# taz.de -- Trumps Kampf gegen die Universitäten: Columbia knickt ein | |
> Unter Druck wegen des Entzugs von US-Bundesmitteln sichert die | |
> Columbia-Universität zu, alle Forderungen der Regierung zu erfüllen. Die | |
> Rechte jubelt. | |
Bild: Protest in New York gegen die Festnahme von Mahmoud Khalil wegen Gaza-Pro… | |
Berlin taz | Die Leitung der New Yorker Columbia-Universität hat sich den | |
[1][ultimativen Forderungen der Trump-Regierung] gebeugt. Am Freitag, dem | |
letzten ihr für eine Antwort zugestandenen Tag, veröffentlichte die | |
Universität eine [2][Stellungnahme], in der sie eine Neusortierung ihres | |
Umgangs mit studentischen Protesten, die zukünftige Verwendung der | |
[3][IHRA-Antisemitismusdefinition] und eine externe Aufsicht über das | |
Institut für Regionalstudien zusagt. | |
Dazu kommt der Aufbau einer eigenen Security-Einheit mit Befugnissen zur | |
Festnahme protestierender Student*innen, die eng mit der New Yorker Polizei | |
zusammenarbeiten soll. Ebenso sichert die Universität zu, ihre sogenannte | |
Titel-VI-Politik zu überarbeiten. Gemeint ist die Umsetzung eines Artikels | |
aus der Bürgerrechtsgesetzgebung von 1964, der Diskriminierung aufgrund von | |
Merkmalen wie Hautfarbe und Herkunft verbietet. Für die politische Rechte | |
sind Förderprogramme für Minderheiten (DEI – Diversität, Gleichheit und | |
Inklusion) Verstöße gegen diesen Artikel. | |
Die Forderungen hatte die Regierung vor zehn Tagen der Universität in einem | |
[4][kurzen Brief] übermittelt. Zuvor hatte sie der Universität am 7. März | |
[5][400 Millionen US-Dollar an Bundesmitteln gestrichen]. Die Erfüllung der | |
Forderungen, hieß es im Schreiben an die Universität, sei eine Vorbedingung | |
dafür, in Gespräche über die Wiederbereitstellung der gestrichenen | |
Fördermittel zu treten. Eine Garantie, dass Columbia die Mittel | |
wiederbekommt, gibt es nicht. | |
In der akademischen Community war das Vorgehen der Regierung allgemein als | |
erpresserischer Eingriff in die Wissenschaftsfreiheit gewertet worden. | |
## Der Uni Pennsylvania droht Entzug von 170 Millionen Dollar | |
Seit den [6][Protesten auf dem Campus] gegen Israels Vorgehen in Gaza, | |
verbunden mit der Forderung, die Uni möge alle ihre institutionellen und | |
ökonomischen Verbindungen zu Israel kappen, stand die Universitätsleitung | |
unter starkem Druck. Insbesondere von republikanischer Seite wurde ihr | |
vorgeworfen, jüdische Studierende nicht ausreichend zu schützen und auf | |
ihrem Campus Antisemitismus und Israelhass zuzulassen. | |
Mit dem Amtsantritt von Donald Trump am 20. Januar [7][verschärfte sich der | |
Ton gegenüber den Universitäten und der Wissenschaft allgemein]. Von der | |
Rechten als „woke“ kritisierte Forschungszweige wie Gender-, Rassismus- | |
oder Klimaforschung wurden zur Zielscheibe. Programme und Forschungsgelder | |
wurden gestrichen, Projekte auf Eis gelegt, Forscher*innen entlassen. | |
Auch der Universität von Pennsylvania droht die Streichung von 170 | |
Millionen Dollar. Die Forderungen an die Columbia-Universität waren daher | |
als großes Kräftemessen gesehen worden, die Reaktion der Uni darauf als | |
Gradmesser akademischer Unabhängigkeit. | |
Kein Wunder, dass auf der Rechten die Freude über das Einlenken der | |
Uni-Leitung jetzt groß ist. „Columbia gibt auf und die anderen | |
Universitäten werden folgen“, schreibt der in Trumps MAGA-Bewegung | |
einflussreiche Aktivist Christopher Rufo vom konservativen Thinktank | |
Manhattan Institute in sozialen Medien, und weiter: „Das ist erst der | |
Anfang.“ | |
23 Mar 2025 | |
## LINKS | |
[1] /Trumps-Kampf-gegen-die-Universitaeten/!6077080 | |
[2] https://president.columbia.edu/sites/default/files/content/03.21.2025%20Col… | |
[3] /Wissenschaftler-ueber-Antisemitismus/!6064615 | |
[4] https://www.nytimes.com/interactive/2025/03/14/nyregion/columbia-letter.html | |
[5] /Trumps-Kahlschlagpolitik/!6074189 | |
[6] /Proteste-gegen-Gaza-Krieg-an-US-Unis/!6005863 | |
[7] /Trumps-Kahlschlagpolitik/!6074189 | |
## AUTOREN | |
Bernd Pickert | |
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