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# taz.de -- Untersuchung der Stiftung Warentest: E-Book ökologischer als Papie…
> Bücher lesen auf Papier oder digital? Für manche ist das eine
> Kulturfrage. Was die Ökobilanz angeht, gibt es nun eine eindeutige
> Antwort.
Bild: E-Book-Reader sind mehr öko als Print
Berlin taz | Bücher auf dem eBook-Reader zu lesen ist umweltschonender, als
Papierbücher zu kaufen. Das ist das Ergebnis einer [1][Untersuchung der
Stiftung Warentest]. Noch ökologischer würde handeln, wer nicht extra einen
Reader kauft, sondern, sofern vorhanden, ein Tablet verwendet, das auch für
andere Zwecke genutzt wird. „Die Herstellung von Papier und der Druck
schaden der Umwelt mehr als die Produktion von eBook-Readern und ihr langer
Transportweg aus Asien zu uns“, so das Fazit des Tests.
Die Organisation hat dabei den Lebenszyklus von gedruckten Büchern und
eBook-Readern untersucht, von Produktion über Transport und Nutzung bis zur
Entsorgung. 18 Kategorien wurden berücksichtigt, etwa die Auswirkungen aufs
[2][Klima], die Entstehung von [3][Feinstaub] sowie Rohstoff- und
Wasserverbrauch. Für die einzelnen Umweltauswirkungen hat die Stiftung
Warentest Umweltschadenspunkte vergeben. Je mehr Punkte, desto größer der
Schaden für die Umwelt. Unterschieden wurde zudem zwischen Menschen, die
mit 3 Büchern jährlich wenig lesen, und solchen, die mit 12 Büchern im Jahr
viel lesen.
Das Ergebnis: Liest eine Vielleserin ihre 12 Bücher im Jahr auf einem
ohnehin vorhandenen Tablet, sammelt das in 5 Jahren 0,14
Umweltschadenspunkte an. Mit dem eBook-Reader ist es in dem gleichen
Zeitraum rund 1 Schadenspunkt. Kauft sie dagegen jährlich 12 gebundene
Bücher, landet sie insgesamt bei fast 15 Umweltschadenspunkten. Bei den
gedruckten Büchern haben die Tester:innen angenommen, dass die Exemplare
jeweils einmal weitergegeben werden. Ist das nicht der Fall, verdoppelt
sich die Zahl der Punkte auf 30.
## Die Herstellung ist das Ökoproblem
Sowohl bei gedruckten Büchern als auch beim eBook-Reader ist es dabei die
Produktion, die die größten Schäden für die Umwelt verursacht. Auf mehr als
14 Schadenspunkte kommt allein die Herstellung der 60 gebundenen Bücher,
die die Vielleserin in 5 Jahren schmökert.
Kauft ein Wenigleser in dem angekommenen Szenario innerhalb von 5 Jahren 15
Bücher und diese als Taschenbuchausgaben, ergibt das in der Produktion
etwas über 2 Schadenspunkte. Das ist immer noch etwa doppelt sie viel, wie
die reine Herstellung eines eBook-Readers verursacht. Dessen Stromverbrauch
in der Nutzung ist der Untersuchung zufolge fast zu vernachlässigen: Selbst
die Vielleserin kommt mit dem digitalen Reader nach 5 Jahren nur auf 0,003
Schadenspunkte für den Stromverbrauch.
Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen
Buchhandels, verteidigt dennoch das gedruckte Werk. Viele Verlage würden
mittlerweile auf erneuerbaren Energien und emissionsarme Papiersorten
setzen. Hinzu komme „die Lebenszeit gedruckter Bücher, die die
Leser*innen als Bildungs- und Kulturgut oft ein ganzes Leben begleiten“.
Wer am gedruckten Buch hängt und auf Umweltschutz Wert legt, sollte den
Ergebnissen der Stiftung Warentest zufolge besser zum Taschenbuch greifen:
Gebundene Ausgaben belasten der Untersuchung zufolge die Umwelt 1,7 Mal so
stark wie Taschenbücher. Noch ökologischer: Bücher nicht neu kaufen oder
sich neu schenken lassen, sondern aus der Bibliothek leihen – und den Weg
selbstverständlich zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen.
26 Jun 2025
## LINKS
[1] https://www.test.de/Oekobilanz-Buch-eBook-gegen-Papierbuch-Eins-siegt-klar-…
[2] /Klima/!t5011141
[3] /Feinstaub/!t5019986
## AUTOREN
Svenja Bergt
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Bücher
Klima
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