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# taz.de -- Nach Angriff auf Demo in Colorado: Jüdische US-Amerikaner in Angst
> Der Angreifer von Boulder, Colorado, wollte „alle Zionisten töten“.
> US-Präsident Donald Trump aber sieht in dem Fall Migration als Problem.
Bild: Jüdischer Trauernder am Tatort in Boulder
Berlin taz | Zwei Tage nach dem Angriff auf eine Gruppe von
Demonstrierenden, die in Boulder, Colorado, an das Schicksal der noch im
Gazastreifen befindlichen Hamas-Geiseln erinnerten, dringen weitere Details
über den mutmaßlichen Täter an die Öffentlichkeit. Gegen den 42-jährigen
Mohamed Sabry S. wurde inzwischen ein Haftbefehl erlassen.
Er hat gestanden, die Tat seit rund einem Jahr geplant zu haben, um etwas
für „seine Leute“ zu tun. „Freies Palästina!“ soll er am Sonntag geru…
haben, als er Molotowcocktails auf die Gruppe Demonstrierender warf und
zwölf Menschen teils schwer verletzte.
US-Präsident Donald Trump, der sonst überall Antisemitismus am Werk sieht,
wenn es darum geht, politische Gegner*innen oder ihm unfreundlich
gesinnte Institutionen auszuschalten, hatte für den Angriff von S. eine
ganz andere Wortwahl: „Das ist ein weiteres Beispiel dafür, warum wir
unsere Grenze schützen und illegale, antiamerikanische Radikale abschieben
müssen“, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social.
## Attentäter war nicht illegal in den USA
S. allerdings war nicht illegal in die USA eingereist. Nach Angaben des
US-Heimatschutzministeriums war der Ägypter im August 2022 mit einem
Touristenvisum eingereist, dann allerdings länger geblieben als erlaubt und
hatte schließlich um Asyl ersucht und eine befristete Arbeitserlaubnis
erhalten. Er lebte mit seiner Familie in Colorado Springs, rund 160
Kilometer von Boulder entfernt. Mit dem Angriff wollte er, so hat er es der
Polizei erzählt, „alle Zionisten töten und wünschte, sie wären alle tot�…
[1][Aber während der Attacke] bekam er Hemmungen und warf nur zwei der 18
Brandsätze, die er vorbereitet hatte. Ursprünglich habe er sich eine Waffe
beschaffen wollen, aber das sei ihm als Nicht-US-Bürger nicht möglich
gewesen. Mit dem Anschlag, den er eigentlich schon im vergangenen Jahr
vorhatte, habe er warten wollen, bis seine Tochter ihren Schulabschluss in
der Tasche hatte.
## Zunehmend Anfeindungen gegen jüdische Menschen
Der Anschlag von Boulder ereignete sich nur knapp zwei Wochen [2][nach dem
tödlichen Angriff auf zwei Mitarbeiter*innen der israelischen
Botschaft in Washington] und rund einen Monat, nachdem es einen
Brandanschlag auf das Haus des jüdischen Gouverneurs von Pennsylvania, Josh
Shapiro, gegeben hatte.
Jüdische Gemeinden und Organisationen in den USA, unabhängig davon, wie sie
zum israelischen Vorgehen im Gazastreifen stehen, schlagen schon seit
Monaten Alarm wegen zunehmender Anfeindungen und Übergriffe.
3 Jun 2025
## LINKS
[1] /-Nachrichten-im-Nahost-Krieg-/!6091160
[2] /Toedliche-Schuesse-in-USA/!6086185
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Trump
Anschläge
Donald Trump
Antijüdisch
Antisemitismus
Colorado
Attentat
Schwerpunkt USA unter Trump
Washington
Anschlag in Washington
Schwerpunkt USA unter Trump
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