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# taz.de -- Konflikt zwischen Regierung und Rebellen: Angriffsserie erschütter…
> Islamistische Rebellen setzen Malis Militär immer stärker unter Druck.
> Soldaten verlassen Militärbasen und überlassen ihre Waffen dem Feind.
Bild: Scheinbar ist nur die Leibgarde des Führers der malischen Junta, Oberstl…
Berlin taz | Von einem „schwarzen Juni“ sprechen manche Kommentatoren in
Mali. Am 1. Juni überfielen Kämpfer der islamistischen Terrorgruppe JNIM
(Gruppe für die Unterstützung des Islams und der Muslime), die seit vielen
Jahren gegen die wechselnden Regierungen Malis kämpft, die Militärbasis
Boulikessi im Zentrum des Landes nahe der Grenze zu Burkina Faso; bei
blutigen Kämpfen mit der Armee gab es je nach Quelle 30 bis 100 Tote. Am 2.
Juni stürmte JNIM Teile der berühmten Wüstenstadt Timbuktu im Norden des
Landes.
Die islamistischen Angreifer beschossen den Flughafen, auf dem russische
Kämpfer stationiert sind; sie griffen die Armeebasis am Stadtrand mit einem
mit Sprengstoff gefüllten Lastwagen an, was bis zu 40 Soldaten das Leben
gekostet haben soll, und verwickelten dann die Armee in Kämpfe „überall in
der Stadt“, wie die Nachrichtenagentur AFP eine Militärquelle zitierte.
Schließlich zogen sie sich zurück. Die Armee veröffentlichte Bilder, wie
sie das Blut getöteter „Terroristen“ von den Straßen Timbuktus wäscht.
Noch während sich Timbuktu von den schwersten Kämpfen seit der
mehrmonatigen Besetzung der Stadt d[1][urch islamistische Terrorgruppen] im
Jahr 2012 erholte, schlugen die Islamisten erneut zu. Am 4. Juni starben
zwei Soldaten bei einem Anschlag auf eine malisch-russische
Militäreinrichtung am Rand der Hauptstadt Bamako.
Am 5. Juni überfiel JNIM in der Region Sikasso ganz im Süden des Landes den
Armeeposten Mahou an der Grenze zu Burkina Faso und tötete fünf Soldaten;
die restlichen ergriffen die Flucht und überließen ihre Waffenbestände den
Angreifern. Am gleichen Tag rückten die JNIM-Kämpfer erneut in Boulikessi
ein, vier Tage nach dem ersten Angriff.
## Regierung verhängte Ausgangssperren
Diesmal floh die Armee komplett und ließ auch da ihre Ausrüstung zurück.
JNIM veröffentlichte Aufnahmen gefangengenommener Soldaten, darunter
angeblich einer aus Iran. [2][Malis Militärregierung] verhängte
Ausgangssperren über mehrere Landesteile und geißelte in einer Erklärung
den „Wiederanstieg feiger und barbarischer Attacken auf Ortschaften,
friedliche Bevölkerungen und militärische Einrichtungen“.
Wie immer, wenn Malis Armee in die Defensive gerät, nutzen bewaffnete
[3][Rebellen der Tuareg-Volksgruppe] im Norden des Landes die Lage aus.
Seit Ende vergangener Woche werden vermehrt Kämpfe zwischen dem russischen
Afrika-Korps und der Tuareg-Rebellenarmee FLA (Azawad-Befreiungsfront)
gemeldet.
Vor der Reihe von Attacken in Mali im Juni waren im Mai mehrere Städte in
Burkina Faso spektakulär angegriffen worden. Es hat auch mehrere blutige
Überfälle auf die Armee im Norden von Benin gegeben. Internationale
Islamismusexperten konstatieren einen Aufschwung von Angriffen in der
gesamten Sahel-Region. Die immer engere Zusammenarbeit der
Militärregierungen der Region scheint auch die grenzüberschreitende
Kooperation der bewaffneten Islamisten zu vereinfachen.
17 Jun 2025
## LINKS
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## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Tuareg
Mali
Islamismus
Terrorismus
Mali
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