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# taz.de -- Vorwurf der Hamas-Nähe: Indischer Forscher in den USA aus Abschieb…
> US-Richterin ordnet Freilassung des Wissenschaftlers Badar Khan Suri
> unter Auflagen an. Bürgerrechtler sprechen von politischer Willkür unter
> Trump.
Bild: Der indische Wissenschaftler Badar Khan Suri nachdem er aus der Einwander…
Washington dpa | Ein in den USA lebender indischer Wissenschaftler, der ins
Visier der Regierung von US-Präsident Donald Trump geraten ist, ist unter
Auflagen aus der Haft entlassen worden. Wie aus Gerichtsdokumenten
hervorgeht, ordnete eine Richterin im Bundesstaat Virginia die Freilassung
von Badar Khan Suri aus einem Abschiebezentrum im Bundesstaat Texas an. Er
muss demnach weiterhin in Virginia wohnen und zu künftigen Anhörungen
persönlich erscheinen.
US-Behörden hatten Khan Suri, der am Zentrum für muslimisch-christliche
Verständigung der renommierten Georgetown University in Washington forscht,
im März in Virginia festgenommen. Kurz darauf wurde er über mehrere
Bundesstaaten hinweg verlegt und landete schließlich in Texas.
Ihm wird vorgeworfen, in sozialen Medien Propaganda für die islamistische
Hamas sowie antisemitische Inhalte verbreitet zu haben. Eine offizielle
Anklage liegt laut US-Medien bislang allerdings nicht vor, sein Visum wurde
jedoch entzogen – nun steht im Raum, unter welchen Voraussetzungen er
weiterhin in den USA bleiben kann.
Ein Reporter des Senders NBC News, der im Gerichtssaal anwesend war,
berichtete, die Richterin habe erklärt, Khan Suris durch die US-Verfassung
garantierte Rechte seien verletzt worden. Die Regierung habe demnach nur
sehr wenig Beweismaterial als Grundlage für die Festnahme vorgelegt.
## Anwälte sehen politische Gründe für Festnahme
US-Medien zufolge argumentieren Khan Suris Anwälte, die politischen
Äußerungen ihres Mandanten seien legal, er werde aufgrund der Herkunft und
familiärer Verbindungen seiner Ehefrau verfolgt – eine US-Staatsbürgerin
mit palästinensischen Wurzeln.
Sie war demnach früher für den katarischen Fernsehsender Al Dschasira
tätig. Ihr Vater war bis 2010 Berater von Ismail Hanija, dem späteren
Auslandschef der Hamas, [1][der 2024 bei einem Angriff in Teheran getötet
wurde.] Khan Suri selbst soll jedoch keinen engen Kontakt zu seinem
Schwiegervater haben.
Khan Suri sagte dem Sender NBC News nach seiner Freilassung, er werde
allein deshalb so behandelt, weil er mit einer Palästinenserin verheiratet
sei und Sympathien für Palästinenser hege. Zudem betonte er: „Wir müssen in
diesen harten Zeiten mutig sein.“
Mehrere ähnliche Fälle werden derzeit vor US-Gerichten verhandelt.
Bürgerrechtsorganisationen werfen der Trump-Regierung vor, mit besonderer
Härte [2][gegen Studierende] und Lehrende mit propalästinensischen
Positionen vorzugehen. Sie warnen, der Vorwurf des Antisemitismus werde
dabei instrumentalisiert, um [3][politischen Druck] auf missliebige
Personen und Institutionen auszuüben – auch dann, wenn es sich um legitime
Kritik an der israelischen Regierung oder um Solidaritätsbekundungen mit
der palästinensischen Zivilbevölkerung handelt.
Sie befürchten eine zunehmende Überwachung ausländischer Studierender und
eine Einschränkung der Meinungsfreiheit.
15 May 2025
## LINKS
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[2] /Trump-Regierung-gegen-Uni-Proteste/!6075092
[3] /Repression-an-der-Columbia-University/!6073120
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