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# taz.de -- Proteste in den USA: Millionen fahren Donald Trump in die Parade
> In Washington lässt der US-Präsident das Militär paradieren – im Rest des
> Landes demonstrieren so viele wie nie gegen Trumps Autoritarismus: „No
> Kings!“
Bild: Protestkundgebung am Samstag in New York: „Sieh keine Verbrechen, höre…
Washington taz | Während in über 2.000 US-Städten und Gemeinden am Samstag
Menschen auf die Straßen, um gegen US-Präsident Donald Trump und dessen
Politik zu protestieren, feierte Trump selbst mit einer Militärparade in
der US-Hauptstadt seinen 79. Geburtstag. Auch wenn die Parade offiziell zu
Ehren des 250-jährigen Bestehens der US Army veranstaltet wurde – für viele
war es ein weiteres Anzeichen für [1][Trumps Streben nach autoritärer
Herrschaft.]
Loren, roter Hut und ein Kleid in den Nationalfarben, ist aus Pennsylvania
zu Trumps Parada gekommen. „Ich bin hier, um unserem Militär und unserem
Land meinen Respekt zu zollen“, sagt sie. In den Händen hielt sie eine
US-Flagge und ein Plakat mit den Worten, „Make Love, Not War“.
Viele andere Besucher der Parade finden ähnliche Worte. Es gehe um das
Militär und weniger um die politischen Ereignisse des Tages, erklärt
Army-Veteran Chad Sangster, der mit seiner kleinen Tochter aus New York
angereist ist. Maga-Hüte und andere Trump-Merchandise-Artikel waren
trotzdem zahlreich zu sehen.
Die Parade endet mit einem Feuerwerk und einer kurzen Rede des Präsidenten.
„Amerikas Feinde haben immer wieder erfahren: Wenn Sie das amerikanische
Volk bedrohen, werden unsere Soldaten Sie verfolgen. Ihre Niederlage wird
gewiss sein, Ihr Untergang wird endgültig sein, und Ihr Untergang wird
total und vollständig sein“, sagt Trump. Die Paradenbesucher stimmen zum
Schluss auch noch ein Geburtstagsständchen an und singen „Happy Birthday“
für den Präsidenten.
## Fünf Millionen zum „No Kings Day“ auf den Straßen
Auch wenn es vor dem Sicherheitsbereich zu vereinzelten kleinen Protesten
kam, blieb die US-Hauptstadt an diesem Wochenende Trump-Gebiet. Anders sah
im Rest des Landes aus. In rund 2.100 Städten demonstrierten nach
Schätzungen insgesamt etwa fünf Millionen Menschen gegen Trump und dessen
Regierung. Die meisten der Proteste waren Teil der [2][„No
Kings“-Bewegung], die sich vor allem gegen Trumps autoritären Führungs- und
Regierungsstil ausspricht.
In Philadelphia gingen mehr als 100.000 Menschen auf die Straße. In Chicago
waren es 75.000 und sogar in der Gemeinde Pentland im US-Bundesstaat
Michigan nahmen 400 Menschen an den Protesten teil. Pentland hat nur 800
Einwohner.
Laut Organisatoren war es die größte eintägige Anti-Trump-Protestwelle seit
dem Beginn seiner zweiten Amtszeit. Auch wenn es bei den meisten der
Proteste zu keinen besonderen Vorkommnissen kam, setzten die Einsatzkräfte
in Los Angeles und Atlanta Tränengas ein, um die Menge aufzulösen.
In der Kleinstadt Culpeper in Virginia wurde eine Person verletzt, nachdem
ein SUV-Fahrer laut Polizeiangaben absichtlich in eine Menge von
Demonstranten gefahren war, die gerade eine Veranstaltung verließen.
## Kleinere Proteste in Washington
Der Zwiespalt zwischen einer Militärparade in Washington und
Massendemonstrationen im Rest des Landes ist spätestens seit den
[3][Ausschreitungen von Los Angeles], die vor etwas mehr als einer Woche
begannen, noch pikanter. In der Metropole an der Westküste kam es zu
Protesten und vereinzelten Ausschreitungen, nachdem die
Einwanderungsbehörde ICE großangelegte Razzien und Verhaftungen von
Migranten durchgeführt hatte, um Trumps Ziel der „größten Abschiebeaktion
der US-Geschichte“ näher zu kommen. Trump entsandte daraufhin die
Nationalgarde und das Militär nach Los Angeles.
Obwohl es in Washington am Samstag keinen offiziellen „No Kings“-Protest
gab, fanden sich auch hier im Norden der Stadt hunderte Menschen zu einer
Kundgebung ein. Eine davon war Sara Steffans, die als Clown-King verkleidet
versuchte, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, wie sie selbst erklärte.
Doch eigentlich ist ihr nicht zum Lachen zumute.
„Jede Woche fühlt sich fast schlimmer an als die Woche zuvor. Dieser
Präsident und diese Regierung halten sich nicht an die Verfassung, und das
gefährdet unsere Demokratie. Wenn wir nicht aufstehen und uns dagegen
wehren, dann verlieren wir unsere fundamentalen Rechte in Amerika“, sagte
Steffans.
15 Jun 2025
## LINKS
[1] /Politikwissenschaftler-Heinze-ueber-Trump/!6092569
[2] /Anti-Trump-Proteste-in-Los-Angeles/!6094023
[3] /Trumps-Kalkuel-in-Los-Angeles/!6091977
## AUTOREN
Hansjürgen Mai
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