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# taz.de -- Weiteres Endlager für Atommüll gesucht: Aller schlechten Dinge si…
> Die Regierung legt einen Entwurf für das nationale Entsorgungsprogramm
> vor. Darin räumt sie ein, dass eine weitere Lagerstätte gebaut werden
> muss.
Bild: Will niemand, ist aber trotzdem da: Atommüll. Jetzt soll ein drittes End…
Göttingen taz | Die Bundesregierung räumt ein, dass ein weiteres Endlager
für radioaktive Abfälle notwendig ist. Neben dem noch nicht festgelegten
Standort für hoch radioaktiven Müll und dem [1][Endlager Schacht Konrad] in
Salzgitter für schwach- und mittel radioaktive Abfälle sei eine zusätzliche
Lagerstätte erforderlich, heißt es im Entwurf des „[2][Nationalen
Entsorgungsprogramms]“ (NaPro) 2025.
Das NaPro beruht auf EU-Vorgaben und muss alle zehn Jahre fortgeschrieben
werden. Für seine Aktualisierung hat das Bundesumweltministerium eine
Beteiligung der Öffentlichkeit angekündigt. Bürgerinnen und Bürger können
bis zum 5. August 2025 zum Entwurf Stellung nehmen.
Das Bundesumweltministerium rechnet mit bis zu 660.000 Kubikmetern schwach-
und mittel radioaktiver Abfälle, zusätzlich zu rund 2.000 Castoren mit hoch
radioaktivem Müll. Etwa 300.000 Kubikmeter sollen im Schacht Konrad
eingelagert werden – ob dieser jedoch je in Betrieb geht, ist unklar: Zwei
Umweltverbände [3][BUND] und [4][NABU] klagen gegen den
Planfeststellungsbeschluss von 2002.
Noch fehlt auch ein Lager für die Abfälle aus dem havarierten Bergwerk Asse
II bei Wolfenbüttel, deren Volumen auf 175.000 bis 220.000 Kubikmeter
geschätzt wird. Zudem könnten bis zu 100.000 Kubikmeter aus der
Urananreicherungsanlage Urenco in Gronau anfallen. Diese sowie die
Brennelementfabrik in Lingen verfügen trotz Atomausstiegs über unbefristete
Betriebsgenehmigungen.
## Eventuell muss ein neuer Standort ausgewiesen werden
Laut des NaPro-Entwurfs wird im Rahmen des laufenden Suchverfahrens für das
Endlager für hoch radioaktiven Atommüll bereits jetzt geprüft, ob am selben
Standort die Möglichkeit einer zusätzlichen Endlagerung schwach und mittel
radioaktiver Abfälle möglich ist. Falls dies nicht der Fall sein sollte,
müsse für dieses Endlager ein eigener Standort ausgewiesen werden.
Atomkraftgegnerinnen und Gegner kritisieren die NaPro-Vorlage scharf. Den
wirklichen Problemen im Umgang mit den nuklearen Hinterlassenschaften der
Atomkraftnutzung werde der Entwurf nicht gerecht, sagte Wolfgang Ehmke von
der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg. „Der richtige Titel wäre deshalb:
‚Das Atommüllfiasko. Ein Zwischenbericht‘.“
26 Jun 2025
## LINKS
[1] https://www.bge.de/de/konrad/
[2] https://www.base.bund.de/de/zwischenlager/atommuell/nationales-entsorgungsp…
[3] https://www.bund.net/
[4] https://www.nabu.de/index.html
## AUTOREN
Reimar Paul
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