung wäre „unfassbar historisch und sehr | |
gut für unser Land“, fügte Trump an. Weitere Angaben machte Trump zunächst | |
nicht. | |
21 Jun 2025 | |
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