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# taz.de -- Anti-Trump-Proteste in den USA: Kein Knicks vor König Donald
> Die „No Kings“-Bewegung meldet in mehr als 2000 Städten Demos gegen den
> US-Präsidenten an. In L.A. haben Marineinfanterie und Nationalgarde
> Stellung um Bundesgebäude bezogen.
Bild: Sie fordern „keine Könige“ und „keine Tyrannen“
Los Angeles/Washington afp | Vor den landesweit geplanten Protesten gegen
Präsident Donald Trump in den USA sind bewaffnete Soldaten der
Marineinfanterie in Los Angeles eingetroffen. Marines in Tarnkleidung mit
halbautomatischen Gewehren bezogen am Freitag (Ortszeit) Stellung um ein
Bundesgebäude in der zweitgrößten Stadt der USA.
Für Samstag sind Proteste gegen Trump und seine Regierung in mehr als 2000
Städten in den gesamten USA angekündigt, darunter eine Großdemonstration in
Los Angeles. Gleichzeitig findet in Washington auf Trumps Wunsch eine große
Militärparade statt. Im Vorfeld drohte der Präsident möglichen
Gegendemonstranten mit einem „sehr harten Vorgehen“.
AFP-Reporter beobachteten, wie Marineinfanteristen vor dem Bundesgebäude in
Los Angeles einen Mann vorübergehend festnahmen, bevor sie ihn an die
Polizei übergaben. Trotz mehrerer Anfragen wollte sich die US-Armee nicht
dazu äußern, warum der Mann festgenommen wurde. Es ist extrem ungewöhnlich,
dass Mitglieder der regulären Armee Zivilisten in den USA festnehmen.
[1][Trump hatte den Einsatz von 700 Mitgliedern der eigentlich für
Kampfeinsätze im Ausland vorgesehenen Marines in Los Angeles angeordnet],
nachdem er [2][gegen den Willen der örtlichen Behörden bereits 4000
Soldaten der Nationalgarde in die kalifornische Metropole entsandt] hatte.
Der Republikaner begründete den Schritt damit, dass die Proteste in Los
Angeles gegen das von seiner Regierung angeordnete harte Vorgehen gegen
Einwanderer außer Kontrolle geraten seien.
Kritiker werfen Trump ein zunehmend autoritäres Verhalten und Personenkult
vor. Am Samstag soll in Washington im Beisein des Präsidenten eine von ihm
gewünschte Militärparade zum 250. Gründungstag der US-Armee stattfinden.
Das Datum der Parade fällt mit Trumps 79. Geburtstag zusammen. Möglichen
Gegendemonstranten drohte Trump bereits im Vorfeld mit „sehr hartem
Vorgehen“.
Der [3][kalifornische Gouverneur Gavin Newsom] von den oppositionellen
Demokraten sprach von einer „vulgären Zurschaustellung der Schwäche“.
Derartige Paraden würde man etwa in Nordkorea oder Russland erwarten,
erklärte Newsom: „Den Geliebten Anführer an seinem Geburtstag zu feiern?
Was für eine Peinlichkeit.“
Aktivisten der „No Kings“-Bewegung (keine Könige) haben für Samstag
Proteste in mehr als 2000 Städten in den gesamten USA angekündigt. Bei den
[4][größten Demonstrationen seit Trumps Amtsantritt im Januar] solle gegen
„Autoritarismus, Milliardäre-Zuerst-Politik und die Militarisierung unserer
Demokratie“ protestiert werden, erklärten die Organisatoren.
In Los Angeles erwarten die Organisatoren rund 25.000 Teilnehmer. Der
Sheriff des Landkreises LA, Robert Luna, rief die Demonstranten zur
Zurückhaltung auf: „Es geht um eine gute Sache, aber wir wollen keine
gewalttätigen Unruhestifter, die Eigentum zerstören oder Gewalttaten
verüben“, sagte er.
Los Angeles' Bürgermeisterin Karen Bass sagte, sie erwarte nach der
Entsendung der Soldaten sogar noch größere Proteste in ihrer Stadt. Sie
rief die Teilnehmer auf, friedlich zu bleiben, um der Regierung in
Washington keinen Vorwand für weitere Truppenentsendungen zu liefern.
An der Militärparade in Washington sollen fast 7000 Soldaten sowie dutzende
Panzer und Hubschrauber teilnehmen. Die Armee veranschlagt die Kosten auf
bis zu 45 Millionen Dollar (rund 39 Millionen Euro). Neben möglichen
Gegendemonstrationen könnte auch das Wetter die Militärshow in der
US-Hauptstadt trüben: Vorausgesagt sind Gewitter. Trump zeigte sich
unbeeindruckt: „Das macht nichts. Das macht den Panzern absolut nichts aus,
es macht den Soldaten nichts aus. Die sind das gewöhnt. Sie sind hart.“
Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit den Wunsch nach einer großen
Militärparade geäußert, nachdem er 2017 in Paris die Parade zum
französischen Nationalfeiertag verfolgt hatte.
14 Jun 2025
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